Mehr Entwicklung, weniger Gewinn Intel-Kurs fällt
18.04.2012, 08:36 Uhr
Intel versucht noch auf den Smartphone-Boom aufzuspringen.
(Foto: REUTERS)
2012 sollen die ersten Smartphones mit Intel-Chips auf den Markt kommen. Deren Entwicklung kostet und das schlägt sich auf den Gewinn im abgelaufenen Quartal nieder. Dieser sinkt und lässt auch die Anleger vorsichtiger werden.
Höhere Entwicklungsausgaben haben im 1. Quartal zu einem Gewinnrückgang beim weltgrößten Chiphersteller Intel geführt. Während der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bei 12,9 Mrd. Dollar stagnierte, fiel der Gewinn um 13 Prozent auf 2,7 Mrd. Dollar (2,1 Mrd. Euro). Nachbörslich knickte der Kurs um 3 Prozent ein.
"Das 1. Quartal war ein klasse Auftakt für ein Jahr, für das wir weiteres Wachstum erwarten", erklärte Konzernchef Paul Otellini. Im laufenden 2. Quartal sollen unter anderem die ersten Smartphones mit Intel-Chip auf den Markt kommen - das Geschäft mit den neuen mobilen Geräten ist bislang der schwache Punkt bei Intel.
Intel bleibt PC-Herz
Seitdem Apple die Smartphones und Tablet-Computer populär gemacht hat, legen die frühere florierenden PC-Verkäufe nur noch schwach zu. Deshalb stellt sich Intel breiter auf und hat unter anderem das Handychip-Geschäft des deutschen Halbleiter-Konzerns Infineon übernommen. Intel hatte im vergangenen Jahr trotz des Gegenwinds ein Rekordgeschäft gemacht.
Zuletzt schwächelte aber ausgerechnet das Geschäft mit Prozessoren für leistungsstarke Firmenrechner, wie sie etwa zum Datenverkehr im Internet eingesetzt werden. Der Zweig hatte sich als Stabilitätsanker erwiesen, als der Boom von Smartphones und Tablet-Computern auf die PC-Verkäufe drückte. Vier von fünf PC tragen ein Intel-Herz, der Rest der Rechner ist zumeist mit einem AMD-Prozessor ausgestattet.
Intel versucht nun nicht nur, bei den neuen mobilen Geräten Fuß zu fassen, wo zumeist stromsparende Chips aus der britischen Entwicklerfirma ARM eingesetzt werden. Mit den besonders schlanken Laptops namens Ultrabooks versucht der Konzern auch die PC-Verkäufe wieder anzukurbeln. Die Marktforschungsfirma Gartner hatte fürs 1. Quartal über ein Wachstum des PC-Markts von knapp 2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum berichtet.
Quelle: ntv.de, dpa