Steigende Kosten schmälern Gewinn Nike verdient weniger
28.09.2012, 07:40 Uhr
Firmenchef Mark Parker sieht Nike auf dem richtigen Kurs.
(Foto: REUTERS)
Der Branchenprimus hat ein Kostenproblem. Das Unternehmen versucht die Kunden mit neuen Produkten, Designs und Materialien bei der Stange zu halten. Aber die Rechnung geht nicht auf. Höhere Kosten für Schuhe, T-Shirts und anderen Sportartikel nagen am Gewinn des Adidas-Rivalen Nike.
Höhere Kosten für die Herstellung und Vermarktung von Turnschuhen und Sportkleidung haben den Gewinn des US-Konzerns Nike sichtlich geschmälert. Unterm Strich verdiente der Branchenprimus im ersten Quartal nur noch 567 Mio. Dollar (439 Mio. Euro) und damit 12 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Wie viele andere Unternehmen sieht sich Nike einer unsicheren weltweiten Nachfrage und schwankenden Kosten gegenüber. Die Margen schrumpfen.
Der Gewinn je Aktie betrug von 1,23 Dollar. Ein Jahr zuvor war es noch 1,36 Dollar je Anteilsschein. Getrieben wurden die Kosten vor allem von den Faktoren Material und Arbeit, während höhere Preise und Sparmaßnahmen an anderer Stelle das nicht wettmachen konnten. Auch die Verwaltungskosten stiegen um 18 Prozent. Hier wirkten sich die Marketingmaßnahmen im Zuge der Fußball-Europameisterschaft und der Olympischen Spiele aus.
Der Wachstumsmarkt schwächelt
Zu schaffen machte dem Adidas-Rivalen auch eine nachlassende Nachfrage in China. Das Reich der Mitte verliert als weltweiter Wachstumstreiber an Schwung. Seit einigen Quartalen verlangsamen sich Wirtschaftswachstum und Konsumfreude. Nike hat zwar noch eine starke Marktführerschaft in China, allerdings nimmt auch hier der Wettbewerb zu und der Konjunkturdruck wächst.
Firmenchef Mark Parker gab sich dennoch mehr als zufrieden. Denn Nike erzielte mit 6,7 Mrd. Dollar einen Rekordumsatz. Das war ein Plus von 10 Prozent. Die Amerikaner versuchen mit aller Macht, Adidas auf Abstand zu halten. Der deutsche Sportartikelhersteller nimmt Anlauf auf die Weltspitze.
Die Gewinnschätzungen der Analysten lagen zwar unter den tatsächlichen Zahlen: Erwartet worden war ein Gewinn von 1,12 Dollar je Aktie und ein Umsatz von 6,4 Mrd. Dollar. Dennoch zeigten sich die Börsianer von dem Abschneiden Nikes wenig begeistert. Nachbörslich sank der Kurs um 2 Prozent. Knackpunkt waren vor allem die Bestellungen, die in den Monaten September bis Januar kommenden Jahres ausgeliefert werden. Mit 8,9 Mrd. Dollar liegen sie 6 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Das war ein vergleichsweise magerer Zuwachs.
Quelle: ntv.de, ddi/rts/DJ/dpa