Der Börsen-Tag Air-Berlin-Abwicklung: Vorzeitiger Abgang für Winkelmann
25.01.2018, 17:25 Uhr
(Foto: picture alliance / Marcel Kusch/)
Der letzte Vorstandschef von Air Berlin, Thomas Winkelmann, verlässt die insolvente Fluggesellschaft Ende April - das ist früher als erwartet. Das teilte Insolvenzverwalter Lucas Flöther nach der zweitägigen Gläubigerversammlung in Berlin mit.
Ursprünglich war vorgesehen, dass Winkelmann noch einige Monate eine Abwicklungstruppe von gut zwei Dutzend Mitarbeitern anführt.
Winkelmann verabschiedet sich mit einem goldenen Handschlag: Sein Gehalt in Höhe von insgesamt bis zu 4,5 Millionen Euro wird der Ex-Lufthanseat bis Januar 2021 weiterbekommen.
Winkelmanns Gehalt, das für vier Jahre durch eine Bankgarantie von bis zu 4,5 Millionen Euro abgesichert wurde, sorgte bereits früher für Kritik. Lufthansa ist zudem die Airline, die den größten Teil des insolventen Konkurrenten schluckt.
Winkelmann war eigentlich im Februar 2017 von Lufthansa nach Berlin gekommen, um Air Berlin zu sanieren. Nachdem der Großaktionär Etihad seine Geldspritzen für Air Berlin jedoch überraschend stoppte, beantragte der deutsche Airline-Chef im August die Insolvenz. Dem Air-Berlin-Verwaltungsrat bleibe Winkelmann trotzdem vorerst erhalten, heißt es.
Ob die Air-Berlin-Gläubiger noch auf Geld von Etihad hoffen können, ist ungewiss. Flöther äußerte sich zurückhaltend. Zu einer möglichen Klage wurden mehrere Gutachten in Auftrag gegeben. Es gehe um höchst komplexe Rechtsfragen, hieß es.
Hier mehr zum Thema: "Bund verbockt Airline-Rettung: Air Berlins Gläubiger sind die Dummen".
Quelle: ntv.de