Der Börsen-Tag Asien-Börsen zwischen Krieg, Pandemie und Fed
14.03.2022, 08:10 UhrMit einer uneinheitlichen Tendenz zeigen sich zu Wochenbeginn die ostasiatischen Aktienmärkte. Leicht stützend sind Hoffnungen auf Fortschritte bei den Gesprächen zwischen Russland und der Ukraine, um den Krieg zu beenden. Laut Berichten vom Wochenende sehen Moskau und Kiew Fortschritte. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj drängt zudem auf direkte Gespräche mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und am Montag sollen offenbar die Gespräche zwischen beiden Seiten virtuell fortgesetzt werden. Doch sind die Hoffnungen auf eine baldige Lösung eher gering, denn die letzten Gespräche hatten kaum Fortschritte gebracht.
Unterdessen gehen aber die Kampfhandlungen in der Ukraine unvermindert weiter, zuletzt dehnten sich die Angriffe Russlands bis auf den Westen des Landes und in unmittelbare Nähe zum Nato-Gebiet Polen aus.
Für den Nikkei-225 geht es in Tokio um 1,0 Prozent auf 25.420 Punkte nach oben. In Australien, wo der Handel bereits beendet ist, stand am Ende ein Plus 1,2 Prozent zu Buche. Dagegen zeigen sich die chinesischen Börsen in Schanghai (-1,2%) und Hongkong (-3,2%) mit deutlichen Abgaben. Hier belasten weiter Sorgen vor verschärften regulatorischen Kontrollen der USA gegen dort börsennotierte chinesische Unternehmen. Die US-Börsenaufsicht hatte am Freitag eine Liste mit fünf Unternehmen vorgelegt, denen die Börsennotierung entzogen werden könnte, wenn sie sich nicht an die US-Rechnungslegungsvorschriften halten. Der Technologiesektor in Hongkong fällt um rund 5 Prozent.
Derweil sind die Blicke auf den Mittwoch und die Zinsentscheidung der US-Notenbank gerichtet. Hier wird von einer Erhöhung um 25 Basispunkte ausgegangen, um die weiter zu hohe Inflation in den Griff zu bekommen. Die Inflationssorgen hatten zuletzt mit den US-Verbraucherpreisen für Februar neue Nahrung erhalten, die so hoch waren wie seit 40 Jahren nicht mehr. Eine Erhöhung um 50 Basispunkte scheint wegen des Ukraine-Krieges und den verhängten Sanktionen, die kaum abschätzbare Auswirkungen auf die globale Konjunktur haben dürften, zwar weniger wahrscheinlich, gilt aber nicht als ausgeschlossen.
Quelle: ntv.de