Der Börsen-Tag Banken drohen wegen Twitter-Übernahmefinanzierung Verluste
07.10.2022, 07:37 UhrDie an dem nun wohl doch stattfindenden Twitter-Deal beteiligten Banken könnten nach Elon Musks Kehrtwende hohe Verluste erleiden. Das Problem ist die Marktentwicklung seit Besiegelung des ursprünglichen Deals. Die 44 Milliarden US-Dollar teure Übernahme, aus der sich Musk zurückziehen wollte, soll zum Teil über Schuldtitel in Höhe von 13 Milliarden Dollar finanziert werden, die sieben Banken, darunter Morgan Stanley, Bank of America und Barclays laut einer Vereinbarung aus dem April bereitstellen wollen.
Wie es üblich ist bei sogenannten "Leveraged Buyouts", planten die Banken, die Schuldtitel abzustoßen, statt sie auf ihren Büchern zu halten. Aber die Marktentwicklung seit April bedeutet, dass sie Verluste erleiden könnten, die in die hunderte Millionen Dollar gehen könnten, wie mit den Vorgängen vertraute Personen sagten.
Die Analysten der auf Levered Finance spezialisierten Firma 9fin schätzen die Verluste auf 500 Millionen US-Dollar, sollten die Banken die Titel nun an Dritte verkaufen. Twitter und Elon Musk ringen derzeit um die Bedingungen für den Abschluss der Übernahme. Das Schuldenpaket, das die Banken geschnürt haben, umfasst 6,5 Milliarden Dollar an Darlehen, eine revolvierende Kreditlinie über 500 Millionen Dollar, besicherte Anleihen über 3 Milliarden Dollar und nicht besicherte Anleihen über weitere 3 Milliarden Dollar. Um für den Deal zu bezahlen, muss Musk noch rund 34 Milliarden Dollar an Eigenkapital auftreiben. 19 Investoren hatten sich bereit erklärt, über 7 Milliarden Dollar beizusteuern, darunter der Milliardär Larry Ellison und die Venture-Capital-Firma Sequoia Capital.
Quelle: ntv.de