Der Börsen-Tag Dax schließt vor Fed-Entscheid stabil
28.07.2021, 17:54 Uhr
Alle Augen auf die Fed.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Nach zwei Tagen mit Kursverlusten hat sich der Dax vor den geldpolitischen Signalen der US-Notenbank Fed etwas gefangen. Zum Handelsschluss verbuchte der Leitindex ein Plus von 0,3 Prozent auf 15.570 Punkte.
Damit setzte sich die Stagnation auf hohem Niveau fort. Der MDax der mittelgroßen Werte legte mit 0,77 Prozent auf 35.200 Zähler stärker zu. Neben den Fed-Beschlüssen am Abend sorgten Quartalszahlen von Unternehmen für Aufmerksamkeit und Kursausschläge.
"Wegen des unsicheren konjunkturellen Umfelds scheinen Manche starke Zahlen als Gelegenheit für Gewinnmitnahmen zu betrachten", sagte Analyst Pierre Veyret vom Brokerhaus ActivTrades. "Investoren sind hin- und hergerissen zwischen der wirtschaftlichen Erholung, einer strengeren Regulierung in China und einer eventuell nachlassenden geldpolitischen Unterstützung der Fed."
Die Berichtssaiosn hat zumindest nichts kaputt gemacht, schreibt CMC Markets. "Über die aktuelle Berichtssaison kann man für den Moment konstatieren, dass sie zumindest einen stimmungserhaltenden Effekt auf den Aktienmarkt hat. Denn man darf nicht vergessen, dass das bereits hohe Kursniveau gewisse Ansprüche an die Bilanzen der Unternehmen stellt."
Wenn die Kurse bei guten Zahlen nicht direkt weiter stiegen, müsse das nicht negativ sein. Am Ende bedeute es, dass die Anleger die veröffentlichten Bilanzen im Grunde richtig eingeschätzt hätten.
Nach Börsenschluss steht endlich das mit Spannung erwartete Ergebnis der Sitzung der US-Notenbank an. Dort dürfte besonders auf die Inflationsaussichten geschaut werden und auf Hinweise, wann die Zentralbank ihr Anleihekaufprogramm zurückfahren wird. Mit der Festlegung eines entsprechenden Zeitplans rechnet Michael Blumenroth, Kapitalmarktstratege der Deutschen Bank, aber noch nicht. Der US-Arbeitsmarkt befinde sich mit einer Arbeitslosenquote von aktuell 5,9 Prozent noch ein gutes Stück vom Vollbeschäftigungsniveau entfernt, während die konjunkturelle Unsicherheit angesichts der grassierenden Delta-Variante des Coronavirus zugenommen habe.
Die Verabschiedung eines konkreten Fahrplans im Herbst sei dagegen wahrscheinlicher, so Blumenroth. Allerdings bestehe angesichts der jüngsten Inflationsentwicklung ein Risiko, dass die Fed schneller aus den Anleihekäufen aussteige und die Renditen in der Folge stiegen.
Quelle: ntv.de