"Der Markt ist sehr fragil"
Der DAX hat unter dem Einfluss einer nachlassenden Inflationsdynamik im Dienstagsgeschäft Gewinne verbucht. Der deutsche Börsenleitindex schließt 0,6 Prozent fester bei 14.810 Punkten. Zunächst wurde der DAX von chinesischen Konjunkturdaten etwas ausgebremst. Die Daten zeigten, dass die Erholung in China fragil sei, heißt es dazu von den Volkswirten der Commerzbank.
Positive Signale kamen aber von der Berichtssaison und vor allem von frischen Daten zu den Verbraucherpreisen aus dem Euroraum. Die Inflationsrate rutschte deutlich ab, liegt nun bei 2,9 Prozent.
"Die Erholung am deutschen Aktienmarkt hat sich fortgesetzt, auch wenn das DAX-Plus vergleichsweise mager ausfällt", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Sabrina Marggraf. "Richtige Kauflaune kommt nicht so richtig auf", erläutert sie und verweist auf die schwierige geopolitische Gemengelage. "Die Situation am Markt ist sehr fragil."
Auf der DAX-Gewinnerliste stehen BASF mit einem Plus von rund vier Prozent. Zwar wird der Chemiekonzern etwas vorsichtiger und sieht die 2023er Prognose nun am unteren Rand der bisherigen Spanne. "Dabei schlägt sich BASF aber deutlich besser als andere Chemieunternehmen", so ein Marktteilnehmer. Zudem lasse der hohe Casflow hoffen, dass BASF die üppige Dividende von 3,40 Euro wenigstens halten könne, so wie es das Unternehmen als Ziel auch ausgegeben habe.
Sartorius schießen um gut neun Prozent nach oben, nachdem der US-Wettbewerber Repligen von einer Erholung des Auftragsbestands gesprochen hat. Im Fahrwasser legen auch Merck deutlich zu.
Qiagen verbessern sich rund sechs Prozent. Im Gegensatz zu einigen US-Wettbewerbern hat das Unternehmen den Ausblick bestätigt, was nach Aussage der Analysten von Jefferies beruhigend wirken sollte. Flankiert werde dies durch ein überzeugendes drittes Quartal, mit einem Umsatz 1 Prozent oberhalb der Erwartung, während der Gewinn je Aktie 3 Prozent darüber ausfiel.