DAX gibt weiter Gas

Der DAX wird zunehmend zum Selbstläufer. Der neue Rekrod liegt bei 21.423 Punkten.
Frank Rumpenhorst/dpa
Der deutsche Leitindex hat seine Gewinne am Donnerstag weiter ausgebaut. Schub gab im späten Handel die Rede von US-Präsident Donald Trump beim Weltwirtschaftsforum in Davos, wo er seine "America First"-Politik noch einmal bekräftigte. Der DAX schloss am Ende 0,7 Prozent höher bei 21.412 Punkten, bei 21.423 markierte er im Verlauf wieder ein neues Rekordhoch. Das positive Momentum der vergangenen Tage hat damit die Oberhand behalten.
Gleich mehrere Faktoren treiben den Markt, lautet das Ergebnis der Bank of America: Erstens hat sich Trump zum Thema Zölle mit Blick auf Europa bislang bedeckt gehalten. Zweitens deuten die ersten Unternehmenszahlen auf einen positiven Verlauf der Berichtssaison. Drittens wäre ein Waffenstillstand in der Ukraine klar positiv für Europa. Und viertens haben US-Anleger europäische Aktien wiederentdeckt.
Das Damoklesschwert für den globalen Handel bleiben dennoch die möglichen Zölle, die Trump noch verhängen könnte. "Die Handelsaussichten sind mit Risiken behaftet", sagte Jeemin Bang, Ökonom bei Moody's Analytics. "Die Rückkehr von Donald Trump als US-Präsident deutet auf eine potenziell herausfordernde Zeit hin, mit der Möglichkeit erhöhter US-Zölle und neuerlicher Handelskonflikte zwischen den USA und China, die den reibungslosen Warenfluss und die Funktionsweise von Lieferketten beeinträchtigen könnten." Einige Ökonomen sind jedoch optimistisch, dass Handelsabkommen geschlossen werden, bevor ein Eskalieren von wechselseitigen Zöllen der Weltwirtschaft erheblichen Schaden zufügt.
Zu den größten Gewinnern zählten am Donnerstag Salzgitter, die ein Plus von 5,7 Prozent mit in den Feierabend nehmen konnten. Das Unternehmen erhielt von ihrem Aktionär GP Günter Papenburg und TSR Recycling ein unverbindliches Übernahmeangebot mit einem indikativen Preis von 18,50 Euro je Aktie. Der Stahlkonzern bestätigte einen entsprechenden Bloomberg-Bericht. Es würden Gespräche mit dem Konsortium geführt und das Angebot werde geprüft, hieß es. Die Titel gewannen daraufhin annähernd sechs Prozent.
Zu den Gewinnern gehörten mit gut 2,0 Prozent Plus auch die Titel von VW. Die jüngsten Prognosen von Volkswagen kamen bei den Anlegern insgesamt gut an. VW hat zwar seinen Gewinnausblick für die Kernmarke Analysten zufolge leicht gedämpft. Das Ziel einer operativen Rendite von sechs Prozent sei nun eher "mittelfristig" realistisch, teilte das Analysehaus Bernstein Research nach einer Telefonkonferenz von VW mit Investoren mit. Allerdings seien die Aussagen von VW insgesamt "etwas optimistischer" gewesen als die von Porsche am Dienstag.
Das war der Börsen-Tag am Donnerstag. Ab jetzt halten Sie die Kollegen und Kolleginnen der Spät- und Nachtschicht auf dem Laufenden. Morgen um 6:30 Uhr machen wir an dieser Stelle munter weiter. Wir wünschen einen schönen Feierabend!