Mittwoch, 11. September 2024Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Juliane Kipper
17:58 Uhr

DAX schließt mit Aufschlägen

DAX
DAX 24.385,78

Der deutsche Aktienmarkt hat nach volatilem Verlauf mit Aufschlägen geschlossen. Der DAX gewann 0,4 Prozent auf 18.330, im Tief stand der Index bei 18.209.

Im Blick waren die US-Verbraucherpreise für August. Zwar war die Kernlesung im Monatsvergleich etwas stärker als erwartet gestiegen. Die Daten wiesen insgesamt aber in die richtige Richtung, denn der Inflationsdruck hatte im August insgesamt deutlich abgenommen. Die Daten sprachen aber dafür, dass die US-Notenbank auf ihrer Sitzung in der kommenden Woche die Zinsen nur um 25 Basispunkte senken wird. Die viel beachtete TV-Debatte zwischen Kamala Harris und Donald Trump spielte dagegen nur eine untergeordnete Rolle. Aus dieser ging laut Umfragen Harris als Siegerin hervor.

Commerzbank
Commerzbank 31,34

Auf Unternehmensseite waren hierzulande Commerzbank-Aktien dank neuer Übernahmefantasien mit plus 16,6 Prozent von Interesse. Der Ausstieg des deutschen Staates war in dieser Form nicht erwartet worden: Die Unicredit hat ein Paket von 4,5 Prozent übernommen und hielt damit nun fast 9 Prozent an der Commerzbank. Mit dieser wolle man nun über Möglichkeiten der "Wertschaffung" für Aktionäre beider Banken sprechen, teilte Unicredit mit, die sich eine weitere Aufstockung vorbehält. Reuters zufolge will Unicredit mit dem Commerzbank-Management eine Fusion prüfen. Die Unicredit-Aktionäre scheinen dem nicht abgeneigt zu sein - für das Papier ging es in Mailand um 0,2 Prozent nach oben.

Übernahmeinteresse ließ auch die Covestro-Aktie um 1,1 Prozent steigen. Die Financial Times berichtete, dass Adnoc rund 14,4 Milliarden Euro inklusive Schulden für das Chemieunternehmen zahlen wolle. Die nur moderate Kursreaktion legte indes nahe, dass die Anleger weiterhin skeptisch bleiben.

Hellofresh haussierten derweil mit Aufschlägen von 14,7 Prozent. Haupttreiber war eine Unternehmensmitteilung unmittelbar vor Handelsschluss am Vortag, laut der CEO Dominik Richter Hellofresh-Aktien im Volumen von rund 10 Millionen Euro erworben hatte. Insiderkäufe durch Vorstandsmitglieder werden an der Börse häufig als Vertrauensbeweis des Managements in das eigene Unternehmen gewertet

16:02 Uhr

Truth Social sackt um 14,5 Prozent ab

Für Gesprächsstoff sorgte auch das TV-Duell der Präsidentschaftskandidaten Kamala Harris und Donald Trump. Nachdem die Demokratin den Republikaner in einer hitzigen Debatte in die Defensive gedrängt hatte, steigen in Wettbüros die Chancen für Harris. Die Papiere der Muttergesellschaft der Plattform Truth Social, die sich mehrheitlich im Besitz Trumps befindet, sackten um 14,5 Prozent ab.

Auch Krypto-Aktien notierten schwächer, da die Cyber-Devise Bitcoin um 1,5 Prozent fiel. Trump hat sich als Unterstützer von Cyber-Währungen positioniert. Papiere des Krypto-Börsenbetreibers Coinbase Global verloren 3,4 Prozent, Titel der Softwarefirma MicroStrategy gaben um 5,1 Prozent nach.

15:59 Uhr

Wall Street fällt nach US-Inflationsdaten

Die Anleger an der Wall Street haben sich zurückgezogen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verliert zum Handelsstart ein Prozent auf 40.310 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 gab 0,5 Prozent nach, der Index der Technologiebörse Nasdaq pendelte kaum verändert bei 17.000 Punkten. Zwar ließ der Preisdruck im August erwartungsgemäß nach und machte den Weg für Zinssenkungen der US-Notenbank Fed frei.

Die hartnäckige Kernteuerung sprach aus Sicht von Börsianern jedoch für eine behutsame geldpolitische Lockerung, nachdem einige Investoren auf einen großen Zinsschritt nach unten gewettet hatten. "Die Fed hätte gern niedrigere Zahlen gesehen, um eine mögliche Senkung um 50 Basispunkte bei der kommenden Sitzung zu rechtfertigen(…), aber diese Daten machen eine Senkung um 25 Basispunkte wahrscheinlicher", sagte Jason Pride, Leiter der Anlagestrategie und Analyse bei Glenmede.

15:29 Uhr

Inflation in den USA geht vor Zinsentscheid zurück

In den USA hat sich der Preisauftrieb im August deutlich abgeschwächt. Die Verbraucherpreise stiegen zum Vorjahresmonat um 2,5 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Die Inflationsrate ist die niedrigste seit Februar 2021. Im Vormonat hatte die Rate noch deutlich höher bei 2,9 Prozent gelegen. Volkswirte hatten den Rückgang der Rate im Schnitt erwartet.

Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Preise um 0,2 Prozent. Dies war von Ökonomen ebenfalls prognostiziert worden. Die Kerninflationsrate ohne Energie und Nahrungsmittel verharrte im August wie erwartet bei 3,2 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Kernverbraucherpreise um 0,3 Prozent - etwas mehr als prognostiziert.

15:23 Uhr

Das steckt hinter dem Boom von Prada-Tochter Miu Miu

Das italienische Modeunternehmen Prada ist inmitten einer Abschwächung der Nachfrage nach Luxusgütern in der vergangenen Berichtssaison eines der leistungsstärksten der Branche. Den größten Anteil am Erfolg trägt das Tochterunternehmen Miu Miu. Warum die Marke so erfolgreich ist, erklärt Aktien-Podcaster Noah Leidinger.

14:50 Uhr

Anleger verkaufen Deutsche Bank

Deutsche Bank
Deutsche Bank 29,89

Die Aktien der Deutschen Bank rutschen ab und sind mit einem Minus von bis zu 2,2 Prozent einer der größten DAX-Verlierer. Im Fahrwasser der von Übernahmespekulationen getriebenen Commerzbank-Papiere waren sie zuvor um mehr als drei Prozent gestiegen. Nun schichteten Anleger angesichts der Übernahmefantasien offenbar lieber in Aktien der Commerzbank um, sagte ein Händler. Deren Titel heben um 18 Prozent ab.

Die italienische Großbank Unicredit greift überraschend nach ihrem deutschen Konkurrenten. "Wenn Unicredit ernst macht, dann entsteht ein stärkerer Widersacher", sagte der Händler mit Blick auf die Deutsche Bank. Im Falle einer Fusion entstünde ein neuer Bankriese in Europa mit einem Marktwert von fast 74 Milliarden Euro, der den Platz als zweitgrößtes Institut hinter HSBC einnehmen könnte.

14:17 Uhr

Samsung plant Stellenabbau

Samsung Electronics
Samsung Electronics 89.750,00

Samsung Electronics plant, die Zahl der Mitarbeiter in einigen Bereichen weltweit zu reduzieren, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters mit Verweis auf Informanten. So soll die Zahl der Mitarbeiter in Vertrieb und Marketing um etwa 15 Prozent und in der Verwaltung um bis zu 30 Prozent sinken. Der Stellenabbau soll bis Ende 2024 umgesetzt werden und Arbeitsplätze in Amerika, Europa, Asien und Afrika betreffen.

13:42 Uhr

Honda verlängert Produktionsstopp in China

Honda Motor
Honda Motor 9,23

Honda Motor will die Produktion beim chinesischen Joint Venture mit Dongfeng Motor teilweise weiter aussetzen. Der japanische Automobilhersteller will die Produktion in zwei der drei Werke von Dongfeng Honda in China am Donnerstag wieder aufnehmen, nachdem sie am 26. August zur Reduzierung der Lagerbestände ausgesetzt worden war, sagte eine Honda-Sprecherin.

Die Produktion im anderen Werk werde bis zum 22. September ruhen. Honda hatte in diesem Werk Ende August Stellen abgebaut, nachdem Mitarbeiter über freiwilliges Ausscheiden das Unternehmen verlassen haben. Chinesische Medien berichteten, dass von dem Stellenabbau etwa 2.000 Mitarbeiter betroffen seien. Honda lehnte es ab, den Umfang des Jobabbaus zu beziffern.

13:01 Uhr

Aktien von Trump Media gehen auf Tauchstation

TMTG
TMTG 17,02

Nach dem TV-Duell im US-Präsidentschaftswahlkampf gehen die Aktien der Trump Media & Technology Group auf Tauchstation. Die Papiere der Muttergesellschaft der Plattform Truth Social, die sich mehrheitlich im Besitz des republikanischen Kandidaten Donald Trump befindet, sacken im vorbörslichen US-Geschäft um 14,4 Prozent ab.

Laut der Online-Prognosebörse PredictIt sank der Preis für einen Sieg von Trump um sechs Cents auf 47 Cents, während der Preis für die demokratische Kandidatin Kamala Harris von 53 Cents auf 57 Cents kletterte. Auch Krypto-Aktien notieren vorbörslich schwächer, da Bitcoin um 1,5 Prozent fällt. Trump hatte sich als Unterstützer von Kryptowährungen

12:23 Uhr

Versorgungsängste lassen Ölpreise steigen

Rohöl WTI
Rohöl WTI 62,05

Steigende Ölpreise machten Aktien aus dem europäischen Öl- und Gasbereich begehrt. Der Sektorindex gewann rund ein Prozent. Spekulationen auf Versorgungsengpässe trieben die Preise für die Nordseesorte Brent und das US-Öl WTI um je rund 1,5 Prozent an.

Wegen des Hurrikans "Francine" fallen aktuell 24 Prozent der Rohölproduktion im Golf von Mexiko aus. Dennoch dürfte der Abwärtsdruck auf die Ölpreise kurzfristig anhalten, sagte Yuki Takashima, Ökonom bei Broker Nomura Securities. Anleger spekulierten wegen der wirtschaftlichen Abschwächung in China und den USA auf eine sinkende Nachfrage.

11:42 Uhr

Hellofresh mit 13 Prozent Kurssprung

Hellofresh
Hellofresh 6,99

Bei den deutschen Einzelwerten sticht HelloFresh mit einem Kurssprung von rund 13 Prozent hervor. Einer Pflichtmitteilung zufolge sicherte sich Co-Firmenchef Dominik Richter über eine Beteiligungsfirma Papiere im Gesamtvolumen von rund zehn Millionen Euro an dem Lebensmittel-Lieferanten.

In London brachen Aktien der Schädlingsbekämpfungsfirma Rentokil um bis zu 19,7 Prozent auf ein Viereinhalb-Jahres-Tief von 381,70 Pence ein. Das Unternehmen rechnet mit einer anhaltend schwachen Entwicklung auf seinem größten Markt Nordamerika.

11:19 Uhr

Übernahmefantasie: Commerzbank-Aktien heben ab

Commerzbank
Commerzbank 31,34

Im Bankensektor sorgten Übernahmespekulationen um die Commerzbank für Furore. Die italienische Großbank Unicredit erwarb überraschend neun Prozent an der zweitgrößten börsennotierten deutschen Bank und deutete Interesse an einer Ausweitung des Anteils an. Commerzbank-Aktien hoben um bis zu 17,6 Prozent auf ein Sechs-Wochen-Hoch von 14,82 Euro ab. Die Unicredit-Papiere zogen um 1,5 Prozent an.

Analysten begrüßte die Avancen der Italiener. "Über die einstige HVB sind die Italiener ohnehin stark in Deutschland vertreten und würden hiermit ihre Marktposition in der größten Volkswirtschaft Europas stärken", sagten die Analysten von Raiffeisen International.

10:49 Uhr

Trotz Aufhellung: Chemiebranche im Abwärtssog

Die Stimmung in der deutschen Chemiebranche hat sich entgegen dem Abwärtstrend in der Industrie aufgehellt. Das Barometer für das Geschäftsklima stieg im August auf minus 5,6 Punkte, nach minus 9,8 Zählern im Juli, wie das IFO-Institut zu seiner Unternehmensumfrage mitteilt. "Die Stimmung in der Chemischen Industrie trotzt dem allgemeinen Abwärtssog", sagt IFO-Branchenexpertin Anna Wolf.

Zwar bleiben die Geschäftserwartungen für die kommenden Monate mit minus 12,1 Punkten weiterhin verhalten. Die aktuelle Geschäftslage beurteilten die Unternehmen jedoch deutlich positiver als im Juni: Dieser Indikator stieg auf plus 1,2 Zähler, nachdem er zuvor mit minus 8,6 Punkten noch tief im negativen Bereich gelegen hatte.

Allerdings ist die Nachfrage in der Chemiebranche immer noch gering: 40,1 Prozent der Unternehmen klagen über rückläufige Auftragsbestände. Dafür konnten die Fertigwarenlager im August etwas abgebaut werden. "Damit sind vorerst keine deutlichen Produktionsrückgänge vorgesehen", so das IFO-Institut.

10:24 Uhr

Für Covestro werden 14,4 Milliarden Euro geboten

Der Ölriese Adnoc will offenbar ein offizielles Angebot für den Kauf des Chemiekonzerns Covestro abgeben. Dabei wolle das Unternehmen aus Abu Dhabi 14,4 Milliarden Euro auf den Tisch legen, berichtet die "Financial Times". Die Aktien von Covestro legen daraufhin etwa zwei Prozent zu.

Covestro
Covestro 59,60

Ende August hatten Insider berichtet, dass Adnoc vor dem Abschluss der Due Diligence für die Übernahme von Covestro stehe. Der Leverkusener Kunststoffkonzern hatte Ende Juni erklärt, mit Adnoc in konkrete Verhandlungen einzutreten. Der Ölkonzern hatte nach monatelangem Werben eine mögliche Offerte über 62 Euro je Aktie in Aussicht gestellt, vorbehaltlich der Ergebnisse der Bücherprüfung.

Covestro ist die ehemalige Kunststofftochter von Bayer, die der Pharma- und Agrarkonzern 2015 an die Börse gebracht hatte. Weltweit beschäftigt das Unternehmen rund 17.500 Mitarbeitende, davon knapp 7000 in Deutschland. Covestro fertigt Vorprodukte für die Auto-, Möbel-, Haushaltsgeräte- und Bauindustrie. Sie finden sich etwa im Schaumstoff von Matratzen, Autositzen, aber etwa auch in Windturbinenblättern.

09:53 Uhr

Dienstleister verhindern schwere Rezession

Positive Impulse von den Dienstleistern verhindern dem arbeitgebernahen Institut der deutschen Wirtschaft (IW) zufolge eine schwere Rezession. "Sie reichen aber nicht aus, um eine gesamtwirtschaftliche Erholung auszulösen", heißt es in der Konjunkturprognose der Kölner Forscher. Das Bruttoinlandsprodukt werde daher in diesem Jahr allenfalls das Vorjahresvolumen erreichen. "Ein Aufschwung wird erst einsetzen, wenn eine anhaltende Besserung in der Bauwirtschaft und vor allem in der Industrie eintritt", so das Fazit des IW.

Auf die Dienstleister entfallen rund 70 Prozent der Wirtschaftstätigkeit. Der Sektor ist dem IW zufolge im ersten Halbjahr um 1,6 Prozent gewachsen. "Dabei gab es Zuwächse in der gesamten Breite – also bei den Unternehmensdiensten, dem konsumnahen Service sowie im öffentlichen und sozialen Bereich." Begünstigt werde dies durch die positive Einkommensentwicklung infolge der Lohnsteigerungen und der abflauenden Inflation. Dadurch stiegen die Reallöhne zuletzt fünf Quartale in Folge.

09:34 Uhr

Abstufungen im Gesundheitssektor

Der Gesundheitssektor im EuroStoxx-600 stellt am Mittwochmorgen den schwächsten Index in Europa mit 0,5 Prozent Minus. "Das hat aber nichts mit einem Stimmungswandel zu tun", sagte ein Händler. Die defensive Branche werde nur von Abstufungen und den folgenden Kursverlusten einiger Titel belastet. So fallen Sandoz-Papiere 1,8 Prozent nach einer Senkung auf Hold nach Buy durch Berenberg. Novartis-Titel büßen sogar 2,6 Prozent.

Novartis
Novartis 113,06

 

09:16 Uhr

"Hiobsbotschaften aus der Autoindustrie häufen sich"

Der DAX atmet zum Start in das Geschäft zur Wochenmitte einmal auf: Der deutsche Börsenleitindex notiert aktuell 0,4 Prozent fester bei Kursen um 18.340 Punkte. Gestern hatte er ein Prozent eingebüßt, war unter die 18.300er-Marke gefallen. Die Vorlagen von der Wall Street und aus Asien fallen uneinheitlich aus.

"Die Hiobsbotschaften aus der Autoindustrie häufen sich", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Sabrina Marggraf. "Erst VW, dann der BMW-Rückruf gestern - das rückt die Branche in den Anlegerblick", erläutert sie. "Auch weil die Autotitel zu den größten Index-Verlierern in diesem Jahr zählen."

 

09:01 Uhr

58.000 offene Glyphosat-Klagen: Bayer will vor Supreme Court

Bayer will die Glyphosat-Klagewelle in den USA stoppen. "Bis 2026 will Bayer die Bedrohung durch die Glyphosat-Klagen signifikant eindämmen, so hat es Bill Anderson angekündigt, und daran arbeiten wir mit aller Kraft", sagt Matthias Berninger, Cheflobbyist des Konzerns, der "Rheinischen Post". Bayer will demnach einen neuen Anlauf vor dem höchsten US-Gericht wagen: "Wir werden erneut einen Versuch unternehmen, die Glyphosatklagen wegen angeblich fehlender Warnhinweise vor den Supreme Court zu bringen. Inzwischen liegen widersprechende Urteile von Berufungsgerichten vor. Und genau diese Spaltung hatte das US-Justizministerium als ein Kriterium dafür genannt, dass der Oberste Gerichtshof sich mit dem Fall befassen könnte. Darum war der Sieg für Bayer im August in Pennsylvania so wichtig."

Bayer
Bayer 27,80

Bayer war 2022 beim Supreme Court abgeblitzt. Die Zahl der Glyphosat-Klagen stieg laut aktuellen Konzernangaben auf insgesamt 172.000. Davon sind 114.000 verglichen worden oder erfüllen aus verschiedenen Gründen nicht die Vergleichskriterien. 58.000 Klagen sind noch offen.

Mitte August hatte Bayer im Rechtsstreit um die angeblich krebserregende Wirkung des Unkrautvernichters Glyphosat einen juristischen Sieg in den USA errungen. Ein Bundesberufungsgericht in Philadelphia wies den Vorwurf zurück, die Tochter Monsanto habe gegen die Gesetze im Bundesstaat Pennsylvania verstoßen. Der Kläger – ein Gartenbauer, der am Non-Hodgkin-Lymphom erkrankte – hatte geltend gemacht, der Konzern hätte einen Warnhinweis vor Krebs auf das Mittel anbringen müssen. Das Gericht entschied dagegen einstimmig, dass dies nach den Bundesvorschriften über einheitliche Etiketten nicht zulässig gewesen wäre.

08:45 Uhr

Unicredit hält rund neun Prozent an Commerzbank

Die Unicredit hat nach eigenen Angaben bereits rund neun Prozent an der Commerzbank erworben und deutet Interesse an einer Ausweitung ihres Engagements bei dem deutschen Kreditinstitut an. Man werde zusammen mit der Commerzbank Möglichkeiten zur Wertsteigerung für die Aktionäre beider Banken erörtern, so die italienische Großbank. Wenn nötig, werde man regulatorische Genehmigungen für eine mögliche Ausweitung des Anteils auf mehr als 9,9 Prozent einholen. Die Hälfte des Anteils an der Commerzbank habe die Bank durch den Kauf des 4,5-Prozent-Pakets erworben, das der deutsche Staat über Nacht am Markt platzierte.

Der Bund hat angekündigt, seinen durch die Rettung der Bank in der Finanzkrise erworbenen Anteil an der Commerzbank Schritt für Schritt abzubauen. Nach dem Verkauf der rund 4,5 Prozent an Unicredit hält er noch zwölf Prozent an der Bank.

08:27 Uhr

China bremst Öl-Werte aus

In Asien stehen die Aktien der Ölbranche unter Druck, nachdem der Ölpreis am Vortag kräftig gefallen ist. Grund dafür war die Befürchtung eines konjunkturbedingten Nachfragerückgangs. In Hongkong verbilligen sich CNOOC um 4,4 Prozent. Inpex geben in Tokio 4,6 Prozent nach und Woodside in Sydney 2,4 Prozent.

Inpex
Inpex 15,18

 

08:10 Uhr

US-Zölle sorgen für nervöse Asien-Börsen

Negative Vorzeichen prägen zur Wochenmitte den Börsenhandel in Ostasien und Australien. Marktteilnehmer berichten von Nervosität vor den US-Inflationsdaten, die im späteren Tagesverlauf veröffentlicht werden. Sie dürften die Erwartungen an die Zinssitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche beeinflussen. Zudem habe das Fernsehduell zwischen den US-Präsidentschaftskandidaten Kamala Harris und Donald Trump die Unsicherheit eher vergrößert, und dies knapp zwei Monate vor der Wahl. Trump wiederholte während der Debatte seine Pläne, im Fall seiner Wahl die Zölle auf chinesische Produkte zu erhöhen.

Nikkei
Nikkei 47.950,88

Die Beziehungen zwischen den USA und China sind ohnehin schon angespannt, zumal nachdem das US-Repräsentantenhaus am Montag eine Gesetzesvorlage gebilligt hat, die chinesischen Biotechunternehmen den Zugang zum US-Markt und den Zugriff auf Daten erschweren soll. Dem sogenannten Biosecure Act muss nun noch der US-Senat zustimmen. Derweil hat das Repräsentantenhaus einer weiteren Gesetzesvorlage zugestimmt, mit der die Schließung der Wirtschafts- und Handelsbüros (HKETO) der Sonderverwaltungszone Hongkong erreicht werden soll.

In Shanghai geht es mit dem Composite-Index um 0,9 Prozent abwärts. Der Hang-Seng-Index verliert in Hongkong 1,4 Prozent. Der Nikkei-Index fällt in Tokio um 1,4 Prozent. In Seoul gibt der Kospi um 0,6 Prozent nach. Am Aktienmarkt im australischen Sydney sinkt der S&P/ASX-200 um 0,3 Prozent.

07:53 Uhr

BMW-Kursrutsch - und nun?

Mit einem zurückhaltenden Geschäft rechnen Händler an Europas Börsen. Der Markt warte gespannt auf die neuen Inflationsdaten aus den USA. Sie werden als Indikator für die nächsten Zinsschritte der US-Notenbank gesehen. Die TV-Debatte der US-Präsidentschaftskanditaten Kamala Harris und Donald Trump wird ohne Einfluss auf Europas Börsen gesehen. Der DAX wird nach einer späten Erholung vom Vorabend rund um die 18.300er-Marke erwartet. In Europa wird außerdem bereits auf die Zinsentscheidung der EZB geblickt.

Davor müssen aber noch die Schockwellen aus der Autoindustrie verdaut werden. Nach der Gewinnwarnung von BMW waren sämtliche Autotitel europaweit abverkauft worden. Vor allem deutsche Papiere waren von internationalen Investoren mit sehr hohen Umsätzen aus den Portfolios geworfen worden, da sie als Ikonen der deutschen Industriekrise gelten. Eine Erholung wird daher eher bei den europäischen Konkurrenten erwartet.

Auch Investmentbanken könnten weiter unter den zurückhaltenden Kommentaren von JP Morgan und Goldman Sachs zu ihrem Handelsgeschäft leiden. Die Aussicht auf Zinssenkungen ist ohnehin schon nicht positiv für das Geschäft von Banken und Versicherern und macht die Branchenaussichten für Investoren derzeit schwierig. Im Fokus steht am Mittwoch die Commerzbank mit dem Paketkauf durch die Unicredit. Noch ist nicht klar, ob dies nur eine Handelsposition oder langfristige Beteiligung ist. Letzteres könnte Übernahmefantasien wecken.

X-Dax
X-Dax 24.371,46

O hne Klarheit bei den US-Verbraucherpreisen (CPI) erwarten Händler einen neuen Positionsaufbau aber in keiner Branche. "Das CPI könnte der entscheidende Faktor werden, ob sich die Fed nächste Woche für einen Zinsschnitt von 50 oder 25 Basispunkten entscheidet", sagt Tom Essaye von Sevens Report Research: Je schwächer das CPI, desto besser für die Märkte.

Volkswirte erwarten für das August-CPI einen Anstieg zum Vorjahr um 3,2 Prozent in der Kernrate. Sollte es hingegen über Markterwartung liegen, falls der Monatsanstieg über 0,2 Prozent liegen sollte, wären nur 25 Bp von der Fed zu erwarten, heißt es von den Strategen bei Evercore ISI.

07:36 Uhr

Umsatzeinbruch: Anleger strafen Gamestop ab

Gamestop verzeichnet im zweiten Quartal einen deutlichen Umsatzrückgang und kündigt umfangreiche Maßnahmen an. Wie der US-Videospielehändler mitteilt, lag der Quartalsumsatz bei 798,3 Millionen Dollar nach 1,16 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten mit einem Umsatz von 895,7 Millionen Dollar gerechnet. Der Einbruch wird auf die zunehmende Verlagerung der Konsumenten weg von traditionellen Geschäften hin zum Online-Einkauf zurückgeführt. Zudem plane Gamestop, mehr Geschäfte als in den vergangenen Jahren schließen werde, was die Aussagen von Unternehmenschef Ryan Cohen vom Juni bestätigt.

Gamestop Corporation
Gamestop Corporation 21,21

Als Reaktion auf die anhaltenden Herausforderungen kündigt Gamestop an, ein Emissionsangebot von bis zu 20 Millionen Aktien beantragt zu haben. Der Erlös soll für "allgemeine Unternehmenszwecke" verwendet werden, einschließlich möglicher Akquisitionen und Investitionen. Die Ankündigung führte zu einem Kurseinbruch von mehr als zehn Prozent im nachbörslichen Handel.

Gamestop kämpft seit geraumer Zeit mit sinkenden Verkaufszahlen in seinem Kerngeschäft - dem Verkauf von neuen und gebrauchten Videospielen auf Datenträgern - da sich der Markt zunehmend auf digitale Downloads und Streaming-Dienste verlagert. Trotz der aktuellen Herausforderungen war die Aktie in diesem Jahr sehr volatil, nicht zuletzt aufgrund der Rückkehr des Influencer-Investors Keith "Roaring Kitty" Gill in die sozialen Medien, der als Schlüsselfigur der Meme-Aktienrally 2021 gilt. Analysten von Wedbush sehen das Unternehmen jedoch weiter vor nahezu unüberwindbaren Hindernissen auf dem Weg zurück zum Wachstum.

07:02 Uhr

Hurrikan trifft US-Ölproduktion

Der herannahende Hurrikan Francine zwingt Öl- und Gasunternehmen im Golf von Mexiko zur Einstellung ihrer Produktion. Bereits 24 Prozent der Ölförderung und 26 Prozent der Erdgasproduktion in der Region seien heruntergefahren worden, teilt die US-Behörde für Offshore-Sicherheit und Umweltschutz mit. Energiekonzerne wie Exxon Mobil, Shell und Chevron haben nach eigenen Angaben bereits Personal von ihren Offshore-Plattformen abgezogen. BP evakuierte seine Onshore-Einrichtungen in Louisiana, darunter die Schmierstofffabrik Castrol in Port Allen. Insgesamt haben die US-Energieunternehmen nach offiziellen Angaben ihre Ölproduktion um 412.070 Barrel pro Tag gedrosselt und das Personal von 130 Förderplattformen evakuiert. In Louisiana befinden sich zudem drei der sieben großen LNG-Exportanlagen des Landes, die ebenfalls von dem Sturm bedroht sind.

Rohöl WTI
Rohöl WTI 62,05

Nach Angaben des National Hurricane Center (NHC) hat sich der Sturm Francine in der Nacht zu einem Hurrikan der Kategorie 1 verstärkt. Francine soll am Mittwoch (Ortszeit) mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 145 Kilometern pro Stunde auf die Küste von Louisiana treffen. Die Auswirkungen auf den Energiemarkt sind bereits spürbar: Die US-Erdgaspreise stiegen um rund drei Prozent. Die US-Rohölfutures fielen dagegen um mehr als vier Prozent, da Sorgen um die weltweite Ölnachfrage die Auswirkungen des Sturms überlagerten.

06:46 Uhr

Amazon investiert Milliarden in neue Rechenzentren

Wegen der steigenden Nachfrage will Amazon weitere Rechenzentren in Großbritannien bauen. Die Cloud-Tochter Amazon Web Services (AWS) gibt bekannt, für Bau und Betrieb bis 2028 umgerechnet etwa 9,5 Milliarden Euro in die Hand nehmen zu wollen. Damit summiere sich das Investitionsvolumen der Jahre 2020 bis 2028 auf umgerechnet mehr als 13 Milliarden Euro.

06:32 Uhr

Autowerte werden abgestraft

Nach der mit Spannung erwarteten ersten US-Präsidentschaftsdebatte zwischen der demokratischen Vizepräsidentin Kamala Harris und dem republikanischen Ex-Präsidenten Donald Trump zeigen sich die Märkte in Asien nervös. In Tokio verliert der Nikkei-Index 0,8 Prozent auf 35.867,33 Punkte, der breiter gefasste Topix notiert 0,9 Prozent tiefer bei 2552,80 Zählern. Ein starker Yen belastet die Exporteure, darunter die Autohersteller: Toyota Motor fällt 1,9 Prozent. Mitsubishi Motors gibt 3,9 Prozent nach und gehört damit zu den größten prozentualen Verlierern im Nikkei. Der Shanghai Composite büßt 0,7 Prozent auf 2725,61 Punkte ein. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stagniert bei 3192,68 Punkten.

Toyota Tsusho
Toyota Tsusho 25,40

Shoki Omori von Mizuho Securities sagt, Harris habe im TV-Duell an Selbstvertrauen gewonnen und ihre Wirtschaftspolitik klar dargelegt. "Das hat dem Markt etwas Erleichterung verschafft und den Dollar geschwächt, obwohl es schwer zu sagen ist, in welche Richtung sich der Dollar bewegen wird, wenn Harris oder Trump Präsident wird."

Die Märkte warten nun auf die US-Inflationszahlen für August, die im Laufe des Tages veröffentlicht werden und die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank in der kommenden Woche beeinflussen könnten. Während allgemein mit einer Lockerung der Geldpolitik gerechnet wird, ist das Ausmaß der Zinssenkung noch offen.

06:15 Uhr

Yen im Aufwind

Im asiatischen Devisenhandel klettert der japanische Yen zum Dollar auf den höchsten Stand seit Jahresbeginn. Der Dollar verliert 0,4 Prozent auf 141,84 Yen. Junko Nakagawa von der Bank of Japan (BOJ) bekräftigt die Bereitschaft zu weiteren Zinserhöhungen, was den Yen zusätzlich stützte. Der Dollar steigt leicht auf 7,1174 Yuan. Zur Schweizer Währung notiert er 0,2 Prozent tiefer bei 0,8451 Franken. Gleichzeitig legt der Euro 0,2 Prozent auf 1,1035 Dollar zu und gewinnt leicht auf 0,9326 Franken.

US-Dollar / Yen
US-Dollar / Yen 151,85

06:00 Uhr

US-Preisdaten lassen DAX-Anleger frösteln

Die laufende Handelswoche droht wie die vorherige zu einem Minusgeschäft für den DAX zu werden. Gestern gab der deutsche Leitindex 1,0 Prozent nach, schloss mit einem Stand von 18.266 Zählern. Damit zeigt der Trend deutlich in Richtung 18.000er-Marke, nachdem der Index am Montag vergangene Woche bis auf rund zehn Stellen an die 19.000er-Schwelle herangerückt war. Die Wall Street präsentierte sich indes uneinheitlich.

Auf dem Schirm haben sollten Anleger eine Woche vor der absehbaren Zinswende in den USA die frischen Inflationsdaten. Experten erwarten, dass die Verbraucherpreise im August nur noch um 2,6 Prozent zum Vorjahr gestiegen sind. Damit würde sich die Inflation der von der Notenbank angestrebten Marke von zwei Prozent annähern, nach einem Wert von 2,9 Prozent im Juli. Somit wäre die Tür für eine Zinssenkung weit offen. Fed-Chef Jerome Powell gab den Finanzmärkten im August das erhoffte Signal für die Zinswende: Er betonte, es sei an der Zeit, die Geldpolitik anzupassen.

Hierzulande beginnen indes - überschattet von der Krise bei Volkswagen - in drei von insgesamt elf Tarifbezirken der IG Metall die Tarifverhandlungen für die 3,9 Millionen Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie. Mit Baden-Württemberg und Bayern starten zwei große Bezirke in die Gespräche mit den regionalen Arbeitgeberverbänden. Die Gewerkschaft fordert sieben Prozent mehr Lohn bei zwölf Monaten Laufzeit. Sie begründet das mit gestiegenen Lebenshaltungskosten und einer Stärkung der Kaufkraft als Konjunkturmotor. Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall lehnt die Forderung als überzogen ab. Die größte deutsche Industriebranche steckt seit Ende letzten Jahres in der Rezession.

Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen