Bankaktien beeinflussen Dow iPhone-Trostnummer bremst Apple-Aktien aus
09.09.2024, 23:57 Uhr
Die Blicke der Anleger richten sich auf die anstehenden Inflationsdaten.
(Foto: REUTERS)
Die Wall Street bleibt nach den heftigen Verlusten der Vorwoche auf Erholungskurs - wenn auch etwas verhaltener als am Vortag. Der Dow wird zudem von Verlusten im Bankensektor nach unten gedrückt. Im Wochenverlauf stehen wichtige Inflationsdaten an.
Nach dem optimistischen Wochenauftakt haben sich die US-Anleger bei Aktienkäufen eher zurückgehalten. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Dienstag 0,2 Prozent tiefer auf 40.736 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte indes 0,8 Prozent auf 17.025 Zähler vor. Der breit gefasste S&P 500 legte 0,4 Prozent auf 5495 Stellen zu. Alle drei Marktbarometer hatten sich nach den Kursverlusten in der Vorwoche wieder stabilisiert und waren am Montag um jeweils mehr als ein Prozent angezogen.
Mit Spannung warten Anleger auf die am Mittwoch anstehende Inflationsrate für August, die im Jahresvergleich wohl eine leichte Abschwächung auf 2,6 Prozent zeigen wird. "Wenn der Inflationsbericht zu hoch ausfällt, kann das Anlass zur Sorge geben, und wenn er zu niedrig ausfällt, könnten die Märkte negativ reagieren, weil das Rezessionsrisiko steigt", konstatierte Erik Knutzen, Anlagestratege bei Neuberger Berman. Auf die Inflationszahlen folgt am Donnerstag der Bericht zu den Erzeugerpreisen. In der Nacht zu Mittwoch (MESZ) steht zudem die erste TV-Debatte zwischen US-Vizepräsidentin Kamala Harris und Ex-Präsident Donald Trump im Fokus.
Bis zur Berichtssaison des dritten Quartals sei eher mit einem seitwärts oder leicht negativ tendierenden Markt zu rechnen, sagte Oliver Pursche von Wealthspire Advisors in New York. "Der September ist saisonal oft schwierig, es fehlen große Neuigkeiten, die die Aktienkurse derzeit weiter antreiben könnten", ergänzte er mit Verweis auf bereits erzielte Renditen im laufenden Jahr.
Apple verliert leicht nach Steuerurteil
Bei den Einzelwerten standen Apple im Rampenlicht. Der US-Konzern hat einen juristischen Kampf um milliardenschwere Steuernachlässe verloren. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) urteilte, dass der US-Konzern insgesamt 13 Milliarden Euro an Steuerermäßigungen als unzulässige Beihilfen an Irland zurückzahlen muss. Die Aktie gab 0,4 Prozent nach. Zudem stahl Huawei Apple kurz nach der Vorstellung eines neuen iPhones mit der Markteinführung eines dreifach faltbaren Smartphones die Schau. Während Apple die Anwender bei den KI-Funktionen des neuen iPhone 16 auf später vertröstete, punktet Huawei mit rund 3,6 Millionen Vorbestellungen für das "Mate XT".
Gefragt waren Papiere von Tesla. Die Aktien des E-Auto-Pioniers stiegen um 4,6 Prozent und führten damit die Gewinne unter Wachstumsaktien an. Die EU-Kommission will die umstrittenen Antidumping-Zölle auf in China produzierte E-Autos von Tesla und mehreren chinesischen Herstellern leicht senken. Der für Tesla vorgesehene Zusatzzoll wird laut Unterlagen der EU-Kommission auf 7,8 Prozent von zuvor neun Prozent gesenkt.
Die Anleger griffen auch beherzt bei Oracle zu. Die Aktien sprangen um 11,4 Prozent nach oben, nachdem das Unternehmen dank eines rasanten Cloud-Wachstums ein Quartalsergebnis über Markterwartungen erzielt hatte.
Die Aktien der US-Banken JPMorgan und Goldman Sachs standen bei Anlegern auf den Verkaufszetteln. Die Dividendenpapiere der Geldhäuser stürzten um 5,2 Prozent beziehungsweise 4,4 Prozent ab. Grund waren verhaltene Äußerungen der Institute zu den Erwartungen im kommenden Jahr. Negativ nahmen die Marktteilnehmer auch eine Rede von Fed-Vizechef Michael Barr zu den künftigen Kapitalanforderungen für die Banken auf. Statt einer ursprünglich geplanten Anhebung der Kapitalanforderungen um 19 Prozent sollten diese im Rahmen der endgültigen Basel-III-Regeln nun nur um neun Prozent steigen, kündigte Barr an. Damit dürften die Kapitalanforderungen für die größten US-Banken zwar abgemildert werden, aber wohl nicht ganz so stark, wie dies erwartet worden war.
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Quelle: ntv.de, ino/rts