Der Börsen-Tag
17. Dezember 2025
imageHeute mit Diana Dittmer und Max Borowski
Zum Archiv
08:11 Uhr

"Grüner Wasserstoff hat Zugkraft verloren" - Thyssenkrupp Nucera lässt Händler kalt

Keine großen Aufreger sehen Händler in den ausführlichen Zahlen von Thyssenkrupp Nucera. Wichtige Abweichungen von den vorläufigen Ergebnissen gebe es nicht. "Das ist insofern positiv zu lesen, als keine neuen Belastungsfaktoren dazugekommen sind", so ein Händler. Das Thema grüner Wasserstoff habe schon lange seine Zugkraft verloren, was eingepreist sei. Entsprechend groß ist die erwartete Spanne bei den neuen Aufträgen in 2026: Nucera sieht hier zwischen 350 und 900 Millionen Euro auf Konzernebene.

Die Thyssenkrupp-Wasserstoff-Tochter bekommt den schwindenden Hype um klimaschonenden Wasserstoff immer mehr zu spüren. Im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 (per Ende September) sanken die Aufträge in dem Segment grüner Wasserstoff um 77 Prozent auf drei Millionen Euro.

08:00 Uhr

Insider: Amazon liebäugelt mit Milliarden-Investition in OpenAI

Der US-Techkonzern Amazon führt einem Insider zufolge Gespräche über eine milliardenschwere Investition in den ChatGPT-Entwickler OpenAI. Die Transaktion könnte das Unternehmen für künstliche Intelligenz (KI) mit über 500 Milliarden Dollar bewerten, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Amazon könnte etwa zehn Milliarden Dollar investieren, die Gespräche seien jedoch "sehr im Fluss". Zuerst hatte die Publikation "The Information" über die Gespräche berichtet.

Dem Bericht von "The Information" zufolge plant OpenAI zudem, Amazons Trainium-Chips zu verwenden. Diese konkurrieren mit den Chips von Nvidia und Google. OpenAI und Microsoft reagierten zunächst nicht auf eine Bitte um Stellungnahme zu dem Bericht.

07:58 Uhr

Dax tänzelt auf der Stelle

Der Dax wird der Kursentwicklung an den Terminmärkten zufolge wenig verändert in den Handel starten. Am Dienstag hatte der deutsche Leitindex nach den mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktdaten für November 0,6 Prozent niedriger bei 24.076 Punkten geschlossen. An der Wall Street büßte der Dow-Jones-Index gut ein halbes Prozent ein. Daten zum US-Arbeitsmarkt und den Einzelhandelsumsätzen zeichneten kein klares Bild von der US-Wirtschaft.

Anleger blicken auf die am Vortag von der EU-Kommission auf den Weg gebrachte Kehrtwende beim Verbrenner-Aus und schätzen die Folgen für die Automobilbranche ab. Die neuen Regelungen sehen vor, dass auch noch nach 2035 neue Hybrid- oder Benzinautos oder Elektrofahrzeuge mit Benzingenerator an Bord zugelassen werden können. Sollten die Mitgliedstaaten und das EU-Parlament dem Vorschlag der EU-Kommission zustimmen, wäre es die weitreichendste Kehrtwende in der Klimapolitik in den vergangenen fünf Jahren.

Auf Konjunkturseite steht der Ifo-Geschäftsklimaindex an. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft dürfte zum Jahresende auf niedrigem Niveau weitgehend stagnieren. Bei den Unternehmen bekommt die Thyssenkrupp-Wasserstoff-Tochter Nucera den schwindenden Hype um klimaschonenden Wasserstoff immer mehr zu spüren. Die Elektronik-Handelsholding Ceconomy will auch unter dem chinesischen Techriesen JD.com ihren Wachstumskurs fortsetzen. Am Abend stehen die Zahlen von Micron an. Wegen des anhaltenden KI-Booms rechnen Börsianer mit starken Quartalsergebnissen des Chipkonzerns.

07:43 Uhr

Trump verhängt Blockade gegen venezolanische Öltanker - Ölpreise ziehen an

Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent verteuert sich am Morgen um 1,2 Prozent auf 59,61 Dollar. Das US-Öl WTI notiert 1,3 Prozent fester bei 55,96 Dollar. Als Grund nannten Händler eine von US-Präsident Donald Trump angeordnete "vollständige und totale Blockade" aller sanktionierten Öltanker, die in Venezuela ein- und auslaufen, was die geopolitischen Spannungen erhöhte.

Trump verschärft seinen Druck gegen den Staatschef des Landes Nicolás Maduro damit erheblich. Auf Truth Social postete Trump, Venezuela sei "vollständig von der größten Armada umgeben, die jemals in der Geschichte Südamerikas versammelt worden sei".

07:31 Uhr

VW eröffnet Batteriefabrik in Salzgitter

Der Volkswagen-Konzern eröffnet heute in Salzgitter seine erste Batteriezellfabrik. Nach fast dreieinhalb Jahren Bauzeit läuft bei der Batterietochter PowerCo offiziell die Produktion an. Produziert wird hier künftig die neue Einheitszelle des Konzerns, die im kommenden Jahr erstmals bei den neuen Elektro-Kleinwagen VW ID. Polo und Cupra Raval zum Einsatz kommen soll.

Salzgitter ist der erste Standort der VW-Batterietochter. An der Zellfabrik auf dem Gelände des bisherigen VW-Motorenwerks wurde seit Juli 2022 gebaut. Weitere Werke entstehen derzeit in Valencia (Spanien) und in St. Thomas (Kanada). VW setzt dabei auf eine Standardfabrik, die an allen Standorten nach demselben Muster gebaut wird.

07:00 Uhr

Tesla droht Verkaufsstopp, weil Elon Musks "Autopilot" zu viel verspricht

501000236
Der Streit um den Namen und die Vermarktung des "Autopilot"-Systems und vor allem der Ausbaustufe "Full Self-Driving" (FSD, zu Deutsch: komplett selbstfahrend) läuft schon lange. Denn FSD macht einen Tesla nicht zum selbstfahrenden Auto, auch wenn der Name es suggeriert. (Foto: picture alliance / CHROMORANGE)

Dem E-Autobauer Tesla droht ein 30-tägiger Verkaufsstopp im absatzstarken US-Bundesstaat Kalifornien. Auslöser ist die Einschätzung eines Gerichts, dass die Firma von Tech-Milliardär Elon Musk die Fähigkeiten ihres Assistenzsystems "Autopilot" übertrieben dargestellt habe. Die kalifornische Verkehrsbehörde schob eine Umsetzung des Verkaufsstopps um 60 Tage auf, damit Tesla Änderungen vornehmen könne. Sollte das nicht passieren, werde die Händler-Lizenz danach für 30 Tage ausgesetzt, teilte die Behörde mit.

06:50 Uhr

Asiatische Börsen auf Richtungssuche

Uneinheitliche US-Arbeitsmarktdaten lassen einen klaren Trend in Asien vermissen. Zwar erholte sich das Beschäftigungswachstum im November stärker als erwartet, jedoch stieg die Arbeitslosenquote auf 4,6 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit mehr als vier Jahren. Analysten zufolge waren die Daten jedoch durch den 43-tägigen "Shutdown" der US-Regierung verzerrt und daher schwer zu deuten.

"Dennoch bleibt der Gesamteindruck, dass sich der US-Arbeitsmarkt schneller abschwächt, als die politischen Entscheidungsträger erwartet hatten", sagte Nick Rees von Monex Europe. Die Erwartungen der Anleger an die künftige Zinspolitik der US-Notenbank Fed änderten sich kaum. Der japanische Nikkei-Index legte 0,4 Prozent zu. Die Börse in Shanghai gewann 0,2 Prozent.

An der Wall Street hatte der Dow-Jones-Index am Vorabend mit einem Minus von 0,6 Prozent bei 48.114,26 Punkten geschlossen. Der breit gefasste S&P 500 verlor 0,2 Prozent auf 6.800,26 Zähler, und der technologielastige Nasdaq zog um 0,2 Prozent auf 23.111,46 Stellen an.

06:30 Uhr

Dax in vorweihnachtlichem Rot - was bringt der Ifo-Index?

Weiter unter Abgabedruck standen Europas Börsen am Dienstag. Auch am deutschen Aktienmarkt sah es für den Dax nicht besser aus. Die jüngsten Wirtschaftsdaten aus Europa lieferten keine Kaufargumente. Der zusammengefasste Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Produktion im verarbeitenden und nicht-verarbeitenden Gewerbe sank im Dezember unerwartet auf 51,9 (November: 52,8) Punkte. Volkswirte hatten dagegen eine Stagnation auf Vormonatsniveau prognostiziert. Vor allem die Industrie in Deutschland gebe ein enttäuschendes Bild ab, so die Commerzbank. "Offensichtlich hat der stimulierende Effekt der gefallenen Leitzinsen nicht ausgereicht, um den Gegenwind durch die US-Zölle und den steigenden Wettbewerb aus China auszugleichen."

Was liegt heute an? Das Münchner Ifo-Institut veröffentlicht seine monatliche Umfrage unter rund 9000 Führungskräften und berechnet daraus das wichtigste Barometer für die Konjunktur in Deutschland. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft dürfte zum Jahresende auf niedrigem Niveau weitgehend stagnieren. Dieser Geschäftsklimaindex dürfte im Dezember minimal um 0,1 auf 88,2 Punkte steigen, wie Ökonomen erwarten. Während die Firmen ihre Lage einen Tick optimistischer einschätzen dürften als zuletzt, blicken sie wohl skeptischer auf ihre künftigen Geschäfte.

Dann wäre da noch Micron. Wegen des anhaltenden KI-Booms rechnen Börsianer mit starken Quartalsergebnissen des Chip-Konzerns. Micron will sich künftig auf das margenstarke Geschäft mit Hochleistungsspeichern konzentrieren. Für das abgelaufene Auftaktquartal des Geschäftsjahres 2025/2026 hat das US-Unternehmen einen Umsatz von 12,2 bis 12,8 Milliarden Dollar und einen Gewinn zwischen 3,60 und 3,90 Dollar je Aktie in Aussicht gestellt.

Hier alle Termine in der Übersicht.