Kleiner Dämpfer: DAX verliert 0,2 Prozent
Nach einem recht schwachen Start in die Börsenwoche sind auch heute die pessimistischeren Töne nicht verklungen: Der deutsche Aktienmarkt schließt mit kleinen Verlusten. Impulse bei Einzelwerten setzte die Berichtssaison mit Zahlen unter anderem der Deutschen Bank und der Deutschen Börse, beide Aktien gaben darauf nach. Der DAX verliert 0,2 Prozent auf 19.378 Punkte.
Gleichwohl werten einige Beobachter die jüngste Kursschwäche am deutschen Aktienmarkt lediglich als Atempause - "bevor tatsächlich ein erfolgversprechender Angriff auf die 20.000er Marke lanciert werden kann", wie die Bank HSBC anmerkte. Der Aufwärtstrend des DAX sei jedenfalls intakt.
Weiterhin Thema waren die gestiegenen Marktzinsen. "Schon seit Wochenbeginn bremsen die weltweit steigenden Anleiherenditen die Lust auf Aktien. Wieder schwindende Zinssenkungserwartungen in den USA werden von einem stärkeren Dollar begleitet. Das Wort Schuldenbremse ist für die Amerikaner ein Fremdwort", kommentierte CMC und erläuterte, sollten die Republikaner nach der Wahl mit Donald Trump nicht nur den Präsidenten stellen, sondern auch die Mehrheit im Kongress gewinnen, könnte die US-Wirtschaft auch 2025 ihre Sonderstellung in der Welt nicht nur beim Wirtschaftswachstum behaupten, sondern auch in Sachen Schulden.
Die Deutsche Bank hat im dritten Quartal sowohl dank der Auflösung einer Rückstellung aus dem Postbank-Vergleich als auch wegen eines verbesserten operativen Geschäfts vor Steuern mehr verdient als erwartet. Auf der Ertragsseite profitierte die Bank von einem starken Investmentbanking. Die Aktionäre können sich dazu auf weitere Aktienrückkäufe freuen. Der Kurs fiel dennoch um 0,9 Prozent. Händler bemerkten dazu, die Aktie sei bereits vor den Zahlen stark gelaufen, sodass einige Akteure Gewinne mitgenommen haben dürften. Commerzbank gingen 0,4 Prozent niedriger aus dem Tag.
Als "beeindruckend" werteten die Analysten von Jefferies die Ergebnisse der Fondstochter DWS. Der bereinigte Vorsteuergewinn habe den Konsens um 5 Prozent übertroffen, getrieben durch höhere Einnahmen und niedrigere Kosten. Der Kurs stieg um 1,7 Prozent.
Mit einem Minus von 2 Prozent wurden die Quartalszahlen der Deutschen Börse quittiert. Diese bewegten sich im Rahmen der Erwartungen. Allerdings habe die im Fokus der Anleger stehende Sparte Investment Management Solutions die Prognosen bei den Nettoerlösen um 4 Prozent verfehlt, so die Analysten von Jefferies. Es dürfte nicht einfach werden, auf Konzernebene das organische Wachstumsziel von 8 Prozent bei den Erlösen bis 2026 zu erreichen.
Für Flatexdegiro ging es um 4,7 Prozent nach unten. Das Fintech-Unternehmen habe im dritten Quartal die Erwartungen leicht verfehlt, urteilte die Deutsche Bank. Die Analysten verwiesen auf höher als erwartete Kosten, während die Einnahmen weitgehend im Rahmen der Erwartungen lägen.
Evotec machten einen Satz um fast 9 Prozent, nachdem das Biotechnologieunternehmen eine Erweiterung der Partnerschaft mit Bristol Myers Squibb mitgeteilt hatte.