DAX im Minus
Der Frankfurter Aktienmarkt geht uneinheitlich in den Feierabend. Der DAX verliert 0,4 auf 18.916 Punkte, während der MDAX zulegt.
Der Frankfurter Aktienmarkt geht uneinheitlich in den Feierabend. Der DAX verliert 0,4 auf 18.916 Punkte, während der MDAX zulegt.
Die Erholung im Automobilsektor in Reaktion auf geldpolitische Stimuli in China hat nur kurz gedauert. Im Tagesverlauf nimmt der Sektor die Talfahrt wieder auf. Die Branche, und hier besonders der deutsche Automobilsektor, leidet unter schwerwiegenden strukturellen Problemen, die durch Stimulanzen aus Peking nicht so einfach zu lösen sein werden. Die Anpassungen dürften insbesondere hierzulande schmerzhaft werden.
BMW verlieren 2,7 Prozent, Mercedes-Benz 1,6 Prozent und VW 1,3 Prozent. Der Autosektor hat seit Jahresbeginn 8 Prozent an Wert verloren, während der DAX Kursgewinne von 12 Prozent aufweist.
Nach einer Entscheidung des Oberlandesgerichts München können gut 50.000 Wirecard-Aktionäre vorerst auf Entschädigung im Insolvenzverfahren hoffen. Der fünfte OLG-Senat hat entschieden, dass die Wirecard-Aktionäre ihre Forderungen im Insolvenzverfahren anmelden können. Gegen den Insolvenzverwalter Michael Jaffé geklagt hatte die Vermögensverwaltung Union Investment, die von 2015 bis 2020 Wirecard-Aktien für 33 ihrer Kunden gekauft hatte.
Abgeschlossen ist der Fall nicht. Es handelt sich um ein sogenanntes "Zwischenurteil", die Richter entschieden in dem Fall weder über die Begründung noch über die Höhe der von Union Investment angemeldeten Schadenersatzforderungen.
In der ersten Instanz hatte das Landgericht München die Klage noch abgelehnt. Das nächste Wort wird nun der Bundesgerichtshof (BGH) haben. Insolvenzverwalter Jaffé will in Karlsruhe höchstrichterlich klären lassen, ob die Forderungen von Aktionären den gleichen Rang haben wie die Ansprüche von Gläubigern, denen ein Pleiteunternehmen Geld schuldet.
Der neue BASF-Vorstandschef Markus Kamieth will die Agrar-Sparte des Chemie-Riesen an die Börse bringen. Die Sparte Agricultural Solutions sei unterbewertet, BASF plane einen Teilbörsengang, um deren Unternehmenswert zu steigern, kündigte Kamieth n einer Mitarbeiterversammlung an. Ein Mitschnitt der Veranstaltung liegt der Nachrichtenagentur Reuters vor.
Für die Lack- und Oberflächensparte Coatings ziehe BASF strategische Optionen in Erwägung, sagte der Konzernchef. "Das bedeutet, dass wir uns Partnerschaften ansehen, etwa in Form von Joint-Venture-Lösungen, oder einfach mal sehen, ob jemand anderes als Besitzer für dieses Geschäft in Frage kommt und den Wert dort noch mehr steigern könnte."
Kamieth will seine Pläne am Donnerstag und Freitag auf einem Kapitalmarkttag den Investoren vorstellen. Ein Sprecher wollte sich nicht zu den Inhalten der Mitarbeiterveranstaltung äußern.
REUTERS
Die Aussicht auf maue Smartphone-Verkäufe in China lasten auf den Aktien von Apple, die knapp ein Prozent verlieren. Insgesamt gingen die Smartphone-Verkäufe ausländischer Marken, inklusive iPhones, in China im August um 12,7 Prozent zum Vorjahr zurück. Das geht aus heute veröffentlichten Daten des der chinesischen Regierung angegliederten Forschungsunternehmens CAICT hervor.
Die US-Börsen gehen kaum verändert in den Tag. Der S&P 500 legt 0,1 Prozent auf 5739 Punkte zu, während der Dow Jones bei 42239 Punkten stagniert. Der Nasdaq Composite gewinnt 0,1 Prozent auf 18.094 Zähler.
Die Bundesregierung hat nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Hebestreit keine Pläne, eine mögliche Übernahme der Commerzbank durch die italienische Unicredit abzuwehren. Die Commerzbank sei eine sehr wichtige Bank für die deutsche Wirtschaft, sagte Hebestreit in Berlin. Eine eigenständige Strategie sei wichtig für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Es gebe aber keine weiteren Überlegungen, etwas abzuwehren, das sei "Sache der Kapitalmarktakteure".
picture alliance/dpa
Google-Mutter Alphabet hat eine Beschwerde bei der Europäischen Kommission gegen Microsoft wegen wettbewerbswidriger Cloud-Geschäfte eingereicht. Der Internet-Konzern argumentiert, dass der weltgrößte Software-Hersteller Microsoft seine marktbeherrschende Stellung bei Software wie Windows Server nutzt, um Kunden an die Microsoft-Cloud-Plattform Azure zu binden.
Microsoft verzeichnete zuletzt ein starkes Wachstum bei seinen Cloud-Angeboten, während Googles Cloud-Sparte die Erwartungen von Analysten verfehlte. Für den Google-Konzern Alphabet ist es die erste Beschwerde bei der EU-Kommission.
Google wirft Microsoft restriktive Lizenzbedingungen und diskriminierende Preise vor. Sie machten es für die Kunden teurer und komplexer, Windows Server in Cloud-Umgebungen zu nutzen, die nicht von Microsoft stammen, etwa Google Cloud oder AWS von Amazon.
Anstatt fairen Wettbewerb zuzulassen, nutze Microsoft seine Marktmacht bei Windows Server, um Kunden zu bestrafen, die sich für konkurrierende Cloud-Anbieter entscheiden, heißt es in der Beschwerde.
Unicredit-Chef Andrea Orcel punktet bei Anlegern mit der Versicherung, die Investition in die Commerzbank werde das Ausschüttungsziel für 2024 nicht beeinflussen. Die Titel der italienischen Bank ziehen um bis zu 2,6 Prozent an.
"Wir bestätigen die 8,6 Milliarden Euro an Ausschüttungen an die Aktionäre für 2024", sagte Orcel auf einer Investorenkonferenz der Bank of America in London und fügte hinzu, dass die Dividendenausschüttung ab 2025 auf 50 Prozent von 40 Prozent steigen werde.
Die Aktie hat in diesem Jahr mehr als 50 Prozent zugelegt.
Die Leitzinsen sinken fast allerorten: Mit dem niedrigeren Preis des Geldes gehen laut Experten auch neue Markttrends an der Börse einher, die dem in der Krise steckenden Bau- und auch dem Autosektor Auftrieb verleihen könnten.
Börsianer dürften vielen Analysten zufolge auch weiterhin in Technologiewerte investieren. Die Branche profitiert von der Zinswende, weil eine lockerere Geldpolitik die für ihr Wachstum nötigen Investitionen billiger macht.
Doch nun rückten im Zuge der im Wall Street-Jargon als Sektor-Rotation bekannten Umschichtungen auch andere Branchen an der Börse in den Mittelpunkt des Anlegerinteresses. "In den letzten acht Wochen sind es eher die defensiveren Sektoren gewesen, wie zum Beispiel Versorger, Gesundheitswerte und Telekommunikationswerte", sagt Carsten Klude, Chefvolkswirt bei der Privatbank M.M. Warburg in Hamburg. Zu den Gewinnern im Dax gehörten vergangene Woche auch die Konsumwerte und überdies die Automobilhersteller.
Die Chefvolkswirte der Privatbanken in Deutschland blicken skeptischer auf die Konjunktur im kommenden Jahr. Nach einer Stagnation in diesem Jahr dürfte es 2025 mit 0,7 Prozent langsamer bergauf gehen als bisher gedacht, teilt der Bundesverband deutscher Banken (BDB) mit. Die Ökonomen hatten im Frühjahr noch mit 1,2 Prozent Wachstum für das nächste Jahr gerechnet. Die erwartete Erholung der Wirtschaft verschiebe sich nun weiter. "Die Hoffnungen auf eine stärkere Konsumbelebung wurden in diesem Jahr enttäuscht", sagt BDB-Hauptgeschäftsführer Heiner Herkenhoff. "Auch die Investitionen der Unternehmen sind deutlicher als erwartet zurückgegangen."
Die getrübte Stimmung im Land und die allgemeine Verunsicherung bremsten die Kauflaune der Verbraucherinnen und Verbraucher sowie die Investitionsbereitschaft der Firmen. Der Bankenverband sieht hier auch die Bundesregierung am Zug. "Wir brauchen deutliche Signale, um die notwendige Aufbruchstimmung zu schaffen", so Herkenhoff. "Einen wirtschaftspolitischen Stillstand bis zur Bundestagswahl in einem Jahr können wir uns nicht leisten."
Ubisoft gerät unter Druck, nachdem der Video-Spiele-Macher seine Teilnahme an der Tokyo Game Show sowie eine Pressevorschau für das Spiel "Assassin's Creed Shadows" abgesagt hat. Die Titel sacken in Paris zeitweise um rund sieben Prozent auf ein Zehn-Jahres-Tief.
Der Rückzug von Ubisoft kurz vor der geplanten Veröffentlichung des Spiels, das in Japan spiele, sei "seltsam und vor allem beunruhigend", sage Midcap-Analyst Charles-Louis Planade. Seiner Ansicht nach befürchten die Entwickler offenbar eine „negative Resonanz durch bestimmte Gruppen“, die der Meinung gewesen seien, dass das Spiel die Geschichte der Samurai nicht respektiere.
Marktteilnehmer befürchteten, dass sich die für den 15. November geplante Veröffentlichung des Spiels verschieben könnte. Der Aktienkurs von Ubisoft hat sich seit Jahresbeginn fast halbiert.
Europas Börsen stehen unter leichtem Abgabedruck. Nach dem jüngst guten Lauf zieht etwas Vorsicht ein, Anleger nehmen erst einmal Gewinne mit. Beim DAX bremst dazu die runde 19.000er Marke, oberhalb derer - knapp unter dem Rekordhoch - jüngst Abgabebereitschaft zu erkennen war. Der Leitindex verliert 0,4 Prozent auf 18.915 Punkte, gedrückt wird er vor allem vom Schwergewicht SAP, das 3,3 Prozent einbüßt. Der Euro-Stoxx-50 handelt 0,4 Prozent leichter bei 4.921.
Die Aussicht auf eine weitere Senkung der Zinsen in den USA lässt Anleger zu Gold greifen. Der Preis für das Edelmetall klettert um bis zu 0,5 Prozent auf 2670,43 Dollar je Feinunze und erklimmt damit ein frisches Rekordhoch.
"Gold hat ein neues Allzeithoch erreicht, da die Märkte die Wetten auf eine weitere massive Zinssenkung der Fed im November steigerten", sagte Han Tan, Analyst bei der Exinity Group. Niedrigere Zinssätze steigern die Attraktivität von unverzinslichem Gold gegenüber verzinslichen Anlagen.
Die Industriestaatenorganisation OECD hat ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum in Deutschland erneut nach unten korrigiert. Für das laufende Jahr erwarten die OECD-Konjunkturexperten nur noch ein Plus von 0,1 Prozent.
Bereits im Mai hatte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in einem Zwischenbericht ihre Wachstumsprognose für Deutschland gesenkt. Statt der noch im Februar angenommenen 0,3 Prozent ging sie damals von 0,2 Prozent Zuwachs aus.
Für das kommende Jahr rechnet die OECD dann mit mehr Schwung der deutschen Wirtschaft und einem Konjunkturplus von 1,0 Prozent.
Weltweit erwartet die OECD in diesem und im kommenden Jahr ein Wachstum von 3,2 Prozent. Im Euroraum geht sie von einem Zuwachs von 0,7 Prozent beziehungsweise 1,3 Prozent aus.
Die Bundesregierung warnt die italienische Unicredit vor einer feindlichen Übernahme der Commerzbank. Damit würde ein großes Risiko einhergehen, sagte Finanz-Staatssekretär Florian Toncar. "Das sollte nicht das Ziel sein." Das Vorgehen der Mailänder habe viel Verunsicherung bei Beschäftigten und in der Politik geschürt.
Die Bundesregierung habe mittlerweile deutlich gemacht, für die Eigenständigkeit der Commerzbank einzutreten. Deswegen würden bis auf weiteres keine Aktien mehr verkauft. Der Bund hält noch zwölf Prozent an dem Frankfurter Geldhaus. Die Unicredit kontrolliert 21 Prozent.
picture-alliance/ dpa
Frische geldpolitische Anreize in China lassen den Preis für Eisenerz sprunghaft steigen. Der chinesische Terminkontrakt verteuert sich um mehr als sechs Prozent auf 723,5 Yuan oder umgerechnet 103,11 Dollar je Tonne. Treiber sei die Hoffnung, dass die Maßnahmen zur Unterstützung des chinesischen Immobilienmarktes eine Wende bringen würden, sagen ANZ-Analysten. Die chinesische Zentralbank hat am Mittwoch den Zinssatz für mittelfristige Kredite an Banken gesenkt. Am Vortag hatte sie ihr größtes Konjunkturprogramm seit der Pandemie vorgestellt, um die Wirtschaft aus der deflationären Krise zu holen und sie wieder in Richtung des Wachstumsziels der Regierung zu bringen.
Volkswagen-Chefunterhändler Arne Meiswinkel hat vor Beginn der Tarifverhandlungen für die rund 120.000 Beschäftigten die Situation bei dem größten deutschen Autobauer als ernst bezeichnet. "Der internationale Wettbewerb droht an uns vorbeizuziehen", sagte er. "Deswegen ist jetzt Handeln angesagt. Wir müssen gemeinsam unser Unternehmen restrukturieren." Volkswagen stehe zur Industriearbeit und zu Industriearbeitsplätzen in Deutschland, sagte Meiswinkel. Voraussetzung dafür sei aber eine starke Wettbewerbsfähigkeit.
Volkswagen hatte eine Reihe von Tarifverträgen gekündigt, darunter die seit drei Jahrzehnten geltende Vereinbarung zur Beschäftigungssicherung. Auch Werksschließungen sind nicht ausgeschlossen.
Betriebsratschefin Daniela Cavallo hatte die Sparpläne des Unternehmens kritisiert und Widerstand angekündigt.
Hornbach ist im ersten Halbjahr dank Kostensenkungen und einer starken Frühjahrssaison profitabler geworden. Während der Umsatz bei 3,44 Milliarden Euro verharrte, schnellte der bereinigte operative Gewinn (EBIT) um knapp 20 Prozent auf 265,4 Millionen Euro nach oben, wie die Baumarktkette bekanntgibt. Unter dem Strich blieben mit 180,8 Millionen Euro rund 35 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Wegen der unsicheren
Wirtschaftslage und der allgemeinen Konsumflaute behält der Vorstand seine Jahresziele bei: Diese sehen einen Umsatz leicht über dem Vorjahresniveau von 6,2 Milliarden Euro vor und ein bereinigtes EBOT auf oder leicht über dem Vorjahreswert von 254,2 Millionen Euro.
SAP und Carahsoft Technology sind einem Medienbericht zufolge wegen des Verdachts von Preisabsprachen ins Visier der USA geraten. Anwälte des US-Justizministeriums (DOJ) untersuchten seit mindestens 2022, ob SAP illegal mit dem Anbieter von IT-Lösungen zusammengearbeitet habe, um Preise für Verkäufe an das US-Militär und andere Regierungsstellen festzulegen, berichtet Bloomberg unter Berufung auf in Baltimore eingereichte Bundesgerichtsakten. SAP-Aktien geben etwa vier Prozent nach.
Der DAX, der im gestrigen Geschäft zeitweise über der 19.000er-Marke und unweit seines Allzeithochs notiert hatte, startet nun mit Abschlägen in den Handel zur Wochenmitte. Der deutsche Börsenleitindex büßt aktuell 0,7 Prozent auf 18.855 Zähler ein. "Trotz positiver Vorgaben von der Wall Street und aus Asien geht es zwar zunächst etwas bergab", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Friedhelm Tilgen. "Der DAX bewegt sich aber nach wie vor auf einem hohen Niveau. Ein kleiner Sprung nach oben und dann ist der Rekord da.“
An den Rohstoffmärkten ist die anfängliche Euphorie über Chinas Konjunkturstimuli verflogen. Experten warnen, dass weitere fiskalpolitische Maßnahmen notwendig seien, um das Vertrauen in die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt zu stärken, was den positiven Effekt der angekündigten Zinssenkungen auf die Ölpreise abschwächte. Rohöl der Nordseesorte Brent verbilligt sich um 0,3 Prozent auf 74,96 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Öl der Sorte WTI notiert 0,4 Prozent schwächer bei 71,30 Dollar.
Der deutsche Aktienmarkt wird zum Handelsstart zunächst etwas leichter erwartet. Dass die Notenbank in China erneut einen Referenz-Zinssatz zur Ankurbelung der heimischen Wirtschaft gesenkt hat, sorgt für keinen Impuls. Sie hatte dies am Vortag bei Vorstellung eines ganzen Maßnahmenbündels bereits avisiert. Beim DAX bremst derweil die 19.000er Marke, oberhalb derer es momentan eine gute Abgabebereitschaft gibt. Zumal die Konjunkturdaten aus der größten Volkswirtschaft der Eurozone zuletzt alles andere als rosig waren. In diesem wie auch im kommenden Jahr zeichnet sich wirtschaftliche Stagnation ab.
Der DAX wird am Morgen bei 18.896 Punkten gesehen, rund 100 unter seinem Vortagesschluss. Der Euro steigt weiter und kratzt an der 1,12-Dollar-Marke, die Anleihen tendieren seitwärts.
Weiter im Fokus dürften Bankaktien stehen, findet doch bei der Bank of America die jährliche "Financials CEO Conference" statt. Bei der Commerzbank wird die Strategiesitzung von Vorstand und Aufsichtsrat fortgesetzt. Gestern wurde personelle Klarheit über die künftige Führung geschaffen. Die Bank, die sich derzeit der Übernahmeavancen von Unicredit erwehren muss, hat Finanzvorständin und Vize-Chefin Bettina Orlopp zur neuen Vorstandsvorsitzenden ernannt. Sie soll CEO Manfred Knof "zeitnah" ablösen und nicht erst zum Ablauf von dessen Vertrag Ende 2025.
Zur Wochenmitte ist an den Börsen in Ostasien und Australien keine einheitliche Tendenz auszumachen. Erneut deutlich aufwärts geht es an den chinesischen Handelsplätzen, nachdem die People's Bank of China (PBOC) einen weiteren Zinssatz gesenkt hat: Die einjährige mittelfristige Kreditfazilität wurde auf 2,0 von 2,3 Prozent reduziert. Die PBOC hatte dies am Dienstag bei der Vorstellung einer Reihe anderer Zinssenkungen und Stimuli zur Unterstützung der strauchelnden heimischen Wirtschaft bereits avisiert.
In Shanghai steigt der Composite-Index um weitere 1,7 Prozent. In Hongkong rückt der Hang-Seng-Index um zwei Prozent vor. Gestern hatten beide Indizes in Reaktion auf die Unterstützungsmaßnahmen über vier Prozent gewonnen. Nutznießer der jüngsten Zinssenkung sind erneut Immobilienwerte. Longfor Group verbessern sich um 1,8 und China Vanke um 3,9 Prozent.
Der japanische Aktienmarkt wird derweil vom Yen gebremst, der gegenüber der gleichen Zeit am Vortag etwas aufgewertet hat. Der Nikkei tendiert gut behauptet bei 37.991 Punkten. Die Blicke der Anleger seien auf den Freitag gerichtet, heißt es. Dann wählt die Regierungspartei LDP einen Nachfolger für Partei- und Regierungschef Fumio Kishida. Die drei aussichtsreichsten Kandidaten verfolgten sehr unterschiedliche wirtschafts- und geldpolitische Ziele, merken die Analysten von JP Morgan dazu an.
Behauptet tendiert der australische Aktienmarkt. Die Inflation der Verbraucherpreise in Australien hat sich zwar im August abgeschwächt, und die "getrimmte" mittlere Inflationsrate bewegt sich mit 3,4 Prozent nun innerhalb der Zielspanne der Reserve Bank of Australia (RBA), wie ING feststellt. Für einen geldpolitischen Kurswechsel reiche das aber nicht aus. Dazu müsste nach Ansicht der Analysten die Inflationsrate mehrere Monate in Folge unter 3 Prozent liegen. Gestern hatte die RBA wie weithin erwartet den Leitzins unverändert belassen.
Die Stimmung in der deutschen Exportindustrie hat sich im September den vierten Monat in Folge eingetrübt. Das Barometer für deren Exporterwartungen sank auf minus 6,3 Punkte, von minus 5,2 Zählern im August, wie das Ifo-Institut zu seiner Unternehmensumfrage mitteilt. Das ist der schlechteste Wert seit Februar. "Die Industrie klagt über fehlende Aufträge aus dem Ausland", sagt Ifo-Umfragechef Klaus Wohlrabe. "Die Exportwirtschaft befindet sich in einer Schwächephase."
Eine Mehrheit der Unternehmen geht von rückläufigen Aufträgen aus dem Ausland aus. "Insbesondere die Metallbranche und die Autoindustrie rechnen mit deutlichen Einbußen", so das IFO-Institut. Nur noch wenige Branchen erwarten demnach einen Zuwachs. Dazu gehören die Nahrungs- und Getränkeproduzenten. Die Hersteller von Glaswaren und Keramik erhoffen sich ebenfalls steigende Auslandsumsätze. In der chemischen Industrie gleichen sich die positiven und negativen Antworten aus: Das Exportgeschäft dürfte hier unverändert bleiben.
Im Ringen um die neuen Sparpläne bei VW treffen Unternehmen und Gewerkschaft heute erstmals zu Verhandlungen zusammen. Ab 11.00 Uhr wollen beide Seiten in Hannover zusammenkommen, wie VW und Gewerkschaft ankündigen. Die Positionen liegen weit auseinander.
Während VW auf Einsparungen auch bei den Personalkosten drängt, will die IG Metall Einschnitte verhindern. "Über Werksschließungen und Massenentlassungen ist mit uns nicht zu reden", stellt Niedersachsens IG-Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger vor den Verhandlungen klar. Betriebsratschefin Daniela Cavallo, die für die IG Metall mit am Verhandlungstisch sitzt, hatte beides zuvor als klare rote Linien bezeichnet.
Die eigentlich erst für Ende Oktober geplante Tarifrunde war vorgezogen worden, nachdem VW seinen Sparkurs Anfang des Monats verschärft hatte. Statt nur über das Entgelt soll auch über die von VW gekündigte Beschäftigungssicherung verhandelt werden. Betroffen sind zunächst nur die rund 120.000 Beschäftigten in den sechs großen westdeutschen Werken, die unter den VW-Haustarif fallen. Bei VW Sachsen gelten eigene Regelungen. Auch dort hatte VW gestern die Beschäftigungssicherung aufgekündigt.
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird die Zinsen nach Einschätzung des niederländischen Ratsmitglieds Klaas Knot voraussichtlich bis mindestens Mitte 2025 weiter senken. "Ich gehe davon aus, dass wir die Zinsen in der kommenden Zeit weiter schrittweise reduzieren werden, auch in der ersten Hälfte des Jahres 2025", sagt Knot dem niederländischen Fernsehen. Sie würden wahrscheinlich nicht auf das extrem niedrige Niveau vor der Corona-Pandemie zurückkehren, sondern sich eher auf einem "natürlicheren Niveau" zwischen zwei und drei Prozent einpendeln. Die EZB hatte den Einlagenzins Anfang des Monats um 25 Basispunkte auf 3,50 Prozent gesenkt, nachdem sie bereits im Juni eine ähnliche Senkung vorgenommen hatte.
Sanofi könnte bei dem geplanten Verkauf seiner Sparte mit nicht verschreibungspflichtigen Produkten offenbar mindestens 15 Milliarden Euro einnehmen. Sanofi habe zwei separate Angebote von Private-Equity-Firmen für seine Consumer-Health-Sparte erhalten, meldet Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Der französische Pharmakonzern werde wahrscheinlich in den kommenden Tagen eine endgültige Entscheidung über die Sparte treffen. Sollten die Angebote nicht attraktiv sein, könnte sich der Arzneimittelhersteller für eine Ausgliederung des Geschäfts entscheiden. Bei den Finanzinvestoren, die Interesse signalisiert hätten, solle es sich um PAI Partners und Clayton Dubilier & Rice handeln.
Sanofi hatte im Oktober 2023 mitgeteilt, eine Abspaltung seiner Sparte Consumer Healthcare zu planen. Ein Sanofi-Sprecher sagt, es sei noch keine Entscheidung getroffen worden. Sanofi plant die Ausgliederung oder den Verkauf der Sparte, um die Ausgaben für die Entwicklung neuer Medikamente in seinem Kerngeschäft zu erhöhen.
Der September ist in der Regel der schlechteste Börsenmonat des Jahres. In den vergangenen vier Jahren hagelte es an der Wall Street Verluste. Doch aktuell befinden sich Dow Jones und S&P 500 in Rekordlaune. "Aktuell sieht es aber vielversprechend aus", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Jens Korte in New York. Wird die Rekordfahrt fortgesetzt?
Chinesische Aktien setzen ihre von Konjunkturmaßnahmen angetriebene Rally fort und beflügeln damit die regionalen Märkte. Der Shanghai Composite gewinnt 2,3 Prozent auf 2929,59 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen steigt um 2,8 Prozent auf 3445,84 Punkte. Der Hang-Seng-Index in Hongkong legt um 2,2 Prozent zu, nachdem er bereits am Dienstag um 4,1 Prozent gestiegen war. Der taiwanesische Leitindex zieht 1,3 Prozent an, der südkoreanische Kospi um 0,1 Prozent. In Tokio gewinnt der Nikkei-Index 0,3 Prozent auf 38.068,22 Punkte und der breiter gefasste Topix 0,1 Prozent auf 2660,55 Zähler.
Nachdem die People's Bank of China (PBOC) gestern eine weitreichende Lockerung der Geldpolitik angekündigt hatte, senkt sie heute den mittelfristigen Ausleihesatz (MLF) für Banken. Pekings weitreichende Maßnahmen - die größten seit der Corona-Pandemie - umfassen auch Schritte zur Wiederbelebung des chinesischen Aktienmarktes und zur Unterstützung des angeschlagenen Immobiliensektors. "Der Fokus in Asien liegt nach wie vor auf China", so Analysten. Die Frage sei, ob die Rally nachhaltig ist, denn die Anleger würden derzeit erstmal kaufen und dann später analysieren.
Die chinesische Zentralbank hat den Zinssatz für mittelfristige Kredite an Banken gesenkt. Die People's Bank of China (PBOC) teilt mit, dass sie den Zinssatz für einjährige mittelfristige Kredite (MLF) in Höhe von 300 Milliarden Yuan – umgerechnet etwa 42,66 Milliarden Dollar - von 2,30 Prozent auf 2,00 Prozent gesenkt habe. Zusätzlich teilt die PBOC weitere 196,5 Milliarden Yuan über 14-tägige Reverse Repos zu und beließ den Zinssatz unverändert bei 1,85 Prozent.
Der Schritt folgt auf die Ankündigung des größten Konjunkturpakets seit der gestrigen Pandemie. Ziel der Regierung in Peking ist es, die Wirtschaft aus der Deflation zu holen und die Wachstumsziele der Regierung wieder zu erfüllen.
Im asiatischen Devisenhandel gerät der Dollar unter Druck, nachdem schwache US-Konjunkturdaten die Wahrscheinlichkeit einer zweiten großen Zinssenkung bei der nächsten Sitzung der US-Notenbank erhöhten. Der Dollar steigt nur leicht auf 143,31 Yen und verliert 0,2 Prozent auf 7,0171 Yuan. Zur Schweizer Währung notiert er 0,1 Prozent tiefer bei 0,8421 Franken. Gleichzeitig steigt der Euro um 0,1 Prozent auf 1,1194 Dollar und zieht leicht auf 0,9426 Franken an.
Es ist knapp gewesen: Lediglich rund 15 Punkte haben dem DAX gestern zu einem neuen Allzeithoch gefehlt. Nach den Gewinnen zum Wochenstart von 0,7 Prozent ließ der deutsche Börsenleitindex im gestrigen Geschäft weitere 0,8 Prozent folgen, schloss mit einem Stand von 18.997 Zählern. Auch an der Wall Street legten die Notierungen weiter zu.
Es zeichnet sich also ein neuer Rekordlauf heute ab. Impulse dafür könnten etwa von konjunktureller Seite und dem Wirtschaftsausblick der OECD kommen, oder aber mit Firmen zusammenhängen. So bleibt etwa unternehmensseitig die Commerzbank im Anlegerfokus: Die Bundesregierung wird den Finanzausschuss des Bundestages über ihre Haltung zur im Raum stehenden Übernahme des Geldhauses darlegen. Die Sitzung findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. In der Regel äußern sich Abgeordnete aber im Nachgang zu den besprochenen Themen. Die Regierung hat sich bereits für die Eigenständigkeit der Commerzbank ausgesprochen.
Nachbörslich richtet sich das Augenmerk dann in die USA und auf die Halbleiterbranche. Diesmal geht es aber nicht um die Krise bei Intel, sondern um frische Geschäftszahlen von Micron. Bei den Quartalsergebnissen des Halbleiter-Konzerns richten Anleger ihre Aufmerksamkeit auf die sogenannten HBM-Speicher. Diese Hochleistungschips werden in Spezialrechnern für Künstliche Intelligenz (KI) verbaut. Micron ist auf diesem Gebiet gemeinsam mit dem südkoreanischen Rivalen SK Hynix technologisch führend.
Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.