Mittwoch, 06. August 2025Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Diana Dittmer
17:47 Uhr

Dax klammert sich an ein Mini-Plus

Zur Wochenmitte kann sich der deutsche Leitindex erneut nur knapp behaupten. Der Dax schloss nach einem Anlauf auf die 24.000-Punkte-Marke und einer Stippvisite im roten Bereich mit einem Plus von 0,2 Prozent bei 23.904 Punkten. "Etwas eingetrübt hat sich die Stimmung durch die wieder etwas anziehenden Renditen infolge der steigenden Ölpreise", sagte ein Marktteilnehmer. Der Euro Stoxx 50 schaffte ebenfalls nur ein kleines Plus von 0,2 Prozent.

DAX
DAX 24.592,29

Thema war einmal mehr der Handelskonflikt mit den USA. In einem Interview drohte US-Präsident Donald Trump erneut mit Zöllen von bis zu 250 Prozent auf die Einfuhr von Pharmaprodukten sowie mit höheren Zöllen auf Halbleiterimporte. Am Nachmittag wurde Indien mit einem Zusatzzoll von 25 Prozent belegt.

Ansonsten sorgte die Berichtssaison wieder für starke Ausschläge, insbesondere bei Unternehmen, die enttäuschten. So senkte Beiersdorf seine Umsatz- und Margenziele stärker, als es die Analysten befürchtet hatten. Anleger straften den enttäuschenden Zwischenbericht mit einem Minus von 8,5 Prozent ab.

Die Zalando-Aktie brach um 14,0 Prozent ein. Die DZ-Bank-Analysten kritisierten den unerwartet deutlichen Rückgang der Rohertragsmarge.

Commerzbank zeigten sich um 0,9 Prozent leichter. Die guten Zahlen mit dem Anstieg des operativen Gewinns gelten nach dem starken Kursanstieg der vergangenen Monate als eingepreist. Bereits am Vortag gab es Vermutungen, dass nach dem starken Lauf der Aktie weitere Kursgewinne schwierig werden könnten.

Größter Gewinner im Dax waren Vonovia. Der Immobilienkonzern hat die Jahresprognose für den Vorsteuergewinn angehoben und sieht den operativen Gewinn nun am oberen Ende der Zielspanne. Daraufhin stiegen die Titel um 3,4 Prozent und zogen auch die anderen Immobilienaktien wie LEG (+1,7 %) und TAG Immobilien (+3,5 %) nach oben.

Das war der Börsen-Tag am Mittwoch. Wir verabschieden uns in den Feierabend und würden uns freuen, Sie morgen Früh an dieser Stelle wieder begrüßen zu dürfen!

17:22 Uhr

US-Rohöllagerbestände sinken unerwartet

Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 1. August verringert. Sie fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 3,029 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Analysten hatten einen Anstieg um 0,1 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 7,698 Millionen Barrel erhöht.

Die Benzinbestände nahmen nach EIA-Angaben um 1,323 Millionen Barrel ab. Analysten hatten ein Minus von 1,1 Millionen Barrel erwartet, nachdem die Vorräte in der vorangegangenen Woche um 2,724 Millionen gesunken waren.

Die Ölproduktion in den USA verharrte mit 13,3 Millionen Barrel pro Tag in etwa auf dem Niveau der Vorwoche. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ergab sich ein Rückgang von 0,1 Millionen Barrel.

17:03 Uhr

Big Tech zu teuer? So finden Anleger günstige kleine Tech-Titel

Die großen Tech-Unternehmen bestimmen weiter das Bild an der Börse: die Gewinne sprudeln, die Aktienkurse steigen. Aber groß heißt nicht unbedingt günstig. Auch manch kleineres Tech-Unternehmen kann mit einem attraktiven Gewinnwachstum aufwarten, das über die Aktie sogar oft günstiger zu haben ist als bei den großen, die die Schlagzeilen beherrschen und die größte Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Wie sich solche Aktien finden lassen, darüber spricht Friedhelm Tilgen mit David Houdek von der Fondsgesellschaft Acatis.

16:41 Uhr

Brutaler Kursrutsch: Snap verbrennt rund drei Milliarden Dollar Börsenwert

Der Social-Media-Konzern Snap vergrault die Investoren mit seinem verlangsamten Umsatzwachstum. Die Aktien brechen um mehr als 20 Prozent ein und steuern auf einen Börsenwertverlust in Höhe von rund drei Milliarden Dollar zu.

Snap
Snap 8,40

Rund vierzehn Brokerhäuser senkten ihre Kursziele für die Snapchat-Muttergesellschaft. Die Analysten von MoffettNathanson sagen, Werbetreibende würden Plattformen bevorzugen, die kaufinteressierte Nutzer besser erreichen, Strategien für verschiedene Marketing-Instrumente anbieten und eine klare Rendite für Werbeausgaben vorweisen können. "Snap hinkt an allen drei Fronten noch hinterher", urteilen die Analysten. "Solange sich diese Faktoren nicht ändern, bleibt das Unternehmen unserer Meinung nach im Fegefeuer der Monetarisierung stecken."

16:34 Uhr

Zalando-Aktie auf Achterbahnfahrt - Anleger hin- und hergerissen wegen About You

Zalando verspricht sich durch die Übernahme von About You einen Gewinnschub im laufenden Jahr. Beim Umsatzwachstum bremst der kleinere Rivale Europas größten Online-Modehändler allerdings aus. Mit den am Dienstagabend vorgelegten Zahlen zum zweiten Quartal konnte Zalando ebenfalls nicht überzeugen. Die Aktie ging am Mittwoch auf Achterbahnfahrt. Nach anfänglichen Gewinnen von bis zu 7,4 Prozent fiel sie zeitweise um gut sechs Prozent auf ein Elf-Monats-Tief von 23,42 Euro. Damit steuerte sie auf den größten Tagesverlust seit eineinhalb Jahren zu. Anleger seien hin- und hergerissen zwischen den positiven und negativen Aspekten der Zahlen, schrieb Analyst Adam Cochrane von der Deutschen Bank.

Zalando
Zalando 26,93

16:03 Uhr

Dollar schmiert ab

Der anfangs noch stabile US-Dollar gerät unter die Räder. Der Dollar-Index, der die US-Devise zu anderen wichtigen Währungen misst, gibt 0,4 Prozent auf 98,372 Punkte nach. Für Unruhe sorgt Händlern zufolge die bevorstehende Entscheidung von US-Präsident Donald Trump zur Besetzung eines vakant werdenden Sitzes im Direktorium der US-Notenbank. Das auf Zinssenkungen drängende Staatsoberhaupt könnte den Nachrücker nach Ablauf der Amtszeit von Jerome Powell im Mai 2026 auch auf den Chefposten befördern. Auch die anhaltende Unsicherheit hinsichtlich des Handelskonflikts und der Inflationsentwicklung lastet auf dem Dollar.

US-Dollar / Euro
US-Dollar / Euro ,86

15:55 Uhr

Es hagelt neue Jahrestiefststände: Konsumflaute macht nicht nur Adidas zu schaffen

Adidas fallen auf ein neues Jahrestief. "Nach jahrelanger wirtschaftlicher Stagnation kommt einfach keine Konsumstimmung auf", so ein Marktteilnehmer. Das zeige sich auch an Zalando und Beiersdorf, die ebenfalls auf neue Jahrestiefs absacken, aber auch an Titeln wie Hugo Boss. Diese notieren etwas leichter, nachdem starke Eröffnungsgewinne am Dienstag im Verlauf fast völlig verloren gingen.

Adidas
Adidas 192,45

15:18 Uhr

Kein einziger Bieter: Wind-Offshore-Auktion gescheitert

Der Ausbau der Windenergie auf See hat nach Darstellung des Stromlobbyverbandes BDEW einen Dämpfer erhalten. Bei einer Auktion für neue Windparks in der Nordsee sei erstmals kein einziges Gebot eingegangen, teilte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft unter Berufung auf die Bundesnetzagentur mit. Es habe sich für zwei Flächen mit einer Gesamtleistung von 2500 Megawatt kein Investor gefunden. "Das erstmalige Ausbleiben von Geboten zeigt, dass die Risiken für Offshore-Windpark-Entwickler in den letzten Jahren erheblich zugenommen haben", sagte Kerstin Andreae vom BDEW. Nötig sei eine umfassende Reform des Windenergie-auf-See-Gesetzes.

14:35 Uhr

Hier greifen US-Anleger vorbörslich zu

Der anhaltende KI-Boom liefert dem Cloudnetzwerk-Spezialisten Arista Networks Rückenwind. Nach einem besser als erwartet ausgefallenen zweiten Quartal und einem optimistischen Ausblick auf das laufende Geschäft steigen die Aktien im vorbörslichen US-Handel um 12,5 Prozent. Erhöhte Ausgaben für künstliche Intelligenz (KI) trieben die Nachfrage nach Netzwerkausrüstung von Arista, die häufig in Rechenzentren eingesetzt wird. Der Trend werde anhalten, weshalb zusätzliche Umsatzchancen bis 2027 zu erwarten seien, sagen die Analysten von JP Morgan.

Arista Networks
Arista Networks 138,42

14:23 Uhr

Porsche hui, Beiersdorf pfui

Anleger greifen heute bei Porsche zu. Die Titel gewinnen 2,6 Prozent. Hintergrund dürften die KBA-Zahlen vom Vortag sein. Danach hat der deutsche Automarkt im Juli wieder den Vorwärtsgang eingelegt. Unter den deutschen Marken erreichte Porsche mit plus 37,0 Prozent den zweitkräftigsten Zuwachs bei den Neuzulassungen im Juli.

Porsche AG
Porsche AG 41,54

Abgestraft wird hingegen der enttäuschende Zwischenbericht von Beiersdorf. Die Titel büßen über 10 Prozent ein und sacken damit auf neue Mehrjahrestiefs.

Beiersdorf
Beiersdorf 91,00

14:14 Uhr

EU-Pharmasektor unter Druck

Neue Zolldrohungen von US-Präsident Donald Trump machen dem europäischen Pharmasektor zu schaffen. Der Branchenindex gibt 1,6 Prozent auf ein Vier-Monats-Tief von 987,06 Punkten nach und zählt damit zu den größten Verlierern in der Region. Trump hatte am Vortag angekündigt, dass Washington zunächst einen "kleinen Zoll" auf Arzneimittelimporte einführen werde, der dann binnen 18 Monaten auf 150 Prozent und schließlich auf 250 Prozent angehoben werden solle. Ziel sei, die heimische Arzneimittelproduktion in den USA zu stärken.

14:03 Uhr

Taxi-Billigkonkurrent Uber will mit Robotaxis durchstarten

Uber Technologies hat seinen Umsatz im zweiten Quartal stärker gesteigert als erwartet. Die Buchungen legten kräftig zu und dürften im laufenden Quartal weiter steigen. Der Nettogewinn stieg auf 1,36 Milliarden US-Dollar von 1,02 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis je Aktie betrug wie von Analysten erwartet 0,63 Dollar. Der Umsatz stieg um 18 Prozent auf 12,65 Milliarden Dollar. Analysten hatten 12,5 Milliarden prognostiziert.

Uber
Uber 83,09

Die Zahl der Fahrten stieg um 18 Prozent auf 3,3 Milliarden. Die Zahl der monatlich aktiven Nutzer auf der Plattform legte um 15 Prozent zu, die Bruttobuchungen kletterten um 17 Prozent auf 46,8 Milliarden Dollar. Für das laufende dritte Quartal stellt Uber Bruttobuchungen von 48,25 Milliarden Dollar in Aussicht. Der Analystenkonsens stand zuletzt bei 47,5 Milliarden.

Außerdem teilte das Unternehmen mit, ein neues Aktienrückkaufprogramm über 20 Milliarden Dollar zu autorisieren. CEO Dara Khosrowshahi sagte, es gebe eine Menge Chancen für Uber, das seine Kooperationen mit Partnern für selbstfahrende Autos gerade erst gestartet habe und nun über 20 Partner weltweit verfügt. In der zweiten Jahreshälfte sollen fünf neue Robotaxi-Angebote in den USA, dem Nahen Osten und Asien an den Start gehen.

13:58 Uhr

McDonald's überzeugt mit günstigen Menüangeboten

Die Bemühungen von McDonald's, seinen Ruf für schnelles, erschwingliches Essen wiederherzustellen, scheinen sich auszuzahlen. Preiswerte Menü-Bundles und Werbeaktionen lockten preisbewusste Gäste an, die in Zeiten anhaltender wirtschaftlicher Unsicherheit nach Möglichkeiten suchen, ihr Geld zu strecken.

McDonald's
McDonald's 254,10

Wie die weltgrößte Burger-Kette mitteilte, legten die vergleichbaren Umsätze in den drei Monaten per 30. Juni um 3,8 Prozent zu, nachdem sie in den vorangegangenen vier Quartalen weltweit gesunken oder stagniert waren. In den USA stiegen die Umsätze auf vergleichbarer Fläche um 2,5 Prozent.

Für das zweite Quartal meldete McDonald's einen bereinigten Gewinn je Aktie von 3,19 US-Dollar und übertraf damit die auf 3,14 Dollar lautende Konsensschätzung. Netto verdiente die Fast-Food-Kette mit 2,25 Milliarden Dollar 11 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Umsatz wuchs um 5 Prozent auf 6,8 Milliarden Dollar und übertraf damit ebenfalls die Erwartungen der von Factset befragten Analysten, die im Mittel mit knapp 6,7 Milliarden Dollar Umsatz gerechnet hatten.

13:35 Uhr

Schaeffler liebäugelt mit Einstieg in die Rüstungsindustrie

Der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler prüft, ob sich ein größerer Einstieg in die Rüstungsindustrie lohnen könnte. "Wir sind dabei, neue Wachstumsfelder aufzubauen – es geht dabei vor allem um Humanoide und Verteidigung. Daran wird intensiv gearbeitet", sagte Schaeffler-Vorstandschef Klaus Rosenfeld der Deutschen Presse-Agentur.

Schaeffler
Schaeffler 6,32

Rosenfeld hatte bereits vor längerer Zeit angedeutet, dass Schaeffler durchaus Komponenten für die Verteidigungsindustrie liefern könnte. "Die moderne Verteidigungstechnologie hängt sehr stark davon ab, ob es gelingt, Hardware und Software zusammenzubringen", sagte er in einem Interview mit dem Sender ntv. Derzeit liefert die Firma nur in einem kleinen Umfang für die Rüstungssparte - und zwar im Rahmen seiner Luftfahrt-Geschäfte in den USA.

13:30 Uhr

Nervosität der Anleger steigt - Zoll-Schonfrist endet morgen!

Die Wall Street dürfte zur Wochenmitte mit einer leicht positiven Tendenz in den Handel starten. Der Future auf den S&P-500 steigt um 0,3 Prozent, der Nasdaq-Future erhöht sich um 0,1 Prozent. Insgesamt herrscht aber wegen der Zoll-Politik der US-Regierung weiter Zurückhaltung.

S&P 500
S&P 500 6.748,28

Präsident Donald Trump hatte am Vortag erklärt, man stehe kurz vor einer Einigung mit China. Gleichzeitig betonte er, wenn die EU ihre Investitionszusagen nicht einhalte, werde sie mit Zöllen von 35 Prozent konfrontiert, statt der jüngst vereinbarten 15 Prozent. Zudem setzte Trump seine Kampagne gegen Indien wegen seiner Verbindungen zu Russland fort und sagte, dass er wahrscheinlich die Zölle auf indische Waren zeitnah von den geplanten 25 Prozent aus erhöhen werde.

Die Nervosität steigt damit bei den Investoren weiter, die zudem beobachten, ob sich die Zölle negativ in den Bilanzen der Unternehmen bemerkbar machen. Die Zoll-Schonfrist endet am 7. August. Wichtige US-Konjunkturdaten stehen nicht auf der Agenda.

Daneben setzt die Berichtssaison weiterhin die Impulse: Advanced Micro Devices (AMD) verzeichnete im zweiten Quartal einen Anstieg von Gewinn und Umsatz, getrieben durch Rekordverkäufe von Server- und Personalcomputer-Prozessoren. Auch der Umsatzausblick für das laufende dritte Quartal lag über den Erwartungen. Dennoch geht es für die Aktie vorbörslich um 6,1 Prozent nach unten.

Auch für die Amgen-Papiere geht es vorbörslich um 0,5 Prozent nach unten, obwohl das Biotechnologieunternehmen im zweiten Quartal mehr umgesetzt und verdient hat als erwartet. Insgesamt 15 Produkte verzeichneten ein mindestens zweistelliges Umsatzwachstum.

Die Aktien von Snap knicken um 17,5 Prozent ein. Probleme mit seiner Werbeplattform haben Snap im zweiten Quartal ein gebremstes Umsatzwachstum beschert. Das Unternehmen hinter der Social-Media-Plattform Snapchat vergrößerte zudem seinen Verlust.

13:18 Uhr

Darum könnten die US-Monsterzölle gegen die Schweiz auch Beiersdorf treffen

Die drohenden US-Zölle von 39 Prozent auf Warenexporte aus der Schweiz in die Vereinigten Staaten könnten auch den Konsumgüterhersteller Beiersdorf treffen. Die Tochter La Prairie mit Sitz in der Schweiz könnte von den Regelungen betroffen sein, sagte Beiersdorf-Finanzchefin Astrid Hermann in einer Telefonkonferenz. Dieses Jahr könnte die Luxusmarke, die unter anderem Mittel im Bereich der Anti-Aging-Pflege anbietet, aber noch verschont bleiben. Denn Beiersdorf habe vorgesorgt und die Lager in den USA mit La-Prairie-Produkten aufgefüllt. Der Konzern hofft auf eine Verhandlungslösung in letzter Minute zwischen der Schweiz und der US-Regierung. Der neue Zollsatz soll am Donnerstag in Kraft treten.

Über den gesamten Konzern betrachtet sieht Beiersdorf jedoch kaum Auswirkungen der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump. Der Konzern mit Marken wie Nivea oder Eucerin betreibe zahlreiche Produktionsstätten in den Vereinigten Staaten, sagte Hermann.

Beiersdorf
Beiersdorf 91,00

13:09 Uhr

Bayer lässt beim Jobabbau nicht locker

Bayer hat im Zuge seines Konzernumbaus bislang rund 12.000 Stellen abgebaut. Das geht aus einer Präsentation für Analysten hervor. Zum Ende des ersten Quartals waren es rund 11.000 gewesen. Die Zahl der weltweiten Mitarbeiter lag Ende Juni dem Quartalsbericht zufolge bei knapp 90.000 Vollzeitstellen.

Bayer
Bayer 28,34

Der Pharma- und Agrarkonzern steht wegen der US-Klagewelle im Zusammenhang mit angeblichen Krebsrisiken des glyphosathaltigen Unkrautvernichters Roundup seit Langem unter Druck. Einige Investoren forderten daher eine Aufspaltung. Bayer hat sich jedoch bislang gegen diese Forderungen gestemmt. Konzernchef Bill Anderson konzentrierte sich stattdessen auf die Einführung eines neuen Organisationsmodells, um Bürokratie abzubauen und Entscheidungsprozesse zu beschleunigen. 7000 Stellen, vor allem im Management, wurden allein im vergangenen Jahr gestrichen, die Zahl der Führungsebenen halbiert.

Erst im Mai hatte Bayer erneut den Rotstift gezückt und nur einen Tag vor der Zahlenvorlage für das erste Quartal weitere Stellenstreichungen in Deutschland bekannt gegeben. Betroffen war die Agrarsparte in Deutschland, die hierzulande mit Absatzproblemen kämpft.

12:44 Uhr

Schaeffler leidet unter Branchenschwäche

Schaeffler bekommt die schwache Branchenkonjunktur weiter zu spüren. Der Umsatz sank im ersten Halbjahr um knapp fünf Prozent auf 11,85 Milliarden Euro, wie der Autozulieferer mitteilte. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten (Ebit) gab um neun Prozent auf 482 Millionen Euro nach. Hoffnung macht Schaeffler allerdings die anziehende Nachfrage im Geschäft mit Elektroauto-Teilen, wo der Umsatz um zehn Prozent anzog. Die Sparte E-Mobility schreibt aber noch tiefrote Zahlen, wenngleich sich der Verlust deutlich verringerte. In den Vorjahreszahlen ist die Antriebstochter Vitesco voll enthalten, die Schaeffler 2024 übernommen hatte.

"Trotz des anspruchsvollen Umfelds und der Belastungen aus der Integration von Vitesco und der weiteren Transformation der Schaeffler-Gruppe halten wir an unserem Ausblick fest", sagte Vorstandschef Klaus Rosenfeld. Für das laufende Jahr erwartet Schaeffler einen Umsatz von 23 bis 25 Milliarden Euro und eine operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) von drei bis fünf Prozent. Im ersten Halbjahr lag die Ebit-Marge vor Sondereffekten bei 4,1Prozent.

12:28 Uhr

Trumps Ultimatum an Russland beflügelt Ölpreis

Die Aussicht auf mögliche US-Strafzölle gegen Käufer von russischem Öl treibt die Preise am Ölmarkt nach oben. Die Nordsee-Rohölsorte Brent und US-Leichtöl WTI verteuern sich um jeweils rund 1,5 Prozent auf 68,62 und 66,13 Dollar je Fass (159 Liter).

US-Präsident Donald Trump hatte versprochen, den Krieg in der Ukraine zügig zu beenden, doch seine wiederholten Forderungen nach einer Waffenruhe blieben bislang unerwidert. Darum hat er Russland eine Frist bis Freitag gesetzt: Sollte Moskau bis dahin keiner Feuerpause zustimmen, drohen Strafzölle gegen Länder, die russisches Öl kaufen, darunter die beiden größten Abnehmer Indien und China. "Sollte Indien den Kauf von russischem Öl einstellen, dürfte der Markt diesen Angebotsausfall noch verkraften können", kommentieren die Strategen der niederländischen Großbank ING. Das größere Risiko bestehe darin, dass auch andere Käufer auf russisches Öl verzichten könnten.

Brent
Brent 63,85
Rohöl WTI
Rohöl WTI 60,11

12:20 Uhr

Mit dieser App will Aroundtown gegen Büroleerstand kämpfen

Aroundtown, eines der führenden börsennotierten Immobilienunternehmen Europas, stemmt sich mit einem neuen Geschäftskonzept gegen die Bürokrise.

Aroundtown
Aroundtown 3,21

Das Unternehmen, das mit seinem großen Bestand an Gewerbeobjekten ganz besonders unter den Leerständen leidet, will Mietern künftig mehr bieten als Flächen, wie Timothy Wright, Chief Capital Markets Officer des MDax-Konzerns, der "Börsen-Zeitung" sagte. Aroundtown unterstützt daher eine App von ATWorld, die es Hotels, Cafés, Co-Working-Spaces und anderen ermöglichen soll, Flächen als Plattform anzubieten und auf Zeit zu vermieten.

Die Titel von Aroundtown rücken wie die der Rivalen Deutsche Wohnen und TAG Immobilien in Vonovias Kielwasser um 2,0 bis drei Prozent vor.


12:10 Uhr

EZB zu US-Zollpolitik: Zunehmende Exporte aus China nach Europa werden Lage auf dem Jobmarkt verschärfen

Der zunehmende Wettbewerb durch chinesische Hersteller hat in den vergangenen Jahren zu erheblichen Arbeitsplatzverlusten in der Eurozone geführt. Diese Bedrohung dürfte sich noch verschärfen, da höhere US-Zölle chinesische Unternehmen zwingen, sich anderswo nach Kunden umzusehen, wie es in einem von der Europäischen Zentralbank veröffentlichten Bericht heißt. Ökonomen der Zentralbank sagen, dass zwischen 2015 und 2022 rund 240.000 Arbeitsplätze entweder "weggefallen" oder in weniger exponierte Sektoren verlagert worden seien - als Folge des Wettbewerbs durch chinesische Hersteller.

Die Ökonomen hoben die Automobil- und Chemieindustrie als diejenigen hervor, die dem zunehmenden Wettbewerb durch chinesische Konkurrenten am stärksten ausgesetzt seien. In der ersten Gruppe seien die veröffentlichten Stellenangebote zwischen 2019 und 2024 um 55 Prozent gesunken, während der Rückgang in der zweiten 95 Prozent betragen habe. In Sektoren, die nicht vom chinesischen Wettbewerb betroffen seien, seien die veröffentlichten Stellenangebote "relativ stabil" geblieben.

11:37 Uhr

Beiersdorf schwer unter Druck

Um satte 10,55 Prozent rauschen die Beiersdorf-Aktien in den Keller. Der über Jahre erfolgsverwöhnte Konsumgüterhersteller hatte nach einem schwächeren Wachstum im zweiten Quartal seine Jahresprognose gekappt. Hintergrund sei eine Verlangsamung im Geschäft mit der Hautpflege.

Beiersdorf
Beiersdorf 91,00

11:32 Uhr

US-Zölle pulverisieren Honda-Gewinn

Der japanische Autohersteller Honda hat für das am 30. Juni zu Ende gegangene Berichtsquartal Honda Motor einen Rückgang des Nettogewinns um 50 Prozent auf knapp 197 Milliarden Yen (umgerechnet rund 1,15 Milliarden Euro) ausgewiesen. Belastend wirkten sich hier vor allem die Auswirkungen der US-Zölle und Einmalverluste im Elektroauto-Geschäft aus. Der Umsatz ging um 1,2 Prozent auf 5,34 Billionen Yen zurück.

Honda Motor
Honda Motor 8,79

Die Auswirkungen der US-Zölle bezifferte Honda auf 450 Milliarden Yen in diesem Geschäftsjahr. Bislang war Honda davon ausgegangen, dass die US-Zölle den Betriebsgewinn im laufenden Geschäftsjahr um 650 Milliarden Yen schmälern würden. Die Japaner hatten im Mai angekündigt, die E-Auto-Investitionen in den kommenden Jahren angesichts einer sich verlangsamenden Nachfrage um mehr als 20 Milliarden Dollar zurückzufahren. Stattdessen soll das Angebot an Hybridmodellen ausgebaut werden.

11:13 Uhr

"Billigste Lösung": Audi prüft erstes eigenes Werk in den USA

Der Autohersteller Audi plant den Bau eines ersten eigenen Werks in den USA - und zieht damit Konsequenzen aus der Zolleinigung zwischen US-Präsident Donald Trump und der Europäischen Union (EU). Das berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf Insider. Als möglicher Standort wird dabei Chattanooga im US-Bundesstaat Tennessee diskutiert, wo die Schwestermarke Volkswagen bereits eine Produktion betreibt. Das hätte laut Konzernkreisen den Vorteil, dass bestehende Pläne und die logistische Infrastruktur von VW übernommen werden könnten, was Bauzeit und Kosten senken würde.

VW Vorzüge
VW Vorzüge 91,02

Die Kosten für das US-Werk werden dem Bericht zufolge auf einen niedrigen einstelligen Milliardenbetrag und die Bauzeit auf mehr als zwei Jahre geschätzt. Die jährliche Produktionskapazität soll bei 150.000 bis 200.000 Fahrzeugen liegen. Gesichert sei die Umsetzung dieser "billigsten" Lösung jedoch nicht, heißt es. Laut einem hochrangigen Entscheidungsträger im VW-Konzern ist sie abhängig von den aktuellen Gesprächen zwischen VW-Chef Oliver Blume und der US-Regierung um Präsident Donald Trump.

10:55 Uhr

Abgesehen von Windkraft läuft's bei Siemens Energy -Aktie fällt dennoch

Vor zwei Jahren steckte Siemens Energy tief in der Krise, vor einem Jahr schrieb der Konzern noch rote Zahlen, jetzt laufen die Geschäfte. Trotz Belastungen durch die US-Zölle und seiner nach wie vor schwächelnde Windkraftsparte ist Siemens Energy sogar auf dem Weg zum vielleicht besten Geschäftsjahr seiner Geschichte.

Siemens Energy
Siemens Energy 108,25

Denn auch im dritten Quartal, das beim Münchner Energietechnikkonzern von April bis Juni geht, fiel ein solider Gewinn von 697 Millionen Euro an. Im Vorjahreszeitraum standen noch 102 Millionen Euro Miese zu Buche. Das Unternehmen meldete zudem Rekorde bei Auftragseingang und -bestand.

Zwar profitierte Energy von einem rund eine halbe Milliarde schweren Sondereffekt, doch auch ohne ihn hätte es im Quartal - wie in den beiden davor - einen klaren Gewinn gegeben. Die schwarzen Zahlen sind vor allem eine Folge davon, dass alle Bereiche außer der nach wie vor tief defizitären Windkraft starke Ergebnisse einbringen und deutlich besser abschneiden als vor einem Jahr. Vor allem die Geschäfte mit Gas- und Netztechnik brummen. Nach einem kleinen Höhenflug machen Anleger Kasse. Die Aktie notiert zuletzt 0,8 Prozent niedriger.

10:29 Uhr

2800 offene Stellen: Vonovia sucht händeringend Mitarbeiter

Deutschlands größter Wohnungskonzern Vonovia sucht Tausende neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. "Wir haben 2800 offene Stellen im Moment", sagte Vorstandschef Rolf Buch bei der Vorlage der Halbjahreszahlen. Gesucht würden vor allem Handwerker wie Elektriker, Fliesenleger, Maler oder Dachdecker.

"Wir haben einen immensen Fachkräftemangel in unseren Gewerken und dem müssen wir entgegengehen", so Buch weiter. Vonovia bilde bereits "massiv" aus. Auch außerhalb Deutschlands, zum Beispiel in Kolumbien, rekrutiere der Konzern. Buch hofft, die offenen Stellen bis zum Jahresende besetzen zu können. Ende Juni beschäftigte der Konzern knapp 12.400 Menschen, 2,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Vonovia SE
Vonovia SE 27,28

09:51 Uhr

Commerzbank erhöht Gewinnziel

Die Commerzbank schraubt ihre Gewinnerwartungen nach einem unerwartet starken ersten Halbjahr etwas höher. Der Nettogewinn werde nach Abzug der Restrukturierungskosten in diesem Jahr bei 2,5 Milliarden Euro liegen, rund 100 Millionen höher als bisher geplant, teilte das Geldhaus mit. Grund dafür sei der um rund 200 Millionen Euro höhere Zinsüberschuss. Analysten hatten schon bisher knapp 2,5 Milliarden Euro Nettogewinn kalkuliert. Im zweiten Quartal erwirtschaftete die Commerzbank einen Nettogewinn von 462 Millionen Euro, der unter Vorjahr, aber deutlich über den Prognosen der Analysten lag.

Commerzbank
Commerzbank 31,77

09:32 Uhr

Neuer Rückschlag für deutsche Industrie

Der Auftragseingang der deutschen Industrie hat sich im Juni schwächer als erwartet entwickelt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, sanken die Bestellungen gegenüber dem Vormonat um 1,0 Prozent und lagen kalenderbereinigt um 0,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Volkswirte hatten dagegen einen monatlichen Anstieg um 1,0 Prozent prognostiziert. Der für Mai vorläufig gemeldete monatliche Rückgang von 1,4 Prozent wurde auf 0,8 Prozent revidiert. Ohne Großaufträge erhöhten sich die Auftragseingänge im Juni um 0,5 Prozent. Im weniger volatilen Dreimonatsvergleich lag der Auftragseingang von April bis Juni um 3,1 Prozent höher als in den drei Monaten zuvor, ohne Großaufträge stieg er um 0,1 Prozent.

09:17 Uhr

"Knackig": Dax kämpft um die 24.000

Der Dax startet den dritten Tag in Folge mit Gewinnen in den Handel. Der deutsche Börsenleitindex, der in dieser Woche bereits 1,8 Prozent zugelegt hat, notiert mit 23.970 Punkten knapp unter der 24.000er-Marke.

Dax
Dax 24.592,69

"Die Frage lautet nun: Wieviel Kraft hat der Dax noch? Oder sehen wir nur eine Gegenbewegung zum 2,7-Prozent-Rutsch vom Freitag", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Frank Meyer. "Das Zollthema belastet weiterhin, Spekulationen um eine baldige US-Leitzinssenkung stützen", erklärt er. "Dazu hat die Commerzbank ihre Prognose angehoben und auch Siemens Energy hat knackige Zahlen geliefert."

09:00 Uhr

Diese US-Tech-Aktie schmiert nachbörslich ab

Der verschärfte Wettbewerb mit größeren Rivalen wie Meta macht Snap zu schaffen. Der Snapchat-Betreiber gab das langsamste Umsatzwachstum seit mehr als einem Jahr bekannt, woraufhin die Aktie nachbörslich 15 Prozent nachgab. Im zweiten Quartal stieg der Umsatz zwar um 8,7 Prozent auf 1,34 Milliarden Dollar. Jedoch weitete sich der Nettoverlust auf 263 Millionen Dollar von 249 Millionen vor Jahresfrist aus. Als Gründe für das gebremste Wachstum nannte Snap neben Änderungen an der eigenen Werbeplattform auch den Zeitpunkt des Ramadans sowie die Beendigung einer Zollfreistellung in den USA.

Snap
Snap 8,40

Für die Zukunft zeigte sich Snap zuversichtlicher. Die Zahl der täglich aktiven Nutzer stieg um neun Prozent auf 469 Millionen und übertraf damit die Erwartungen. Auch die Zahl der Abonnenten des Premiumdienstes Snapchat+ legte kräftig zu. Für das dritte Quartal rechnet Snap mit einem Umsatz zwischen 1,48 und 1,51 Milliarden Dollar. Der Mittelwert der Spanne liegt damit leicht über der Analystenprognose.

08:41 Uhr

Siemens Energy kontert US-Zölle

Siemens Energy blickt nach Zuwächsen im Quartal noch optimistischer als bislang auf das Geschäftsjahr 2025. "Die im zweiten Quartal angehobene Prognose wird erfüllt – aktuell bewegen wir uns am oberen Ende des Zielkorridors", erklärte der Energietechnikkonzern bei der Vorlage der Zahlen von April bis Ende Juni. Siemens Energy hat für 2025 ein vergleichbares Wachstum der Umsatzerlöse in einer Bandbreite von 13 bis 15 Prozent und eine Ergebnis-Marge vor Sondereffekten zwischen vier und sechs Prozent in Aussicht gestellt. Die hohe Nachfrage nach Anlagen und Produkten zur Stromerzeugung hat den Auftragsbestand mit 136 Milliarden Euro auf ein Rekordniveau anschwellen lassen. Nach Steuern fuhr der Konzern im Quartal einen Gewinn von 697 Millionen Euro ein nach einem Verlust von 102 Millionen Euro vor Jahresfrist.

Siemens Energy
Siemens Energy 108,25

08:22 Uhr

Rekordstimmung an Börse Sydney

Zumeist moderate Aufschläge überwiegen im Handel an den Börsen in Ostasien und Australien. Sie trotzen damit etwas leichteren Vorgaben der Wall Street, wo neue Zolldrohungen und ein schwach ausgefallener ISM-Einkaufsmanagerindex für Verkäufe gesorgt hatten.

Nikkei
Nikkei 48.088,80

In Tokio legt der Nikkei-Index um 0,6 Prozent zu auf 40.802 Punkte. Seoul hinkt hinterher mit einem Minus von 0,3 Prozent, während in Sydney die Spekulation auf eine bevorstehende Zinssenkung der australischen Notenbank den S&P/ASX-200 um 0,6 Prozent auf ein Rekordhoch hievt. Sie tagt nächste Woche und hatte bei der jüngsten Sitzung etwas überraschend die Zinsen noch unverändert gelassen. Auch an den chinesischen Börsen ziehen die Indizes an, wenn auch nur wenig. In Shanghai geht es um 0,3 Prozent nach oben, in Hongkong um 0,1 Prozent.

In der Breite stützt die Erwartung weiter, dass in den USA im September eine Zinssenkung anstehen dürfte, nachdem der Arbeitsmarktbericht für Juli zuletzt unerwartet schwach ausgefallen war, begleitet von starken Abwärtsrevisionen der Daten aus den beiden Monaten zuvor.

Zunächst lediglich für Gesprächsstoff sorgt die Drohung von US-Präsident Donald Trump in einem CNBC-Interview, demnächst teils horrende Zölle von bis zu 250 Prozent auf die Importe von Pharmazeutika und Halbleiter erheben zu wollen. Dazu wiederholte er die Drohung, den Importzoll auf indische Produkte auf über 25 Prozent weiter zu erhöhen, sollte das Land weiter russisches Öl kaufen.

08:03 Uhr

Anleger aufgepasst: Wirtschaftsdaten

Der Dax wird der Kursentwicklung an den Terminmärkten zufolge mit Gewinnen in den Handel starten. Gestern hatte er 0,4 Prozent höher bei 23.846,07 Punkten geschlossen. Für gute Stimmung an den europäischen Börsen sorgten neu entflammte Hoffnungen auf eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed im September. An der Wall Street machten unter den Markterwartungen ausgefallene Konjunkturdaten die Anleger hingegen nervös.

Dax
Dax 24.592,69

In den Mittelpunkt rückt heute die deutsche Industrie. Ökonomen gehen von einem Zuwachs der Aufträge im Juni von 1,0 Prozent zum Vormonat aus. Damit würde das Pendel nach einem Auftragsschwund in die andere Richtung ausschlagen: Die Aufträge waren im Mai wegen der sinkenden Nachfrage aus dem Inland überraschend deutlich um 1,4 Prozent zurückgegangen. Für die Eurozone werden die monatlichen und jährlichen Einzelhandelsumsätze für Juni veröffentlicht. Experten erwarten dabei ebenfalls einen Anstieg nach einem Rückgang im Vormonat.

07:46 Uhr

Südkorea lässt bei US-Autozöllen nicht locker

Südkoreas Industrieminister zufolge will Seoul weitere Gespräche mit Washington über den Zeitpunkt der versprochenen Zollsenkungen für südkoreanische Autoexporte in die USA führen. Derzeit liegt der Zollsatz bei 25 Prozent. US-Präsident Donald Trump hatte vergangene Woche angekündigt, die USA würden einen Zoll von 15 Prozent auf Importe aus Südkorea erheben, einschließlich Autos.

07:28 Uhr

Zoll-Deal ist "bittere Pille" für deutsche Firmen

Statt Erleichterung bringt der Zoll-Deal mit den USA deutschen Unternehmen zusätzliche Sorgen. Das geht aus einer aktuellen Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) hervor. Über die Hälfte (58 Prozent) erwarten demnach künftig weitere Belastungen. Bei Unternehmen mit direktem US-Geschäft sind es sogar drei Viertel (74 Prozent). Nur fünf Prozent der befragten Betriebe rechnen mit positiven Effekten.

"Diese Einigung mag politisch notwendig gewesen sein, für viele Unternehmen in Deutschland ist sie dennoch eine bittere Pille", sagt DIHK-Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov. "Sie bringt zusätzliche Belastungen statt Entlastungen: höhere Zölle, mehr Bürokratie sowie sinkende Wettbewerbsfähigkeit."

Die EU und die USA hatten im Zollstreit zuletzt eine Einigung erzielt. Das Abkommen zwischen Trump und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sieht einen Zollsatz in Höhe von 15 Prozent für die meisten EU-Importe in die USA vor. Als neuer Starttermin steht der 7. August.

07:10 Uhr

OpenAI will die halbe Billion

OpenAI befindet sich einem Insider zufolge in frühen Gesprächen über einen potenziellen zweiten Aktienverkauf und strebt damit eine Bewertung von 500 Milliarden Dollar an. Wie eine mit der Angelegenheit vertraute Person erklärte, soll dies aktuellen und ehemaligen Mitarbeitern ermöglichen, Aktien zu verkaufen. Der von Microsoft unterstützte ChatGPT-Hersteller will durch den Verkauf Milliarden einnehmen, wobei bestehende Investoren, darunter Thrive Capital, Interesse am Kauf einiger der Mitarbeiteraktien bekundet haben, so der Insider. Unabhängig davon ist OpenAI immer noch dabei, 40 Milliarden Dollar in einer neuen Finanzierungsrunde unter der Leitung der SoftBank Group mit einer Bewertung von 300 Milliarden Dollar aufzubringen, um die KI-Forschung voranzutreiben, die Berechnungsinfrastruktur zu erweitern und seine Tools zu verbessern.

06:52 Uhr

Intel-Rivale surft KI-Welle – Anleger unzufrieden

AMD erwartet dank der starken Nachfrage nach seinen Chips für Künstliche Intelligenz (KI) einen Umsatz über Expertenschätzungen. Der Chiphersteller aus Santa Clara in Kalifornien stellte für das dritte Quartal Erlöse von rund 8,7 Milliarden Dollar in Aussicht. Analysten hatten im Schnitt mit 8,3 Milliarden Dollar gerechnet. Zudem rechnet AMD mit einer bereinigten Bruttomarge von rund 54 Prozent. Der Konzern profitiert davon, dass Cloud-Anbieter wie Microsoft und Meta ihre Investitionen in KI-Infrastruktur erhöhen.

AMD
AMD 197,60

Die Aktie verlor nachbörslich jedoch rund vier Prozent. Im abgelaufenen zweiten Quartal meldete AMD zwar einen Umsatz von 7,69 Milliarden Dollar und übertraf damit die Analystenprognose von 7,42 Milliarden. Der bereinigte Gewinn von 48 Cent je Aktie verfehlte die Schätzung von 49 Cent jedoch. Die AMD-Papiere haben in diesem Jahr mehr als 40 Prozent zugelegt und sich damit deutlich besser entwickelt als der breite Chip-Index.

Firmenchefin Lisa Su hatte im Juni neue Spezialprozessoren für KI vorgestellt, mit denen AMD dem Weltmarktführer Nvidia Marktanteile abjagen will. Bei KI-Produkten erwartet Su im laufenden Jahr zweistellige Wachstumsraten.

06:33 Uhr

Schwergewichte belasten Asien-Börsen

Die asiatischen Börsen kommen wegen der schwachen US-Konjunkturdaten nicht so recht vom Fleck. Die Daten machten die Auswirkungen von Zöllen auf die Wirtschaftstätigkeit deutlich. Denn diese stagnierte im US-Dienstleistungssektor im Juli unerwartet. Die Beschäftigung schwächte sich weiter ab. Der Shanghai Composite bleibt fast unverändert bei 3.621,38 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stagniert bei 4104,29 Punkten.

Nikkei
Nikkei 48.088,80

Japans Nikkei macht die frühen Verluste wett und handelt am Mittwoch höher, da die Sorgen um die US-Wirtschaft zurückgingen, was die Anleger dazu veranlasste, nach einem starken Ausverkauf zu Beginn der Woche weiterhin billige Aktien zu kaufen. In Tokio legt der Nikkei-Index 0,6 Prozent auf 40.802,73 Punkte zu und der breiter gefasste Topix notiert 1,1 Prozent höher bei 2.969,55 Zählern. "Es sind nur die Rückgänge der schwergewichtigen Aktien, die den Index heute belasten", sagt Naoki Fujiwara, leitender Fondsmanager bei Shinkin Asset Management.

US-Präsident Donald Trump hat (Ortszeit) für die kommende Woche weitere Zölle auf Halbleiter und Chips angekündigt. Er sagte auch, dass die USA kurz vor einem Handelsabkommen mit China stünden und dass er seinen chinesischen Amtskollegen Xi Jinping noch vor Ende des Jahres treffen werde, falls eine Einigung erzielt werde. Die Anleger warten nun auf Trumps Wahl für die Besetzung des frei werdenden Postens im Direktorium der Federal Reserve Bank (Fed). Trump zufolge soll die Entscheidung in den kommenden Tagen fallen.

06:16 Uhr

Dollar konsolidiert

An den Devisenmärkten konsolidiert sich der Dollar, nachdem er am vergangenen Freitag aufgrund eines schwachen Arbeitsmarktberichts von seinem Zweimonatshoch abgerutscht war. Im asiatischen Devisenhandel legt er leicht auf 7,1896 Yuan zu. Zur Schweizer Währung rückt er etwas auf 0,8074 Franken vor. Parallel dazu bleibt der Euro fast unverändert bei 1,1567 Dollar und zieht leicht auf 0,9342 Franken an.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,16
US-Dollar / Yen
US-Dollar / Yen 152,60

05:59 Uhr

Der "geldpolitische Rettungsschirm" und der Dax

Der Dax arbeitet sich weiter nach oben. Dem 2,7-Prozent-Rutsch vom Freitag ließ der deutsche Börsenleitindex zum Wochenstart einen Aufschlag von 1,4 Prozent und gestern weitere 0,4 Prozent folgen - auf nunmehr wieder 23.846 Punkte.

"Die Aktienkäufer fühlen sich motiviert durch eine Art geldpolitischen Rettungsschirm", so Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Den schwachen US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag sei reflexartig eine Zunahme der Spekulation auf eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed im September gefolgt. Niedrigere Zinsen lassen Aktien gegenüber festverzinslichen Wertpapieren attraktiver erscheinen. Marktanalyst Christian Henke vom Handelshaus IG ergänzt: "Der Widerstand im Gremium der US-Notenbank gegen eine lockere Geldpolitik bröckelt. Zum Leidwesen von Fed-Chef Jerome Powell." Denn die Inflation sei dem obersten Währungshüter immer noch zu hoch und die Verbraucherpreise könnten infolge der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump steigen. Powell scheidet im Mai 2026 aus dem Amt. Trump hat Powell immer wieder heftig kritisiert und zu Zinssenkungen aufgerufen.

Commerzbank
Commerzbank 31,77

Heute heißt es hierzulande aber erst einmal: Berichtssaison und Wirtschaftsdaten. So dürfte etwa die deutsche Industrie im Juni mehr Aufträge eingesammelt haben. Ökonomen gehen von einem Zuwachs von 1,0 Prozent zum Vormonat aus. Damit würde das Pendel nach einem Auftragsschwund in die andere Richtung ausschlagen: Die Aufträge waren im Mai wegen der sinkenden Nachfrage aus dem Inland überraschend deutlich um 1,4 Prozent zurückgegangen.

Unternehmensseitig dauert die Berichtssaison an: So dürfte etwa Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp für das zweite Quartal einen Milliardengewinn ausweisen können, wenn die Analysten mit ihren Schätzungen Recht behalten. Der Nettogewinn dürfte sogar um 46 Prozent auf 538 Millionen Euro gestiegen sein, die Aufwands-Ertragsquote mit 56 Prozent besser sein als das Ziel für 2025. Auch an die Prognose von 2,4 Milliarden Euro Nettogewinn glauben die Analysten. Doch was die Commerzbank-Aktie treibt, ist weniger das operative Geschäft als das beharrliche Buhlen von Großaktionär UniCredit um eine Übernahme der Bank. Das setzt Orlopp unter Erfolgsdruck - jede Schwäche würde UniCredit-Chef Andreas Orcel nutzen.

Bayer
Bayer 28,34

Der Pharma- und Agrarkonzern Bayer legt seine vollständigen Zahlen für das zweite Quartal vor. Investoren richten ihren Fokus auf Aussagen von Konzernchef Bill Anderson zu seinen Plänen für den Konzernumbau und zum Umgang mit den Rechtsstreitigkeiten rund um das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat in den USA. In der vergangenen Woche hatte Bayer Eckdaten veröffentlicht und seine währungsbereinigte Umsatz- und Ergebnisprognose für 2025 leicht angehoben. Die Rückstellungen für laufende Rechtsstreitigkeiten erhöhte der Konzern.

Der Energietechnikkonzern Siemens Energy legt seine Zahlen zum dritten Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 vor. Neben den Ergebnissen und Prognosen werden Aussagen zu den Auswirkungen der US-Zölle und den Geschäften in den USA erwartet. Auch die wieder mögliche Dividendenzahlung und die Sanierung der spanischen Windturbinentochter Gamesa dürften zu den Themen gehören.

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