Der DAX versucht sich um die 17.300er-Marke herum zu stabilisieren. Nach dem Abverkauf vom Wochenbeginn ist dem deutschen Börsenleitindex das gestern schon einmal gelungen. Der Index startete zunächst im Plus, drehte dann ins Minus, kämpfte sich zurück, fiel wieder. Am Ende schloss er mit einem Stand von 17.354 Zählern knapp 0,1 Prozent im Minus. Die ntv-Börsenkorrespondenten Nancy Lanzendörfer und Frank Meyer konstatieren eine "Verunsicherung am Markt". Eine Richtung werde noch gesucht, so Meyer.
Heute stehen neben mehreren Quartalsberichten auch frische Konjunkturdaten im Blick. Dabei werden etwa die Ausfuhr-Daten des Statistischen Bundesamtes für Juni zeigen, wie es um die deutsche Exportwirtschaft bestellt ist. Ökonomen erwarten ein Minus von 1,5 Prozent. Im Mai waren die Ausfuhren so stark gesunken wie seit Dezember nicht mehr. Sie schrumpften um 3,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Experten führen die Schwäche auch auf den trägen Welthandel zurück.
Unternehmensseitig rückt etwa die Commerzbank in den Vordergrund: Die anhaltend hohen Zinsen im Euroraum und ein unerwartet kräftiger Gewinnanstieg bei ihrer polnischen Tochter mBank haben die Ergebnisse der Commerzbank im Frühjahrsquartal voraussichtlich gestützt. Anfang August überraschte die mBank infolge gesunkener Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten wegen älterer Franken-Kredite mit einem Quartalsgewinn, der mehr als ein Fünftel über den Analystenschätzungen lag. Darüber hinaus dürfte die Entwicklung der Zinserträge bei der Commerzbank im Blickpunkt stehen, nachdem die EZB zwar im Juni die Leitzinsen leicht gesenkt, aber auf ihrer darauffolgenden Sitzung die Füße still gehalten hatte. Die Mitte Juli von der Commerzbank veröffentlichte Analysten-Schätzung sah für das Frankfurter Geldhaus im zweiten Quartal bei annähernd stabilen Erträgen einen Gewinnrückgang auf 539 Millionen Euro voraus nach 565 Millionen Euro vor Jahresfrist.
Der Energietechnikkonzern Siemens Energy legt seine Zahlen zum dritten Quartal des Geschäftsjahres 2024 (per Ende September) vor. Neben den wichtigen Kennziffern richtet sich der Blick der Anleger und Experten auf die Sanierung des Geschäftes mit Windturbinen. Die mit Qualitätsmängeln kämpfende spanische Tochter Gamesa hatte mehrfach den Gesamtkonzern mit in die Verlustzone gezogen. Im Brennpunkt bei Gamesa steht auch ein möglicher Abbau von mehreren Tausend Arbeitsplätzen.
Zudem öffnet der Reifen- und Autozuliefer-Konzern Continental seine Bücher zwei Tage, nachdem er die Trennung von der Autosparte angekündigt hat. Analysten gehen davon aus, dass der Umsatz im zweiten Quartal in etwa stabil geblieben, der Gewinn dagegen deutlich gestiegen ist. Allerdings ist das vor allem auf das renditestarke Geschäft mit Reifen zurückzuführen. Im Geschäft mit Autoteilen ist es dagegen unter dem Strich seit 2018 nicht mehr gelungen, schwarze Zahlen zu erwirtschaften.
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