Montag, 18. Oktober 2021Der Börsen-Tag

Heute mit Jan Gänger und Thomas Badtke
17:44 Uhr

"Ein paar Gewinnmitnahmen": Dax zieht's abwärts

Ein gelungener Start in die Handelswoche sieht anders aus: Nach deutlichen Gewinnen in der Vorwoche geht es für den Dax im Montagshandel deutlich abwärts. Der deutsche Börsenleitindex markiert das Tagestief bei 15.416 Punkten und verabschiedet sich dann mit einem Abschlag von 0,7 Prozent und einem Kurs von 15.474 Zählern in den Feierabend. Schwache Konjunkturdaten aus China und den USA belasten.

"Die Anleger nehmen ein paar Gewinne mit", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Susanne Althoff und verweist auf einen Dax-Gewinn in der Vorwoche von rund 2,5 Prozent. "Es ist aber ein Jammern auf hohem Niveau", erläutert sie, "wie auch bei den aktuell enttäuschenden Wirtschaftsdaten aus China." Althoff zufolge ist der Fokus der Anleger klar: "Die Berichtssaison geht weiter - und die bisherigen Geschäftsausweise stimmen zuversichtlich."

In den kommenden Tagen nimmt die Berichtssaison in Europa und damit auch hierzulande Fahrt auf. Für die Konzerne im breiten Stoxx600-Index erwarten Analysten eine deutliche Erholung der Gewinne vom Corona-Dämpfer des Vorjahresquartals. Allerdings schätzen sie, dass die Gewinne rund zehn Prozent niedriger ausgefallen sein könnten als im zweiten Quartal. Der stärkste Rückgang wird bei Autoherstellern und Finanzunternehmen erwartet. Für den Autosektor geht es europaweit im Schnitt um 2 Prozent nach unten. Am Dienstag legt nachbörslich etwa Deutsche Börse Zahlen vor, in den USA Netflix.

Bei den Einzelwerten im Dax zeigen sich Papiere von Hellofresh erneut mit Aufschlägen und verteuern sich mehr als ein Prozent. Knapp ein Prozent geht es auch für die Titel von Infineon nach oben. Die Verliererliste führen Porsche und VW an, deren Aktien jeweils mehr als drei Prozent einbüßen. Bei Covestro beträgt das Minus etwa drei Prozent, nachdem die Titel von Analysten heruntergestuft wurden.

DAX
DAX 24.241,46

Hellofresh
Hellofresh 7,45
Covestro
Covestro 59,52

 

17:27 Uhr

Inflationsausblick der EZB im Fokus

Die EZB hat nach Einschätzung der UBS-Ökonomen deutlich signalisiert, dass sie am 16. Dezember wichtige geldpolitische Entscheidungen treffen wird. Vor diesem Hintergrund sollte die Sitzung in der nächsten Woche als Zwischensitzung betrachtet werden, die keine geldpolitischen Beschlüsse bringen werde, sondern eine Aktualisierung der jüngsten Einschätzung der EZB zu den Wirtschaftsaussichten angesichts höherer Energiepreise und anhaltender Versorgungsengpässe.

Möglicherweise gebe es Hinweise auf mögliche Ergebnisse der Dezembersitzung. Von besonderem Interesse werde sein, ob die EZB an ihrer Auffassung festhält, dass der derzeitige Inflationsanstieg wahrscheinlich nur vorübergehend ist und die Inflation im Laufe des nächsten Jahres wieder unter die Zielvorgabe fallen wird, urteilen die UBS-Experten.

17:15 Uhr

Amazon will 150.000 Saisonkräfte in den USA einstellen

Der Online-Händler Amazon will den zu erwartenden Ansturm im Weihnachtsgeschäft mit einem Heer von Saisonkräften bewältigen. Wie der Konzern mitteilt, will er in den USA 150.000 Saisonkräfte einstellen. Bei den Stellen handelt es sich vor allem um Tätigkeiten im Lager und in der Auslieferung.

Amazon
Amazon 189,06

17:05 Uhr

Aluminium nach Preissprung so teuert wie zuletzt vor mehr als 13 Jahren

Ein Angebotsengpass treibt den Preis für Aluminium erneut in die Höhe. Das insbesondere im Automobil- und Flugzeugbau eingesetzte Metall gewinnt in London fast zwei Prozent und ist mit 3229 Dollar je Tonne so teuer wie zuletzt vor mehr als 13 Jahren. Wegen der Energieknappheit in China ist die dortige Produktion im September den fünften Monat in Folge gesunken.

16:31 Uhr

Herunterstufung setzt Dax-Konzern zu

Eine Herunterstufung veranlasst Anleger zum Ausstieg bei Covestro. Die Aktien der Chemiefirma sind mit einem Minus von knapp vier Prozent auf 56,00 Euro Schlusslicht im Dax. Die Experten der Societe Generale (SocGen) stufen die Titel auf "Hold" von "Buy" herunter und senken ihr Kursziel auf 56 von 94 Euro. Sie begründen ihren Schritt unter anderem mit der hohen Abhängigkeit von der sich abkühlenden chinesischen Konjunktur. Außerdem bedrohten steigende Rohstoffpreise die Gewinnmargen.

Covestro
Covestro 59,52

16:15 Uhr

Schwache Daten belasten Wall Street

Nach zwei starken Börsentagen in den USA startet die Wall Street zunächst leichter in die neue Woche. Gestiegene Marktzinsen in den USA belasten ebenso wie schwache Konjunkturdaten aus China und den USA. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt leidet unter den jüngsten Lockdowns, massiver Stromknappheit mit galoppierenden Preisen und einer lahmenden Bauwirtschaft. Das chinesische BIP-Wachstum hat sich im dritten Quartal stärker verlangsamt als ohnehin befürchtet. Die Industrieproduktion enttäuscht noch deutlicher. In den USA sorgt die gesunkene Industrieproduktion im September für lange Gesichter, nachdem Volkswirte immerhin ein mageres Plus in Aussicht gestellt hatten.

Im frühen Geschäft fällt der Dow-Jones-Index um 0,5 Prozent auf 35.117 Punkte, S&P-500 und die Nasdaq-Indizes geben 0,3 bzw. jeweils 0,1 Prozent ab. "Es geht abwärts mit den Kursen", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Jens Korte in New York, der aber auch darauf verweist, dass allein der Dow Jones in der Vorwoche 1,6 Prozent zugelegt hatte – und damit das größte Wochenplus seit Juni eindahren konnte. "Die Ölpreise steigen weiter und befeuern Inflationssorgen", führt Korte weiter aus.

Die schwachen Wachstumsdaten "stellen eine Erinnerung dar, dass die Erwartungen an China an Dynamik einbüßen werden. Sie zeigen aber auch, wie sich die globalen Probleme wie Energie- und Lieferkettenknappheiten ins global Wachstum fressen", sagt Investmentstratege Edward Park von Brooks Macdonald. Zudem läuft die aktuelle Berichtsperiode der Unternehmen nicht ganz so rund wie im Vorquartal. "Der Prozentsatz der Unternehmen, die die Erwartungen sowohl bei Gewinn je Aktie als auch Umsatz übertreffen, liegt zwar etwas unter dem Niveau des vergangenen Quartals, aber beide Werte sind im historischen Vergleich immer noch extrem hoch - 79 Prozent beim Gewinn je Aktie und 82 Prozent beim Umsatz", so die Strategen von RBC Capital Markets.

16:02 Uhr

GM scheitert mit Schadenersatzforderung

Eine Klage von General Motors auf Schadenersatz in unbestimmer Höhe wegen Betrugs und unlauterem Wettbewerb gegen Fiat Chrysler (FCA) ist von einem Gericht im US-Bundesstaat Michigan abgewiesen worden. GM habe "nicht ausreichend gezeigt, dass die FCA ihm durch ihr Bestechungsprogramm einen tatsächlichen, rechtlich erkennbaren Schaden zugefügt hat", hieß es zur Begründung. "Wir sind mit dem Urteil nicht einverstanden und erwägen unsere rechtlichen Möglichkeiten", teilte GM mit. "Wie wir schon bei der Einreichung der ursprünglichen Klage gesagt haben, ist sie gegenstandslos", teilte die Fiat Chrysler Mutter Stellantis mit. Fiat Chrysler wurde für schuldig befunden, zwischen 2009 und 2016 illegale Zahlungen in Höhe von 3,5 Millionen Dollar an Funktionäre der Automobil-Gewerkschaft UAW geleistet zu haben. Der Autohersteller wurde zu einer Strafe in Höhe von 30 Millionen Dollar verurteilt und muss drei Jahre lang von unabhängigen Beobachtern überwacht werden.

15:55 Uhr

US-Industrie produziert überraschend weniger

Die US-Industrie hat ihre Produktion im September unerwartet gedrosselt. Die Betriebe stellten 0,7 Prozent weniger her als im Vormonat, wie die Notenbank (Fed) mitteilt. Von Reuters befragte Volkswirte hingegen hatten mit einem Plus von 0,1 Prozent gerechnet, nach einem Rückgang von revidiert 0,4 Prozent im August. Vor allem Autobauer und Autozulieferer stellten auch wegen des anhaltenden Chipmangels deutlich weniger her. Die Produktion insgesamt - neben der Industrie werden hier auch Versorger und Bergbau berücksichtigt - fiel überraschend um 1,3 Prozent. Hier hatten Experten ein Plus von 0,2 Prozent erwartet.

15:47 Uhr

Gazprom: Deutlich mehr Gas geliefert

Der russische Energieriese Gazprom hat in den ersten neuneinhalb Monaten dieses Jahres nach eigener Aussage mehr Gas ins Ausland geliefert. Allein nach Deutschland sei die Menge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 28,2 Prozent gestiegen, teilt das Unternehmen mit. Insgesamt 152,2 Milliarden Kubikmeter Gas wurden demnach in Länder außerhalb der früheren Sowjetrepubliken exportiert. Das seien 17,6 Milliarden Kubikmeter (13,1 Prozent) mehr als im Vorjahreszeitraum.

 

Gazprom veröffentlichte seine Zahlen inmitten der Diskussion über hohe Gaspreise. Russland hatte zuletzt mehrfach Vorwürfe des Westens zurückgewiesen, es missbrauche seine Marktmacht, um die Preise in die Höhe zu treiben. Der Grünen-Co-Chef Robert Habeck sagte am Sonntag in der ARD: "Wir sind abhängig von Russland, Russland drosselt die Gaszufuhr. Die Speicher sind nicht voll und die Nachfrage ist hoch."

15:10 Uhr

Erfolg für Covid-Impfstoff beflügelt Biotechfirma

Positive Testergebnisse für einen Coronavirus-Impfstoff geben Dynavax vorbörslich Auftrieb. Die Aktien der Biotechfirma steigen US-Geschäft 4,5 Prozent. Dem Entwicklungspartner Valneva zufolge ist das Vakzin effektiver als das von AstraZeneca und hat weniger Nebenwirkungen. Valneva-Titel verbuchen mit einem Plus von knapp 46 den größten Kurssprung in der Firmengeschichte.

15:00 Uhr

Siemens will Antriebs-Geschäft ausgliedern

Der Siemens-Konzern gliedert das Geschäft mit großen Antrieben aus. Betroffen seien weltweit mehr als 7000 Beschäftigte, etwa 2200 davon in Deutschland, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf Konzernkreise. Siemens bereite mit dem Schritt eine mögliche Partnersuche oder einen Verkauf der Large Drive Applications genannten Einheit vor.

Der Konzern bestätigte die Pläne im Grundsatz: "Wir haben beschlossen, die LDA-Aktivitäten in eigenen Gesellschaften zu bündeln", sagte ein Sprecher auf Anfrage. Siemens wolle dem Geschäft "zusätzliche Eigenständigkeit und unternehmerische Freiheiten geben, damit es sich noch besser auf seine Märkte und Kunden fokussieren kann". Darüber hinausgehende Spekulationen wolle man aber nicht kommentieren.

Siemens
Siemens 242,30

14:43 Uhr

Anleger wetten auf Übernahme von Glücksspielfirma

Ein Übernahmeangebot des australischen Rivalen Aristocrat verhilft Playtech zu einem Rekord-Kurssprung. Die Aktien des Anbieters von Online-Glücksspielen steigen in London um fast 60 Prozent auf ein Dreieinhalb-Jahres-Hoch von 683,5 Pence. Aristocrat bietet 680 Pence oder umgerechnet insgesamt 2,5 Milliarden Euro in bar. Der Deal rücke den Playtech-Rivalen 888 als weiteren Übernahmekandidaten ins Rampenlicht, schreibt Analystin Roberta Ciaccia vom Vermögensverwalter Investec. Dessen Titel legen vier Prozent zu.

14:19 Uhr

Porsche beteiligt sich an iMaker

Der Sportwagenbauer Porsche beteiligt sich über seine Wagniskapital-Tochter Porsche Ventures an iMaker, einem Anbieter für digitale Unterhaltungstechnik aus China. Das vor zwei Jahren gegründete Unternehmen entwickelt virtuelle Influencer - Menschen sehr ähnliche Avatare, die in Asien bei Veranstaltungen oder zur Kommunikation in sozialen Netzwerken oft eingesetzt würden. Mit iMaker wolle Porsche ein digitales Ökosystem mit Inhalten und Technologien für Kunden im Auto aufbauen, erklärte die VW-Tochter. Das Fahrzeug solle zu einem wichtigen Bestandteil des digitalen Lebens und der Unterhaltung werden.

13:57 Uhr

Kaufempfehlung gibt Recycler Auftrieb

Ein positiver Analystenkommentar hievt Befesa an die Spitze des MDax. Die Aktien des Recycling-Spezialisten steigen um 3,8 Prozent auf 68,30 Euro. Die Experten der US-Investmentbank Goldman Sachs nahmen die Bewertung der Titel mit "Buy" und einem Kursziel von 91 Euro auf.

13:41 Uhr

Rückruf für 200.000 Mercedes

Aktuell läuft ein umfangreicher Rückruf für Diesel-Fahrzeuge bei Daimler, die über eine unzulässige Abschalteinrichtung verfügen. 200.000 Mercedes-Fahrer der Modelle Sprinter, Vito und Vitano bekommen zurzeit ein Schreiben, in dem sie aufgefordert werden, ihr Fahrzeug in die Werkstatt zu bringen, damit es ein Software-Update bekommen kann. Bei Nichtbefolgen droht die Stilllegung des Wagens. Das Kraftfahrt-Bundesamt hatte diesen Rückruf bereits im Herbst 2019 angeordnet. Offenbar hat die Daimler AG zwei Jahre benötigt, um die notwendigen Updates zu entwickeln, die nun vom KBA freigegeben wurden.

Daimler
Daimler 52,91

13:18 Uhr

Autozulieferer unter Druck

Gesenkte Gesamtjahresziele schicken Umicore auf Talfahrt. Die Aktien des Recycling-Spezialisten und Autozulieferers fallen in Brüssel um fast vier Prozent. Die "Mini-Gewinnwarnung" komme nicht überraschend, schreibt Analyst Adam Collins von der Investmentbank Liberum. Schließlich bremse der weltweite Chipmangel die Autoproduktion. Bedenklicher seien die Aussagen, dass dieser Effekt bis 2022 spürbar bleiben werde. Dies stelle das Tempo der Erholung dieser Sparte in Frage. Umicore erwartet für 2021 nur noch einen operativen Gewinn von einer statt mehr als einer Milliarde Euro.

13:00 Uhr

Analysten lieben diese Aktie

Ein positiver Analystenkommentar ermuntert Anleger zum Einstieg bei Rational. Die Aktien des Küchenausrüsters steigen gut drei Prozent. Die Analysten der Berenberg Bank haben die Papiere auf "Buy" von "Hold" hochgestuft.

RATIONAL
RATIONAL 673,50

12:47 Uhr

Wall Street vor leichterem Start in die Woche

Nach zwei starken Börsentagen in den USA deutet der Aktienterminmarkt auf einen etwas leichteren Handelsbeginn an der Wall Street hin. Steigende Marktzinsen in den USA belasten ebenso wie schwache Konjunkturdaten aus China. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt leidet unter den jüngsten Lockdowns sowie galoppierenden Strompreisen und einer lahmenden Bauwirtschaft. Das chinesische BIP-Wachstum hat sich im dritten Quartal stärker verlangsamt als gedacht. Die Industrieproduktion enttäuscht noch deutlicher. Zudem läuft die aktuelle Berichtsperiode der Unternehmen nicht ganz so rund im Vorquartal. "Der Prozentsatz der Unternehmen, die die Erwartungen sowohl bei Gewinn je Aktie als auch Umsatz übertreffen, liegt zwar etwas unter dem Niveau des vergangenen Quartals, aber beide Werte sind im historischen Vergleich immer noch extrem hoch - 79 Prozent beim Gewinn je Aktie und 82 Prozent beim Umsatz", so die Strategen von RBC Capital Markets.

12:34 Uhr

Stellantis bildet Batterie-Partnerschaft

Der aus Fiat Chrysler und PSA fusionierte Autobauer Stellantis setzt verstärkt auf E-Mobilität und kooperiert daher mit dem südkoreanischen Batteriehersteller LG Energy Solutions (LGES). Beide Unternehmen gründen ein Joint Venture, um Batteriezellen und Batteriemodule in einer neuen Anlage mit einer jährlichen Kapazität von 40 Gigawattstunden (GWh) herzustellen, wie Stellantis und LGES gemeinsam mitteilten. Die produzierten Batterien sollen an die Montagewerke von Stellantis in den USA, Kanada und Mexiko geliefert werden. Das neue Werk solle im ersten Quartal 2024 in Betrieb genommen werden. Stellantis hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 mehr als 40 Prozent seiner US-Verkäufe mit Elektroautos zu realisieren. Ende September stieg der viertgrößte Autobauer der Welt - zusammen mit Mercedes-Benz und dem Mineralölunternehmen Totalenergies - beim europäischen Batteriezellenhersteller Automotive Cells Company (ACC) als gleichberechtigter Anteilseigner ein.

Stellantis
Stellantis 8,58

12:21 Uhr

Pfund dürfte moderat zum Euro zulegen

Die Commerzbank sieht das Pfund gegen den Euro weiter moderat aufwerten. Der Gegensatz zwischen zwei Zentralbank-Chefs könne größer nicht sein, sagt Coba-Analyst Ulrich Leuchtmann: Während Andrew Bailey, Gouverneur der Bank von England (BoE), betont, angesichts der steigenden Inflation müsse die BoE handeln um die Inflationsdynamik zu brechen, erläutert Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), dass aus ihrer Sicht der gegenwärtige Inflationsschub transitorisch sei und die EZB sich weiter auf die Unterstützung der realwirtschaftlichen Erholung konzentrieren würde, sprich: ihre expansive Geldpolitik fortsetzen würde. Grund für diese diametral entgegengesetzte Sichtweise sei auch, dass Lagarde und Bailey grundsätzlich andere Vorstellungen über die Natur des hier wie dort beobachtbaren beschleunigten Preisauftriebs haben.

Wenn EZB und BoE lieferten, was ihre jeweiligen Chefs versprechen (also Zinserhöhungen auf der Insel und eine zumindest graduell weiterhin expansive Geldpolitik auf dem Kontinent), werde es in der Folge darauf ankommen, welche Sichtweise in den nächsten Monaten plausibler erscheine. Je länger der beschleunigte Preisauftrieb andauere, desto attraktiver dürfte die BoE-Position erscheinen. Weil längere hohe Inflation es immer wahrscheinlicher macht, dass eine sich selbst tragende Inflationsdynamik entstehe. Wenn aber der inflationäre Effekt nachlasse und sich vielleicht sogar umkehre (was die Coba-Volkswirte annehmen), dürfte wieder die EZB-Sichtweise Anhänger unter den Devisenhändlern gewinnen. Der Euro tendiert minimal leichter bei 1,1596 Pfund.

Britisches Pfund / Euro
Britisches Pfund / Euro 1,15
Euro / Britisches Pfund
Euro / Britisches Pfund 1,15

 

11:57 Uhr

Covid-Vakzin-Testergebnisse bescheren größtes Kursplus der Firmengeschichte

Ermutigende Testergebnisse für einen Coronavirus-Impfstoff von Valneva bescheren der Pharmafirma den größten Kurssprung der Firmengeschichte. Die Aktien steigen in Paris um mehr als 40 Prozent auf 16,98 Euro. Den Angaben zufolge ist das Vakzin effektiver als das von AstraZeneca und hat weniger Nebenwirkungen.

11:14 Uhr

Sixt nimmt Allzeithoch ins Visier

Das Umfeld für den Autovermieter Sixt bleibt konstruktiv. Das Unternehmen hatte im September erst die EBT-Pronose um rund 50 Prozent nach oben geschraubt und damit den Konsens der Analysten weit hinter sich gelassen. Und geht es nach Sixt-Vorstand Nico Gabriel, bleibt das Umfeld für das Unternehmen gut. So äußerte er im Gespräch mit der Automobilwoche, dass er wegen weiterhin hoher Nachfrage bei gleichzeitiger Verknappung des Angebots von weiter steigenden Preisen bei Mietwagen ausgehe.

Zudem seien die Preise für einen Neuwagen in Deutschland laut Gabriel in zehn Jahren um knapp 30 Prozent gestiegen, was ebenfalls höhere Mietwagentarife nach sich ziehe. Die Stammaktien haben seit Jahresbeginn rund 58 Prozent zugelegt, es ist davon auszugehen, dass das Allzeithoch von Ende September bei 139,40 Euro nochmals getestet wird. Sixt legen 0,6 Prozent zu, notieren um 136,50 Euro.

10:55 Uhr

Teamviewer hält an Chef fest

Der Aufsichtsrat des Softwarehauses Teamviewer hat den Vertrag von Konzernchef Oliver Steil um drei Jahre bis Oktober 2024 verlängert. Das teilte Teamviewer am Sonntagabend in einer Pflichtmitteilung mit. Zudem scheide nach mehr als vier Jahren Finanzchef Stefan Gaiser mit Ablauf seines Vertrages im kommenden Jahr im gegenseitigen Einvernehmen aus dem Unternehmen aus. Der Vorstand werde zudem um ein zusätzliches Mitglied "mit klarem Fokus auf den Vertrieb" erweitert. Das MDax-Unternehmen hatte Anfang Oktober überraschend deutlich seine Erwartung für das Gesamtjahr gesenkt.

Teamviewer
Teamviewer 8,45

10:42 Uhr

Erste Nordstream-2-Röhre mit technischem Gas gefüllt

Die Betreiber der umstrittenen Ostsee-Gaspipeline Nordstream 2 haben den ersten der beiden Stränge mit technischem Gas befüllt. Der dabei erzeugte Druck reiche aus, um den Gastransport zu einem späteren Zeitpunkt zu starten, teilt die Nordstream 2 AG mit. Für den Test des zweiten Strangs liefen bereits die Vorbereitungen, fügte die 100-prozentige Tochter des russischen Gasriesen Gazprom hinzu. Die rund 1200 Kilometer lange Pipeline soll Gas von Russland nach Deutschland transportieren. Die Bundesnetzagentur prüft derzeit den Antrag auf eine Zertifizierung. Wann die Pipeline in Betrieb geht, ist offen.

10:08 Uhr

Hannover Rück erwartet steigende Preise in Deutschland

Boris Roessler/dpa/Archivbild

Der weltweit drittgrößte Rückversicherer Hannover Rück rechnet nach der Hochwasserkatastrophe in Deutschland mit deutlich steigenden Preisen für Rückversicherungsschutz. "Das Jahr 2021 wird nach den schrecklichen Unwetterkatastrophen im Juni und Juli eines der schadenträchtigsten Jahre im deutschen Markt werden", sagte der Chef der deutschen Hannover-Rück-Tochter E+S Rück, Michael Pickel. Nach den Schäden durch die Pandemie erforderten die jüngsten Unwetterschäden, die Niedrigzinsen und die steigenden Preise im Baugewerbe eine spürbare Erhöhung der Rückversicherungspreise - vor allem bei Naturkatastrophendeckungen.

09:52 Uhr

SEC-Genehmigung? Bitcoin zieht weiter aufwärts

Der Bitcoin legt auch zum Wochenstart weiter zu, nachdem er am Freitag die 60.000-Dollar-Marke übersprungen hat. Aktuell steigt die Kryptowährung um weitere 2,8 Prozent auf 62.369 Dollar. Teilnehmer verweisen auf die Entscheidung der SEC zur Zulassung eines Bitcoin-ETF, die am Montag oder Dienstag erwartet wird. Am Markt habe man eine Genehmigung bereits vorweggenommen, daher habe Bitcoin in jüngster Zeit kräftig zugelegt, heißt es.

Der von Proshares aufgelegte ETF würde Anlegern ein unkompliziertes Investment in Bitcoin ermöglichen. Allerdings investiert der Fonds nicht in Bitcoin selbst, sondern in die Bitcoin-Futures, die an der Chicago Mercantile Exchange gehandelt werden.

Die Aufsichtsbehörden bevorzugen Futures-basierte ETFs, weil die SEC keine Zuständigkeit für Krypto-Handelsplätze hat, die nicht als Börsen in den USA registriert sind. Die SEC betont, dass diese Handelsplätze anfällig für Betrug und Manipulation seien, weil die Aufsichtsbehörden keinen Einblick haben, woher Bitcoins kommen und wie die Preise ermittelt werden.

Bitcoin
Bitcoin 102.914,00

09:08 Uhr

Sammelt der Dax Kräfte für die Jahresend-Rally?

Nach den deutlichen Gewinnen in der Vorwoche legt der Dax zum Start in die neue Woche zunächst eine kleine Verschnaufpause ein. Nachdem der deutsche Börsenleitindex sich mit einem Stand von 15.587 Punkten nahe seines Tageshochs ins Wochenende verabschiedet hatte, notiert er nun 0,5 Prozent schwächer mit 15.528 Zählern.

"China ist ein Belastungsfaktor für den Markt", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Frank Meyer und verweist auf die enttäuschend ausgefallenen Daten zum Wirtschaftswachstum. "Allerdings: Der Dax hatte in der vergangenen Woche auch einen sehr guten Lauf", erläutert er und unterstreicht: "Fallender Euro, steigende Ölpreise und China-BIP: Die Bäume wachsen heute für den Dax nicht in den Himmel."

DAX
DAX 24.241,46

Gleichzeitig hat sich die charttechnische Lage im Dax mit dem Sprung in der Vorwoche deutlich verbessert. Auch wenn ein erneuter Angriff auf das Allzeithoch mit Blick auf die Spekulationen um steigende Zinsen in den kommenden Tagen nicht zu erwarten sein dürfte, handelt der Leitindex zunächst ungefährdet in seiner Spanne zwischen 15.400 und 16.030 Punkten, wie es auf dem Parkett heißt. Das bestimmende Momentum könnte im weiteren Wochenverlauf auf die deutlich an Fahrt gewinnende Berichtssaison übergehen.

08:48 Uhr

Audi verlängert Kurzarbeit

Audi muss der "Automobilwoche" zufolge wegen Halbleitermangel in Ingolstadt und Neckarsulm die Kurzarbeit verlängern und Schichten streichen. Am härtesten trifft es in Ingolstadt den Audi Q2: Die Montagelinie, auf der das kleine SUV zusammen mit dem A3 gebaut wird, steht ab heute die ganze Woche komplett still. Bereits in den letzten Tagen war hier nicht produziert worden.

Die anderen beiden Linien, auf denen A3, A4 und A5 gebaut werden, sollen zumindest an einigen Tagen laufen, allerdings jeweils nur in einer Schicht. In Neckarsulm ruht ab heute die Produktion des A8 ganz. Die Modelle A4, A5 A6 und A7 sollen von heute bis Donnerstag gebaut werden.

08:14 Uhr

Ölpreise erreichen mehrjährige Höchststände

Die Ölpreise setzen ihren Höhenflug fort. Die Notierungen für Rohöl aus der Nordsee und aus den USA klettern jeweils auf mehrjährige Höchststände. Seit acht Wochen legen die Ölpreise tendenziell zu, angetrieben durch die Sorge der Investoren vor einem geringen Angebot vor den Wintermonaten.

Am Morgen kostet ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 85,80 US-Dollar. Das sind 94 Cent mehr als am Freitag. Zeitweise stieg der Preis bis auf 86,04 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit drei Jahren.

Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI steigt um 1,24 Dollar auf 83,52 Dollar. Zuvor war die Notierung am frühen Morgen bis auf 83,73 Dollar geklettert und damit auf den höchsten Stand seit 2014.

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 62,09

08:01 Uhr

Philips senkt Prognose

Probleme in der Lieferkette und die Folgen eines Produktrückrufs machen dem Medizintechnikkonzern Philips schwer zu schaffen. Im dritten Quartal gingen Umsatz und der operative Gewinn deutlich zurück, wie das Unternehmen mitteilt. Zudem senkt der Konzern seine Erwartungen für dieses Jahr und rechnet beim Umsatzplus (ohne die Effekte von Übernahmen oder Wechselkursveränderungen) nur noch mit einem Anstieg im niedrigen einstelligen Prozentbereich.

Im dritten Quartal sank der Umsatz auf vergleichbarer Basis um 7,6 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro. Der operative Gewinn fiel um ein Viertel auf 512 Millionen Euro. Dies könnte die Aktie weiter unter Druck bringen.

Philips
Philips 23,65

07:58 Uhr

Dax vor schwächerem Start

Der Dax wird Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge niedriger starten. Lang & Schwarz kommt auf einen Indikation von 15.574 Punkten, das ist 0,1 Prozent schwächer als zum Xetra-Schluss am Freitag.

Angeschoben von starken US-Bankenbilanzen hatte der Dax am Freitag 0,8 Prozent auf 15.587 Punkte zugelegt. Für den deutschen Leitindex war die alte Woche mit einem Plus von 2,5 Prozent die beste seit sieben Monaten. Für positive Impulse hatten die Signale für den Start von Verhandlungen zur Bildung einer Ampel-Koalition gesorgt.

07:29 Uhr

Facebook schraubt am "Metaverse"

Facebook will für den Ausbau des Internets der Zukunft seine Standorte in Europa verstärken. In den kommenden fünf Jahren sollen Unternehmensangaben zufolge 10.000 Mitarbeiter in der Europäischen Union eingestellt werden, um den Aufbau einer Online-Welt - das sogenannte Metaverse - voranzutreiben, in der die Nutzer in virtuellen Räumen existieren und kommunizieren.

Der US-Konzern hat bereits mit Tests einer neuen Virtual-Reality-App für die Fernarbeit begonnen, mit der Benutzer über ein spezielles Headset als Avatar-Versionen ihrer selbst an Meetings teilnehmen können. Im September hatte Facebook zunächst 50 Millionen Dollar für den Aufbau des Metaversums bereitgestellt, in dem Unternehmen wie Roblox und "Fortnite"-Hersteller Epic Games bereits Fuß gefasst haben.

Meta
Meta 705,30

07:27 Uhr

Euro gibt etwas nach

Der Kurs des Euro ist leicht gesunken und wieder ein Stück weit unter die Marke von 1,16 US-Dollar gerutscht. Am Morgen wird die Gemeinschaftswährung bei 1,1579 Dollar gehandelt, nachdem der Kurs am Freitagabend noch bei 1,16 Dollar gestanden hatte.

Der Euro wird zum Wochenauftakt von einer Dollar-Stärke belastet. Die US-Währung legte am Morgen zu allen anderen wichtigen Währungen zu. Marktbeobachter verweisen auf eine trübe Stimmung an den asiatischen Aktienmärkten. Diese sorgt für etwas Auftrieb beim Dollar, der unter Anlegern als sichere Anlage gilt.

07:15 Uhr

Börsen drehen wegen China ins Minus

Die Börsen in Asien haben zum Wochenauftakt wegen enttäuschender Daten zur Chinas Bruttoinlandsprodukt den Rückwärtsgang eingelegt. Die Volksrepublik hatte mit Strom- und Versorgungsengpässen, regionalen Virus-Ausbrüchen sowie mit wachsender Nervosität und Regulierung im Immobiliensektor zu kämpfen.

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index liegt in Tokio 0,3 Prozent tiefer bei 28.988 Punkten. Der breiter gefasste Topix sinkt um 0,4 Prozent auf 2017 Punkte.

Die Börse in Shanghai liegt 0,2 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verliert 1,2 Prozent.

Nikkei
Nikkei 48.088,80

06:53 Uhr

Energiemangel bremst Chinas Industrie

Die chinesische Industrieproduktion hat im September an Fahrt verloren. Sie zog um 3,1 Prozent zum Vorjahr an, nachdem sie im August noch um 5,3 Prozent zugelegt hatte, wie die Nationale Statistikbehörde mitteilte.

Zurückgehalten wurde die Industrie von Energie-Engpässen, die auf massiv steigende Kohlepreise und die strengeren Klimaziele der Regierung zurückzuführen waren.

06:30 Uhr

Jahresend-Rally oder Rückschlag? Das wird für den Dax heute wichtig

Mit einem Aufschlag von insgesamt rund 2,5 Prozent hat der Dax die Vorwoche beendet. Am Freitag verabschiedete er sich den dritten Handelstag in Folge mit einem Plus, schloss bei 15.586 Zählern wieder deutlich über der 15.500er Marke. Die Wall Street glänzte ebenfalls mit Aufschlägen. Aber Vorsicht: Die jüngste Erholung an den Aktienmärkten könnte nach Einschätzung von Börsianern nur von kurzer Dauer sein. Vor allem die ermutigenden Berichte vieler US-Großbanken hatten dem Dax und der US-Börse zuletzt neuen Schwung verliehen. Einige Marktteilnehmer interpretierten die Zahlenwerke offensichtlich als Garant für eine robuste Konjunktur, konstatiert Christian Henke von IG Market. "An den seit Wochen bestehenden Problemen hat sich jedoch nichts geändert". Explodierende Energiepreise, Inflationssorgen und die Furcht vor steigenden Zinsen dürften laut Experten für ein nervöses Auf und Ab an der Börse sorgen.

"Der Abwärtstrend scheint gestoppt zu sein", kommentierte ntv-Börsenkorrespondentin Susanne Althoff. "Das liegt vor allem an den starken bisherigen Quartalsberichten, die darauf hindeuten, dass die Konjunkturerholung stimmt", so Althoff. "An der Wall Street geht es bergauf", sagte Althoffs New Yorker Kollege Markus Koch. "Die Ängste der Anleger scheinen verflogen, die Konsumenten geben Vollgas, die Berichtssaison auch - Goldman Sachs übertrifft die Erwartungen deutlich", erläuterte er. "Aber richtig spannend wird es dann erst in der kommenden Woche mit Zahlen etwa von Snap oder Netflix."

Bei den Unternehmen nimmt die Berichtssaison im Ausland an Fahrt auf. Am Dienstag warten unter anderem Danone , Johnson & Johnson , Procter & Gamble und eben Netflix auf. Am Abend legt die Deutsche Börse ihre Zahlen vor. Am Mittwoch folgt der Dax-Neuling Sartorius. Zum Wochenstart ist es aber noch vergleichsweise ruhig: Philips veröffentlicht Zahlen.

Konjunkturseitig richten sich die Blicke zunächst gen China. Dort stehen Industrieproduktion und Wirtschaftswachstum auf dem Programm. Aus den USA folgen am Nachmittag ebenfalls frische Zahlen zur Entwicklung der Industrieproduktion - wobei der Ökonomen mit einem etwas abgeschwächten Wachstum rechnen.

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