DAX geht die Puste aus
Die Luft für den DAX wird dünner. Das zeigt der Handel am deutschen Aktienmarkt zur Wochenmitte. Der DAX schließt mit einem Stand von 15.895 Punkten 0,1 Prozent im Plus. Die 16.000er Marke und das Allzeithoch liegen damit weiter in greifbarer Nähe, aber heute fehlen die Impulse für einen Angriff darauf. Im Gegenteil: Eine britische Inflationsrate jenseits der 10-Prozent-Schwelle trübt unter anderem die Stimmung.
Während der Aktienmarkt nahe dem Jahreshoch notiert und auch das Allzeithoch in greifbarer Nähe ist, weist Thomas Altmann, Portfoliomanager bei QC Partners, auf die steilen Volatilitätskurven am Terminmarkt hin. "Eine Mahnung kommt von den impliziten Volatilitäten", so Altmann. Mit dem Kursanstieg am Aktienmarkt seien die Volatilitätsindizes VDAX NEW und VSTOXX auf neue Zwölfmonatstiefs gefallen und suggerierten damit eigentlich einen anhaltend ruhigen Aktienmarkt. Allerdings hätten die längeren Laufzeiten diesen Volatilitätsrückgang nur bedingt mitgemacht.
"Der Schwung hat beim DAX heute gefehlt", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Nancy Lanzendörfer. "Am Markt spricht man von einer 'Konsolidierung auf hohem Niveau'", erläutert sie. "Die jüngsten Inflationsdaten ziehen das Zinsthema wieder in den Vordergrund und damit auch die Frage: Was wird sich ändern bei der Zinspolitik?", so Lanzendörfer. "Daneben spielt aber auch die Berichtssaison eine immer stärkere Rolle: Am Donnerstag veröffentlicht Sartorius Zahlen, zum Wochenschluss dann SAP."
Mit Blick auf die Einzelwerte gibt es schlechte Nachrichten aus der Chip-Branche. Beim niederländischen Zulieferer ASML gingen die Aufträge im ersten Quartal deutlich zurück. Die Aktien gerieten daraufhin unter Druck und zogen auch deutsche Titel wie Infineon und Aixtron mit nach unten. Infineon-Papiere büßen knapp 1,5 Prozent ein.