Der Börsen-Tag Die Hexen kommen: Das wird für den DAX heute wichtig
15.12.2023, 06:30 UhrDer DAX hat am Donnerstag seine anfänglichen Gewinne nach den Zinsentscheidungen der großen Notenbanken nicht halten können. Der deutsche Leitindex ging mit 16.752 Punkten 0,1 Prozent tiefer aus dem Handel. Zuvor hatte der DAX erstmals in seiner 35-jährigen Geschichte die Marke von rund 17.000 Punkten geknackt - in der Spitze kletterte er um 1,4 Prozent auf 17.003 Zähler. Auch der EUROSTOXX50 baute seinen früheren Anstieg von bis zu rund anderthalb Prozent zum Teil wieder ab und schloss 0,2 fester bei 4539 Stellen.
Die EZB beschloss auf ihrer letzten geldpolitischen Sitzung in diesem Jahr, den Leitzins wie erwartet bei 4,50 Prozent zu belassen. Am Finanzmarkt wird angesichts einer zuletzt deutlich abebbenden Inflation bereits auf eine erste Zinssenkung im Frühjahr 2024 gewettet. Viele Experten sehen diese Erwartungen als verfrüht. "Die EZB darf nicht wegen ein paar überraschend niedriger Inflationsdaten einknicken", sagte Commerzbank-Chefökonom Jörg Krämer. Für einen Paukenschlag hatte dagegen am Mittwochabend die Fed gesorgt: Sie war den Markthoffnungen deutlich entgegengekommen und hat bereits drei Zinssenkungen avisiert.
Heute ist wieder ein lebhafter Handel, denn es steht der Große Verfallstag für Aktien- und Indexoptionen an, auch Hexensabbat genannt.
Zudem will der Verband der chemischen Industrie (VCI) auf seiner Jahrespressekonferenz einen Blick auf das kommende Jahr werfen. 2023 war nicht einfach für Deutschlands drittgrößten Industriezweig nach der Autobranche und dem Maschinenbau. Hohe Energie- und Rohstoffpreise sowie eine schwache Nachfrage belasteten die Geschäfte. Für dieses Jahr rechnet der VCI bislang mit einem Rückgang der chemisch-pharmazeutischen Produktion von acht Prozent, der Branchenumsatz dürfte um 14 Prozent schrumpfen.
Auch in der Politik stehen wichtige Termine an, die die Wirtschaft betreffen. Der Bundestag stimmt über den Nachtragshaushalt für 2023 und das erneute Aussetzen der Schuldenbremse ab. Das ist eine Reaktion auf das weitreichende Urteil des Bundesverfassungsgerichts von Mitte November. Mit dem Nachtragshaushalt werden rund 45 Milliarden Euro aus Sondertöpfen in den normalen Haushalt übertragen, überwiegend um die Energiepreishilfen der Regierung weiter finanzieren zu können. Auch der Bundesrat soll heute zustimmen.
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Quelle: ntv.de