Der Börsen-Tag EZB-Chef ignoriert Warnung vor umstrittener Maßnahme
10.10.2019, 11:54 UhrIm September erst machte die Europäische Zentralbank (EZB) einen umstrittenen Schritt: Sie beschloss ein umfassendes Paket zur Stützung der schwächelnden Konjunktur. Und zwar in Form eines Programms zum Ankauf von Staatsanleihen und andere Wertpapieren im Volumen von 20 Milliarden Euro - pro Monat.

EZB-Chef Mario Draghi. Vor allem der Beschluss zum Neustart der Anleihenkäufe war unter den Währungshütern umstritten.
(Foto: picture alliance/dpa)
Wie jetzt bekannt wird, erfolgte dieser Neustart des Ankaufprogramms trotz gegenteiliger interner Empfehlungen. Der geldpolitische Ausschuss der Notenbank, in dem Experten der 19 nationalen Zentralbanken sitzen, habe EZB-Chef Mario Draghi und andere Währungshüter Tage vor der Entscheidung dazu geraten, die Käufe nicht wieder aufzunehmen, berichtete die "Financial Times" unter Berufung auf drei Ratsmitglieder. Zwar sind die Empfehlungen nicht bindend, allerdings werde ihnen nur sehr selten nicht gefolgt.
Aus Sicht von Bundesbankchef Jens Weidmann, der den Anleihenkäufen schon immer kritisch gegenüberstand, ist die EZB mit dem Paket über das Ziel hinausgeschossen. Durch den umfangreichen Ankauf von Staatspapieren drohe die Trennlinie zwischen Geldpolitik und Fiskalpolitik zu verschwimmen.
Quelle: ntv.de