Der Börsen-Tag Evergrande-Sorgen beschäftigen Dax-Anleger
21.09.2021, 08:09 UhrNach dem jüngsten Kursrutsch wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge am Dienstag höher starten. Zum Wochenstart hatte der chinesische Krisenkonzern Evergrande die Anleger vergrault und dem deutschen Börsenindex bei seinem ersten Auftritt nach der Aufstockung auf 40 Werte einen Kursrückgang von 2,3 Prozent beschert.
"Was Inflations- und Zinsängste, die bevorstehende Bundestagswahl oder auch der gemeinhin schlechte Ruf des Börsenmonats September bislang nicht vermochten – die Angst vor einem neuen Lehman-Moment hat es geschafft und dürfte nach dem Kursrutsch des Dax unter wichtige Marken auch in den kommenden Tagen ihre Spuren an der Frankfurter Börse hinterlassen", sagt Konstantin Oldenburger, Marktanalyst vom Handelshaus CMC Markets. Die Folgen einer Pleite des Evergrande-Imperiums seien aber bislang sehr schwer abschätzbar. Börsianer fürchteten bei einer Pleite des zweitgrößten Immobilienentwicklers in China einen Domino-Effekt auf dem Immobilien- und Finanzmarkt.
Evergrande sitzt auf einem 305 Milliarden US-Dollar schweren Schuldenberg und muss in den kommenden Tagen Zinszahlungen leisten. Die Regierung in Peking machte bislang keine Anstalten, den Konzern zu unterstützen. In den Fokus der Anleger rückt zunehmend auch die Zinssitzung der US-Notenbank Fed am Mittwoch, von der manche Börsianer ein klares Signal für ein Zurückfahren der milliardenschweren Anleihekäufe erwarten. Fed-Chef Jerome Powell hatte auf der Notenbankenkonferenz von Jackson Hole Ende August ein solches Manöver für dieses Jahr in Aussicht gestellt, jedoch noch keinen Zeitplan vorgelegt.
Quelle: ntv.de