Der Börsen-Tag Experten fiebern dem Fed-Protokoll entgegen
16.08.2017, 15:26 Uhr
Das Ergebnis der Juli-Sitzung ist bekannt, weiß Fed-Chefin Janet Yellen: Jetzt kommt es auf die Argumente an.
(Foto: REUTERS)
Die Zinsaussichten in den USA bestimmen an den Märkten über multimilliardenschwere Positionen: Mit nervösen Erwartungen blicken Anlagestrategen in Banken und Vermögensverwalter daher auf die am Abend anstehende Veröffentlichung des Fed-Protokolls zur zurückliegenden Sitzung der US-Währungshüter.
- Bei der Juli-Sitzung des für den Leitzins zuständigen Offenmarktausschusses FOMC hatte die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) die Leitzinssätze unverändert belassen.
- Das Protokoll der FOMC-Beratungen, die sogenannten Fed Minutes, werden am Mittwochabend (20 Uhr MESZ) veröffentlicht. Experten gehen davon aus, dass das Papier Hinweise zur Inflation und zum Tempo künftiger Zinsanhebungen enthält.
- Der einflussreiche US-Notenbanker John Williams deutete im Vorfeld bereits an, dass mit weiteren Anhebungen gerechnet werden muss.
- Die Kurzfristzinsen sind nach Aussage Williams, der als Präsident der Federal Reserve Bank von San Francisco vorsteht, derzeit halb so hoch wie normal.
- "Wahrscheinlich haben wir bei der Anhebung der Kurzfristzinsen die Hälfte des Weges geschafft", sagte Williams in einem CNN-Interview.
Die Fed hatte ihren Leitzins im Juni um 25 Basispunkte auf 1,00 bis 1,25 Prozent angehoben und zugleich für dieses Jahr eine weitere Zinserhöhung prognostiziert.
- "Meiner Meinung nach beträgt der normale Kurzfristzins rund 2,5 Prozent, und derzeit liegen die Zinsen etwas unterhalb der Hälfte dieses Betrags", sagte Williams.
- Er glaube deshalb, dass die Zinsen in den nächsten Jahren etwas angehoben werden müssten, um dieses Niveau zu erreichen.
- "Aber das wird wahrscheinlich in einem langsamen Tempo geschehen, das Wirtschaftswachstum zulässt", fügte er hinzu.
Quelle: ntv.de