Der Börsen-Tag Fed-Protokoll sorgt für eine Dax-Vollbremsung
06.01.2022, 17:37 UhrRot war heute die bestimmende Farbe am deutschen Aktienmarkt. Gleich zu Handelsbeginn ging es für die Indizes deutlich nach unten, und das sollte bis zum Schluss dabei bleiben. Belastend wirkte sich das Protokoll der US-Notenbank aus, das in Tonfall und Inhalt viel drastischer als erwartet ausgefallen war. Dort räumte die Fed ein, dass sie die inflationären Risiken in der Vergangenheit falsch eingeschätzt habe.
Am Nachmittag kamen noch die deutschen Inflationsdaten. Die Zahlen waren höher als erwartet, so dass die Rufe immer lauter werden, die ein Gegensteuern der EZB verlangen. Die europäischen Rentenmärkte setzten derweil angesichts steigender Zinserwartungen ihren Abwärtstrend fort.
Die Aussicht auf eine schnellere Straffung der US-Geldpolitik belastete die Aktienmärkte weiter. Der Dax, der am Mittwoch sein Allzeithoch von 16.290 Punkten nur um fünf Punkte verfehlt hatte, fiel um 1,4 Prozent oder 220 Punkte und schloss bei 16.052 Zählern. Der deutsche Leitindex unterbot am Nachmittag für kurze Zeit die 16.000er-Marke und fiel auf ein Tagestief von 15.989 Stellen. Der EuroStoxx50 notierte 1,5 Prozent tiefer bei 4328 Punkten.
Die Aussicht auf eine baldige Zinsanhebung war Balsam auf die Finanzwerte. Im Dax waren Deutsche Bank mit plus 2,5 Prozent ganz oben. Allianz gewannen 1,5 Prozent. Im MDax verteuerten sich Commerzbank um 1,7 Prozent.
Unter Druck standen auch weiter die Aktien der an der Börse hoch bewerteten Wachstumsunternehmen, sie gelten als besonders zinsempfindlich. Der Sektor der europäischen Technologiewerte notierte tief im Minus. So sackte der TecDax heute um 2,1 Prozent ab, seit Jahresbeginn liegt er bereits gut fünf Prozent im Minus. Am Indexende lagen Nemetschek mit einem Abschlag von 6,8 Prozent.
Auch für die Papiere der Lieferdienste und Onlinehändler ging weiter abwärts. Zalando verloren 4,2 Prozent, Delivery Hero 5,5 Prozent und Hellofresh 2,6 Prozent.
Quelle: ntv.de