Der Börsen-Tag Handwerk fordert Staatshilfen gegen Betriebspleiten
06.03.2023, 08:05 UhrAngesichts wegen hoher Zinsen zunehmend verschobener Bauprojekte fordert der Zentralverband des Deutschen Handwerks Schutz für krisenbedrohte Betriebe. "Wenn die Zinserhöhung dazu führt, dass uns weiter dringend benötigte Kapazitäten im Baubereich wegbrechen, dann muss der Staat eingreifen", sagt Handwerkspräsident Jörg Dittrich der Zeitung "Augsburger Allgemeinen". "Ich denke, das wird er auch tun." Es müsse darüber gesprochen werden, wie der Abbau von Kapazitäten verhindert werden könne, die dringend etwa für die Transformation, die energetische Sanierung und den sozialen Wohnungsbau gebraucht werden.
Unabhängig der sich abzeichnenden Krise am Bau verschärfe sich der Fachkräftemangel in zahlreichen Handwerksbereichen. "Die Zuwanderung in Arbeit wird nicht die alleinige Lösung der Fachkräftefrage sein. Aber sie ist ganz sicher ein wichtiger Baustein." Zugleich forderte Dittrich mehr Leistungsbereitschaft von der jungen Generation. Er halte zwar grundsätzlich nichts von einer pauschalen Kritik der älteren an der jüngeren Generation, "aber die Prämisse von vielen jungen Leuten, dass es vorrangig um Nachhaltigkeit und um Work-Life-Balance gehen muss, die halte ich auch für falsch". "Wenn mir jemand sagt, er möchte nur vier Tage arbeiten und trotzdem dasselbe Geld haben wie die Eltern früher mit einer Fünf-Tage-Woche, dann habe ich eine Frage und die lautet: Hätten ihre Eltern sich das damals leisten können? Wenn es heute solche Forderungen gibt, dann ist das eine Freiheit auf Grundlage des erarbeiteten Wohlstands."
Quelle: ntv.de