Der Börsen-Tag Käufer für Bahn-Logistiker Schenker gefunden
12.09.2024, 08:49 Uhr
Das Rennen um den Kauf der Bahn-Spedition Schenker ist Insidern zufolge entschieden. Der internationale Logistiker solle für rund 14 Milliarden Euro an die dänische Spedition DSV gehen, sagen Regierungs- und Konzernvertreter. Ein Vorvertrag solle in den nächsten Tagen, voraussichtlich am Freitag, unterschrieben werden. Der Verkauf stehe dann noch unter Vorbehalt der Zustimmung der Aufsichtsräte. Der Bahn-Aufsichtsrat werde dafür in einer Sondersitzung zusammenkommen. Die dänische DSV würde sich damit gegen den anderen verbliebenen Bieter, den Finanzinvestor CVC durchsetzen. Dieser hatte Verhandlungskreisen zufolge etwas weniger geboten.
Die Schenker-Gewerkschaft Verdi hat sich gegen einen Verkauf an DSV ausgesprochen, da bei einer Fusion mit dem Wettbewerber mehr Stellen wegfallen würden. Die Arbeitnehmerseite im Aufsichtsrat des Bahn-Konzerns hat sich Insidern zufolge an die Seite von Verdi gestellt, da die Schenker-Vertreter in diesem Gremium nicht vertreten sind. Die Eigentümerseite, letztlich also der Staat mit Vertretern der Ampel-Regierung, könnte sich dort aber dennoch durchsetzen.
Die Dänen gelten seit vergangener Woche als Favorit für den Kauf. Beide haben um die 14 Milliarden Euro für 100 Prozent von Schenker geboten, wobei das DSV-Angebot laut Regierungs- und Bahnkreisen etwas höher liegt. Am Freitag hatte sich der Lenkungsausschuss mit dem Verkauf von Schenker befasst. Insider hatten Reuters danach bereits gesagt, es gebe eine Präferenz für DSV. Der Lenkungsausschuss ist mit Staatssekretären der Ampel-Regierung besetzt.
Quelle: ntv.de