Der Börsen-Tag Kospi stemmt sich gegen den Trend
29.07.2025, 07:43 UhrAn den asiatischen und australischen Börsen bewegen sich die Indizes auf breiter Front abwärts. Die Hoffnungen auf weitere Handelsabkommen zwischen den USA und Handelspartnern der Region verliert an Strahlkraft, nachdem die US-Verständigung mit der EU am Vortag als einseitig zugunsten der USA interpretiert worden ist. Zudem haben Unterhändler aus den USA und China bislang noch kein verbindliches Handelsabkommen bei ihren Konsultationen ausverhandelt - das gegenseitige Zollmoratorium soll aber wohl verlängert werden, äußern CBA-Ökonomen. Die Trump-Administration verhandelt seit Montag in Schweden mit China, weitere Gespräche werden am Dienstag erwartet. Anleger verlangten nun endlich belastbare Fakten und nicht nur vage Absichtserklärungen, heißt es im Handel mit Blick auf die Handelsverhandlungen. Für etwas Zurückhaltung sorgen des Weiteren die Notenbanksitzungen in Japan und den USA, beide Notenbanken dürften das Zinsniveau zur Wochenmitte unverändert lassen.
In Japan fallen die Aktien erneut deutlicher, der Nikkei büßt 0,8 Prozent auf 40.656 Punkte ein. Die Innenpolitik belastet weiter die Börse. Die Zukunft von Ministerpräsident Shigeru Ishiba bleibt ungewiss nach der jüngsten Wahlschlappe. Halbleiter- und Automobilwerte führen die Liste der Verlierer an.
China geht gegen die extrem niedrige Geburtenrate vor und startet ein nationales Investitionsprogramm zur Kinderbetreuung. "Unserer Ansicht nach ist das Programm eher als Konsumpolitik denn als Bevölkerungspolitik sinnvoll", urteilt die Citi. Die Kosten für die Kindererziehung seien hoch und Eltern könnten mit Opportunitätskosten konfrontiert werden, wenn es um ihren beruflichen Aufstieg gehe, fügen die Analysten hinzu. Die Börsen in China reagieren auch eher negativ: Während der HSI in Hongkong um 0,9 Prozent nachgibt, verliert der Shanghai Composite 0,1 Prozent.
Gegen den negativen Trend der Region stemmt sich Südkorea, der Kospi klettert um 0,6 Prozent. Südkoreas Exporte dürften im Juli trotz des Gegenwinds durch höhere US-Zölle aufgrund reger Lieferungen von Halbleitern und Schiffen ein Wachstum verzeichnet haben. Die Ausfuhren stiegen einer Umfrage durch das Wall Street Journal zufolge unter Ökonomen im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich um 4,7 Prozent, nach einem Plus von 4,3 Prozent im Juni.
Quelle: ntv.de