Der Börsen-Tag Nach der EZB ist vor der Fed
18.09.2023, 06:30 UhrNach der EZB ist vor der Fed: Der Zinsentscheid der US-Notenbank dürfte die DAX-Anleger in der neuen Handelswoche auf Trab halten. Am Mittwoch entscheiden die Währungshüter darüber, ob sie eine Pause einlegen oder nochmals an der Zinsschraube drehen. Vor allem nach dem jüngsten Rückgang der US-Kerninflationsrate erwarteten viele Marktteilnehmer, dass die Fed die Füße stillhält, prognostiziert Jochen Stanzl von CMC Markets.
DWS-Volkswirt Christian Scherrmann geht davon aus, dass Fed-Chef Jerome Powell dennoch auf Aufwärtsrisiken bezüglich der Inflation hinweisen dürfte. Die könnte die Erwartung einer weiteren Zinserhöhung auf der November-Sitzung forcieren. Auch Stanzl von CMC betont: Die Geldpolitik der Fed bleibe über den September-Termin hinaus ein Unsicherheitsfaktor.
In der vergangenen Woche hat der DAX etwa ein Prozent zulegen konnen. Am Freitag war er mit 15.894 Punkten 0,6 Prozent fester aus dem Handel gegangen. Der deutsche Börsenleitindex hatte aber auch schon über der 15.900er-Marke notiert.
Vor allem der Zinsentscheid der EZB verlieh ihm Rückenwind. Anleger hofften, dass die nochmalige Zinserhöhung am Donnerstag nun erst einmal die letzte gewesen sein dürfte. Die Schlüsselsätze stiegen um einen viertel Prozentpunkt auf 4,00 nach zuvor 3,75 Prozent. Die Währungshüter müssen aufpassen, dass sie mit ihrem im Sommer 2022 eingeleiteten Straffungskurs die ohnehin schwächelnde Wirtschaft im Euro-Raum nicht vollständig zum Erliegen bringen. In ihren neuen Wirtschaftsprognosen senkten die EZB-Volkswirte ihre Vorhersagen für das Wirtschaftswachstum in diesem und im nächsten Jahr zum Teil deutlich.
Nun steht die Fed im Fokus, die die Zinsen seit Anfang 2022 von nahe null auf 5,25 bis 5,50 Prozent nach oben getrieben hat. Ziel ist es, die Inflation zu dämpfen und den heiß gelaufenen Arbeitsmarkt abzukühlen. Die zuletzt gestiegene Arbeitslosenquote und der abebbende Boom am Jobmarkt machen Experten zufolge eine Zinspause wahrscheinlicher.
Zum Wochenstart geht es terminlich aber erst einmal ruhig zu. Am Morgen werden Daten zu den deutschen Baugenehmigungen veröffentlicht.
Quelle: ntv.de