Der Börsen-Tag Ölreserven angezapft: Preise klettern weiter
24.11.2021, 11:20 UhrDas Anzapfen der Ölreserven durch die USA in Absprache mit anderen Ländern hat an den Märkten zunächst nicht die gewünschte Wirkung gezeigt. Die Ölpreise ziehen auch nach der Freigabe von 50 Millionen Fässern aus den strategischen Reserven der USA weiter an. Der Preis für Rohöl der Sorte Brent steigt 0,3 Prozent auf 82,58 Dollar pro Barrel, nachdem er am Dienstag bereits mehr als drei Prozent geklettert war. US-Rohöl verteuert sich nach einem Plus von 2,3 Prozent am Vortag um weitere 0,4 Prozent auf 78,83 Dollar je Barrel.
"Die Anleger waren enttäuscht über den geringen Umfang der gemeinsamen Ölfreigabe durch die Vereinigten Staaten und andere Länder", sagte Satoru Yoshida, Rohstoffanalyst bei Rakuten Securities. "Außerdem haben die koordinierten Bemühungen der Ölverbraucherländer die Befürchtung geweckt, dass die OPEC+ ihre Produktionssteigerung verlangsamen könnte." Mit Spannung werde nun erwartet, wie die OPEC+, zu der neben den Mitgliedern des Exportkartells weitere Förderländer wie Russland gehören, bei einem Treffen am 2. Dezember auf die Freigabe von Reserven reagieren werden.
Die Vereinigten Staaten hatten am Dienstag angekündigt, in Abstimmung mit China, Indien, Südkorea, Japan und Großbritannien Millionen Fässer Öl aus strategischen Reserven freizugeben. Damit wollen die USA auch einen weiteren Preisanstieg an den Zapfsäulen verhindern. Die Analysten von Goldman Sachs gehen davon aus, dass die koordinierte Freigabe zu einem zusätzlichen Angebot von 70 bis 80 Millionen Barrel Rohöl führen könnte. Dies würde unter den erwarteten mehr als 100 Millionen Barrel liegen, die der Markt bereits eingepreist habe.
Quelle: ntv.de