Der Börsen-Tag Rein elektrisch läuft's bei Ford nicht
25.04.2024, 09:35 UhrDer US-Autokonzern Ford hat dank eines starken Nutzfahrzeuggeschäfts und mehr Hybrid-Verkäufen einen Gewinn über Expertenerwartungen erzielt. Der GM-Konkurrent gibt für das erste Quartal einen bereinigten Gewinn je Aktie von 49 Cent bekannt nach 63 Cent im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten im Schnitt mit 40 Cent gerechnet. Bei der Jahresprognose von zehn bis zwölf Milliarden Dollar Gewinn vor Zinsen und Steuern dürfte man am oberen Ende der Spanne liegen. Der Umsatz lag bei 42,8 Milliarden Dollar. Die Ford-Aktie steigt im nachbörslichen Handel zunächst um 3,5 Prozent.
Bei der Sparte für Software und E-Fahrzeuge - "Model e" genannt - wurde dagegen ein operativer Verlust von 1,3 Milliarden Dollar verbucht. Insgesamt rechnet die Konzernführung hier für das Gesamtjahr mit einem Vorsteuerverlust von fünf bis 5,5 Milliarden Dollar. Ford hatte wegen geringer Nachfrage die Produktion der elektrischen Version des Pickups F-150 Lightning Anfang des Jahres gedrosselt und dann gestoppt. Die Markteinführung von zwei E-Modellen wurde von 2025 um ein beziehungsweise zwei Jahre verschoben.
Die traditionellen US-Autobauer haben allgemein mit schwacher Nachfrage nach ihren E-Autos zu kämpfen, während sie hohe Summen in die Umstellung auf klimafreundliche Autos stemmen müssen. Auch der E-Auto-Pionier Tesla bleibt nicht vom schwindenden Interesse an den relativ teuren E-Autos verschont - die Preissenkungen, mit denen Tesla die Nachfrage ankurbelte, brockten dem Konzern von Elon Musk eine Halbierung des Gewinns im ersten Quartal ein. Ford selbst hatte mit E-Autos 2023 fast 4,7 Milliarden Dollar Verlust gemacht. Zudem müssen die traditionellen US-Konzerne teure Tarifverträge mit der Autogewerkschaft UAW erfüllen.
Quelle: ntv.de