Der Börsen-Tag

Der Börsen-Tag The trend is a DAX-friend

Der DAX knüpft an die Gewinne der Vorwoche an: Nach einem wechselhaften Handel schloss der deutsche Börsenleitindex leicht fester, notiert bei 18.118 Punkten. Da auch an der Wall Street die Kurse anzogen, ist mit weiteren Gewinnen im heutigen Dienstagsgeschäft zu rechnen. Mögliche Impulsgeber dafür sind vorhanden.

Konjunkturseitig stehen zwei Termine im Fokus: Das Statistische Bundesamt legt die vorläufigen Daten zum deutschen Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal vor. Experten erwarten, dass die Wirtschaft im Winter einer Rezession knapp entgangen sein dürfte. Sie rechnen damit, dass das BIP um 0,1 Prozent zugelegt hat, nach einem Minus von 0,3 Prozent im Schlussquartal 2023. Bei zwei Quartalen in Folge mit schrumpfender Wirtschaftsleistung sprechen Ökonomen von einer technischen Rezession.

Die April-Verbraucherpreisdaten aus dem Euroraum werden zeigen, wie weit die EZB vor der angepeilten Zinswende beim Kampf gegen die erhöhte Inflation gekommen ist. Experten erwarten eine Stabilisierung bei einer Teuerungsrate von 2,4 Prozent, die bereits im März erreicht wurde. Die EZB strebt für den Euroraum einen Wert von zwei Prozent als ideal an. Sie hat signalisiert, im Juni über eine Zinssenkung zu beraten, falls es bis dahin keine negativen Überraschungen geben sollte.

Unternehmensseitig drängt sich der Autosektor in den Vordergrund. Die beiden Autobauer VW und Mercedes-Benz dürften schwächer in das Jahr gestartet sein. Analysten gehen davon aus, dass Gewinn und Umsatz bei Volkswagen im ersten Quartal geschrumpft sind – der Umsatz um gut drei Prozent, der Betriebsgewinn (EBIT) um 15 Prozent. Dabei dürfte eine Rolle spielen, dass zuletzt vor allem die renditestarke Premiumtochter Audi weniger Autos verkaufte, während es bei der Kernmarke Volkswagen besser lief. Bei Mercedes-Benz erwarten Analysten nach einem Absatzrückgang in der Hauptsparte Cars einen Einbruch des operativen Gewinns um fast 30 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro. Modellwechsel und Engpässe in der Lieferkette belasten das PKW-Geschäft, die kleinere Van-Sparte kann das mit ihrem Plus nur teilweise ausgleichen.

Lufthansa
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Zudem präsentiert die Lufthansa ihren ausführlichen Quartalsbericht. Die Airline-Grippe hat bereits Mitte April über einen überraschend hohen, saisonal üblichen Fehlbetrag in den ersten drei Monaten berichtet - verursacht durch direkte und indirekte Kosten von Streiks bei der Hauptmarke Lufthansa und der Tochter Austrian Airlines. Die Gewinnprognose für das Gesamtjahr wurde deshalb um eine halbe Milliarde Euro gekappt. Der Fokus richtet sich auf die Erwartungen für die Hauptsaison im Sommer und die Aussichten, den Segen der EU-Kommission für die lange verfolgte Übernahme der italienischen Alitalia-Nachfolgerin ITA Airways zu bekommen.

Nach US-Börsenschluss wartet dann noch Amazon mit Zahlen auf. Dabei richten Börsianer ihre Aufmerksamkeit auf die wichtige Cloud-Sparte Amazon Web Services (AWS). Diese fällt Analysten zufolge beim Wachstum hinter die Konkurrenz zurück. Microsoft Azure und Google Cloud können dank zahlreicher Angebote mit Künstlicher Intelligenz (KI) immer mehr Kunden in ihre Rechenzentren locken.

Weitere Wochentermine finden Sie hier.

Quelle: ntv.de

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