Der Börsen-Tag Überflügelt die EZB die Fed?
02.04.2024, 08:10 UhrNach der langen Osterpause dürfte der deutsche Aktienmarkt wenig verändert in den Handel starten. Die Vorgaben sind uneinheitlich. Grundsätzlich wirken die jüngsten Inflationsdaten stützend. Wie das US-Handelsministerium am Karfreitag mitteilte, stieg der Gesamtpreisindex (PCE) für persönliche Konsumausgaben in den 12 Monaten bis Februar wie erwartet um 2,5 Prozent. In der Kernrate war er auf 2,8 Prozent von revidiert 2,9 Prozent im Januar gesunken, was ebenfalls den Markterwartungen entsprach.
US-Notenbankchef Jerome Powell sieht die Fed gut aufgestellt. Die aktuellen Leitzinsen würden die Zentralbank in eine gute Position versetzen, um auf eine Reihe von unterschiedlichen Konjunkturentwicklungen zu reagieren, so Powell am Freitag. Dazu gehöre die Möglichkeit, die Zinsen stärker als erwartet zu senken, sollte sich die Wirtschaft stark verlangsamen.
Derweil stieg der ISM-Index für das verarbeitende US-Gewerbe im März überraschend über die Expansionsschwelle von 50. Das nahm etwas Luft aus den Zinssenkungsspekulationen, was auch an gestiegenen Marktzinsen deutlich wurde. Die meisten Beobachter gehen davon aus, dass die US-Notenbank wie auch die EZB im Juni den Zinssenkungszyklus einleiten werden.
Derweil schließt EZB-Ratsmitglied Robert Holzmann nicht aus, dass die EZB noch vor der Fed damit beginnen könnte, die Zinsen zu senken. Günstige Inflationsdaten aus Italien, Spanien und Frankreich spielen der EZB in die Karten. Zugleich entwickelt sich die europäische Wirtschaft deutlich schwächer als die US-amerikanische.
Heute stehen Preisdaten aus Deutschland im Blick. Am Vormittag werden Länderdaten, um 14:00 Uhr dann die gesamtdeutschen Inflationszahlen veröffentlicht.
Quelle: ntv.de