Dax ist keine 12.000 Punkte mehr wert
Auch heute kann der Dax seine seit mehr als einer Woche andauernde Talfahrt nicht stoppen. Erneut geht es bergab, das erste Mal seit April auch immer wieder unter die Marke von 12.000 Punkten. Dort wird der deutsche Leitindex auch die Nacht verbringen: Er schließt 0,7 Prozent leichter auf 11.955 Punkten.
Die anhaltende Furcht vor einer Eskalation des Handelsstreits hält Anleger weiterhin von größeren Engagements ab. Da keine wichtigen Konjunkturdaten auf dem Terminplan stünden, bliebe Investoren nichts anderes übrig, als sich mit dem unerfreulichen Zollkonflikt zu beschäftigen, sagt Analyst Connor Campbell vom Brokerhaus Spreadex.
Kopfschmerzen bereiten Investoren außerdem die Probleme mehrerer Schwellenländer. "Der Verfall der Landeswährungen führt zu höheren Finanzierungskosten der Unternehmen, was sich in deren Bilanzen und damit Aktienkursen nieder- und damit auf die gesamte Wirtschaft des Landes durchschlägt", betont Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets.
Bei den Aktienwerten stehen Commerzbank im Rampenlicht. Das Dax-Gründungsmitglied steigt zum 24. September aus der ersten deutschen Börsenliga ab. Das traditionsreiche Geldhaus muss seinen Platz für den Online-Zahlungsabwickler Wirecard räumen. Dessen Aktien steigen um 1,3 Prozent, Commerzbank-Titel geben 2,3 Prozent nach.
Größter Verlierer im Dax sind jedoch Bayer, die 4,6 Prozent abrutschen. Mehrere Analysten haben ihre Kursziele für den Chemiekonzern gesenkt. Hingegen beflügeln positive Analystenstimmen Energietitel wie RWE, die mit einem Aufschlag von 2,7 Prozent auch Tagessieger im Dax sind.