Platin und Palladium Glänzende Aussichten
13.03.2009, 12:28 UhrVon den Experten der Zertifikatewoche
Nach dem rasanten Preissturz aus dem vergangenen Oktober scheint es so, als würden sich Platin und Palladium wieder erholen. Gleichzeitig erscheint das Potenzial für die beiden Edelmetalle enorm: Noch vor gut einem Jahr notierte Platin bei über 2.200 US-Dollar pro Feinunze. Zur Zeit ist das Edelmetall für weniger als die Hälfte zu haben. Bei Palladium ist der Preisunterschied im Vergleich zum Vorjahr sogar noch größer. Obwohl die Ausgangssituation also günstig erscheint, sollten Anleger aber nicht blindlings zugreifen.
Platin gilt als das teuerste Edelmetall. Das beschränkte Vorkommen und die aufwendige Förderung haben den Preis für Platin in der Vergangenheit stets deutlich über dem der drei anderen Edelmetalle Gold, Silber und Palladium gehalten. Wichtigster Platinproduzent ist Südafrika, gefolgt von Russland. Außer in der Schmuckindustrie wird Platin vor allem im Fahrzeug- und Autobau verwendet. Denn der größte Anteil der weltweiten Platinproduktion wird in der Automobilindustrie zur Herstellung von Katalysatoren verwendet. Bis zu einem gewissen Grad kann das teure Platin dort auch durch das deutlich günstigere Palladium ersetzt werden. Zwar ist auch das Edelmetall sehr selten, kommt aber noch häufiger vor als Gold oder Platin und weist einige Ähnlichkeiten bei den chemischen Eigenschaften von Platin auf. Die wichtigsten Förderländer sind auch hier Südafrika und Russland aber auch Kanada.
Beachtliches Kurspotenzial
Obwohl Platin und Palladium wegen ihrer Eigenschaften für die Autoindustrie, aber auch in der Medizin und der Elektrotechnik so gefragt sind, stehen die beiden Edelmetalle bei Anlegern im Vergleich zu Gold und Silber eher weniger im Fokus. Dabei ist die derzeitige Marktsituation durchaus vielversprechend: Platin ist im Vergleich zum März 2008 für rund die Hälfte zu haben. Palladium kostet sogar nur etwas mehr als ein Drittel vom Vorjahrespreis. Das spricht für ein beachtliches Kurspotenzial – zumindest auf lange Sicht. Denn anders als bei den anderen beiden Edelmetallen spielt bei der Preisentwicklung von Platin und Palladium eben die Nachfrage aus der Industrie eine deutlich wichtigere Rolle. Zwar werden die beiden Rohstoffe mit der Zeit knapper, aber seitens der angeschlagenen Automobilkonzerne geht die Nachfrage nach den Edelmetallen derzeit zurück. Die gestiegenen Anforderungen beim Klimaschutz machen die beiden Edelmetalle jedoch für die Automobiltechnik in Zukunft noch wichtiger.
Währungssicherung beeinflusst Rendite
Zertifikateanleger, die auf steigende Preise bei Platin und Palladium setzen, sollten daher einen längerfristigen Zeitraum ins Auge fassen. Dabei könnten schon entsprechende Delta-1-Zertifikate auf Platin oder Palladium ein geeignetes Investment sein, um an den Kursen zu partizipieren. Anleger sollten sich bewusst machen, ob sie auf ein direktes Partizipationszertifikat setzen wollen oder eine Währungssicherung gegenüber dem US-Dollar-Kurs haben möchten. Die RBS hat zum Beispiel für beide Varianten entsprechender Produkte der ABN Amro im Programm: das Palladium Open-End Zertifikat Endlos (330491) und das währungsgesicherte Palladium Open-End Quanto Zertifikat Endlos (A0AB85), sowie das Platin Open-End Zertifikat Endlos (163574) und das währungsgesicherte Platin Open-End Quanto Zertifikat Endlos (A0AB86). Auch die Deutsche Bank bietet währungsgesicherte Delta-1-Zertifikate auf Platin (DB2XPT) und Palladium (DB2XPD) an. Allerdings beeinflussen die Gebühren einer Währungssicherung im Vergleich zu nicht gesicherten Zertifikaten die Rendite.
Wer eine optimistische Kurserwartung für die nächsten Monate hat, der könnte sich zudem für entsprechende Discount-Zertifikate auf Platin oder Palladium interessieren. Die RBS hat zum Beispiel zwei Discount-Zertifikate auf Platin von ABN Amro (AA1P3D und AA1P30 mit Währungssicherung) im Programm, die noch bis Juni 2010 laufen und derzeit jeweils die Chance auf einen maximalen Ertrag und eine Seitwärtsrendite von rund 14 % bietet. Wer von einem deutlichen Preisaufschwung bei Platin noch in diesem Jahr überzeugt ist, für den könnten zwei Zertifikate der Commerzbank ein passendes Investment sein. Das Platin 1.400 Discount Zertifikat 12/09 und das Platin 1.600 Discount Zertifikat 12/09 (CB28UY und CB28UZ) laufen jeweils noch bis 16. Dezember und bieten bei ihren Caps von 1.400 und 1.600 US-Dollar hohe Maximalrenditen im zweistelligen Bereich. Wenn der Preis dagegen seitwärts tendiert, rentieren sich die Zertifikate zur Zeit noch mit rund sieben und vier Prozent. Noch vielversprechender sieht derzeit ein Investment in Palladium aus. So bieten etwa das Discount-Zertifikat der Deutschen Bank (DB3BHG) und das währungsgesicherte Discount-Zertifikat der Commerzbank (CB28VF) jeweils mit einem Cap bei 300 US-Dollar und einer Laufzeit bis September (Deutsche Bank) und Dezember (Commerzbank) die Chance auf hohe zweistellige Maximalerträge und rund fünf Prozent Seitwärtsrendite. Etwas defensiver ausgerichtet ist ein Palladium Discount-Zertifikat der ABN Amro (AA1P3T). Mit einer Laufzeit bis Dezember und einem Discount von über sieben Prozent bietet das Produkt ebenfalls eine zweistellige maximale Ertragschance und eine beachtliche Seitwärtsrendite von derzeit über 13 %.
Alternativen für mehr Sicherheit
Wer noch mehr Sicherheit anstrebt, könnte sich für ein Bonus-Zertifikat interessieren. Die Capped Bonus-Zertifikate auf Platin der ABN Amro (AA1PB0 und AA1PB2) zum Beispiel bieten eine Bonusrendite von aktuell fast 16 % (beim AA1PB0) und über 21 % wenn der Platinpreis bis zum Laufzeitende am 18. Dezember nicht unter die Marken von 650 (AA1PB0) und 700 US-Dollar fällt. Auch wer Bonus-Zertifikate auf Palladium sucht, findet hauptsächlich Produkte der ABN Amro. Mit einer Verlustschwelle bei 150 US-Dollar und einem Bonusbetrag von 270 US-Dollar bietet das Capped Bonus-Zertifikat (AA1PBV) die derzeit höchste Bonusrendite von über 30 %. Das etwas defensivere Schwesterzertifikat (AA1PBU) bleibt mit einer Verlustschwelle von 140 US-Dollar und einem Bonus-Betrag von 225 US-Dollar nur knapp unter 30 % Rendite. Einen höheren Sicherheitsabstand bietet ein weiteres Produkt von ABN Amro (AA1PBS). Mit einem Verlustschwelle bei 120 US-Dollar und einem Cap bei 225 US-Dollar rentiert das Zertifikat am Laufzeitende mit über 15 %. Alle drei Zertifikate laufen noch bis 18.12.2009.
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Quelle: ntv.de