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Irland Gute Lage

Von Gerd Bennewirtz, Geschäftsführer der SJB FondsSkyline

Für das westlichste Land Europas spricht seine Lage. London ist nicht mehr so nahe, dafür Brüssel und New York. Zwischen 1995 und 2006 wuchs die irische Wirtschaft im Durchschnitt mit einem Tempo von rund 6,0 Prozent p.a. Ökonomen sprechen von der „Celtic Tiger Period“.

Mit 41.300 Euro pro Kopf hat Irland heute das höchste Bruttoinlandsprodukt aller europäischen Industriestaaten, 55 Prozent mehr als der Durchschnitt im Euroraum. Die Arbeitslosenquote lag 1995 bei 14,7 Prozent, heute bei 4,3 Prozent. Irland ist ein Exportland. Der Anteil der Exporte nach Großbritannien ist seit den 70-er Jahren auf heute 17,5 Prozent gefallen. Stark gestiegen sind die Exporte in den Euro-Raum auf heute 46,3 Prozent und in die USA auf 18,7 Prozent.

Irland zieht das Geld magisch an. Aus den EU sind seit 1996 netto 40,5 Milliarden Euro in die irische Infrastruktur geflossen. Unter den Zielländern für ausländische Direktinvestitionen weltweit rangiert Irland auf Platz 7. Mit einem Anteil von rund 70 Prozent der damit geschaffenen Arbeitplätze sind die USA der mit Abstand bedeutendste ausländische Investor. Schwerpunkte sind Pharma- und Medizinindustrie, Kommunikationsindustrie, Softwareindustrie, Servicezentren sowie Forschung und Entwicklung.



Auch der Tourismus boomt. Zu Bölls Zeit 1976 verloren sich noch 1,5 Millionen Besucher auf der grünen Insel, heute sind es 8,2 Millionen, die 4,7 Milliarden Euro im Land lassen. Die Industrieproduktion wuchs im letzen Jahr um 5,0 Prozent, die Löhne um 3,6 Prozent. Das kurbelt die Binnenfrage an, der Einzelhandel wuchs um 36,0 Prozent.

Was daran antizyklisch ist? Die Börsen. Die US-Hypothekenkrise hat Irland hart getroffen. Die Anzahl der Neubauten fiel in der ersten Jahreshälfte um 22,0 Prozent. Die Baubranche erwartet 10 Prozent weniger Volumen für das Gesamtjahr und 14 Prozent für 2008. Das schickte Finanztitel auf Talfahrt, zum Beispiel Allied Irish Banks. Die größte Bank Irlands hat ein diversifiziertes Kreditbuch in Irland, UK, Polen und USA, ein Gewinnwachstum von 16,0 Prozent und ein KGV von 6,7x.

Ist das kein antizyklisches Schnäppchen?

Quelle: ntv.de

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