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Next-11-Börsen Neue Aufsteiger

Von Dirk Heß, Derivate-Experte von Goldman Sachs

Vom Aufschwung der Emerging Markets haben viele Privatinvestoren in den vergangenen Jahren bereits profitiert. Dabei haben sich vor allem die vier BRIC-Länder als wichtiges Investmentziel etabliert. Doch gleich hinter den „großen Vier“ reihen sich elf weitere aussichtsreiche Nationen ein: die „Next-Eleven“. Anleger können nun mit Zertifikaten am Aufschwung dieser Schwellenländerbörsen teilnehmen.

Gut fünf Jahre ist es her, dass die Goldman Sachs Global-Research-Abteilung in einer Studie zum ersten Mal die Frage stellte, wie die Welt im Jahr 2025 bzw. im Jahr 2050 aussehen wird, wenn die Schwellenländer in diesem Tempo weiterwachsen. Insbesondere Brasilien, Russland, Indien, China, kurz BRICs genannt, sprach Goldman Sachs Chefvolkswirt Jim O’Neill das Potenzial zu, die führenden Wirtschaftsnationen schon in einigen Jahrzehnten einzuholen. Ein Resümee fünf Jahre nach der ersten BRICs-Studie zeigte: Keines dieser vier Länder liegt unter den prognostizierten Wachstumsraten. Russland, Indien und China sind sogar deutlicher gewachsen als prognostiziert.

Weltmarkt wird neu geordnet

Von der Globalisierung und vom globalen Wachstum profitieren ganze Regionen. Auch ihr Rohstoffreichtum und der wachsende Handel untereinander verleiht den aufstrebenden Märkten Schwung. Aus den Unternehmen dieser Länder entwickeln sich neue Global Player, die den Weltmarkt neu ordnen und erfolgreich expandieren. Es stellt sich daher die Frage, welche anderen Schwellenländer das Potenzial haben könnten, unter den führenden Wirtschaftsnationen weit vorne mitzuspielen. Die „Next-11“ lautet die Antwort der Research-Abteilung von Goldman Sachs. Darunter ist eine Gruppe von Ländern zu verstehen, die als die „nächsten Elf“ oder auch kurz als „N-11“ betitelt wurden. Dazu gehören – in alphabetischer Reihenfolge – Ägypten, Bangladesch, Indonesien, Iran, Mexiko, Nigeria, Pakistan, die Philippinen, Südkorea, die Türkei und Vietnam.

Die „Next-11“ umfassen Länder, die von ihrer Größe her eine bedeutendere Rolle auf dem Weltmarkt spielen könnten. Bereits heute verzeichnet Vietnam die höchsten Wachstumsraten nach China. In den nächsten zehn Jahren könnte die Nation das größte Wachstumspotenzial haben. Beim Vergleich der makroökonomischen Bedingungen der BRIC-Länder mit den N-11 liegt Vietnam direkt hinter China. Beide können hohe Investmentraten und eine immense Handelsoffenheit vorweisen, die zu einer schnelleren Annäherung an die Industrienationen führen kann. Trotz fortbestehender latenter Konflikte lehnt sich Pakistan zunehmend an den regionalen Wachstumsmotor Indien an. Auch auf die Philippinen strahlt das regionale Wachstum aus: Das Land verzeichnet seit mehr als zehn Jahren durchschnittliche Wachstumsraten von rund 4%.

Demographie und Einkommen

Bis zum Jahr 2025 könnten die Einkommen eines größeren Teils der Bevölkerung in den meisten N-11-Staaten die 3.000-US-Dollar-Marke für primären Konsum überschreiten. Die Folge wäre ein deutlicher Anstieg des gesamtwirtschaftlichen Verbrauchs. Auch die demographische Entwicklung verbessert die Karten der N-11-Staaten. Während die Bevölkerungen in Westeuropa und Japan altern, hat das Gros dieser Emerging Markets recht junge Einwohner. Die wachsenden Einwohnerzahlen könnten den Volkswirtschaften einen zusätzlichen Schub verleihen – vor allem, wenn es gelingt, die Ausbildungsniveaus anzuheben. In dieser Beziehung liegen Mexiko und Vietnam unter den N-11-Staaten weit vorn.

Die Erfolgsgeschichten der Next-11-Länder könnten sich auch in steigenden Aktienmärkten niederschlagen. Anleger können diese Chancen nun mit Zertifikaten auf die N-11-Staaten nutzen. Goldman Sachs bietet einen Basket aus Aktienindizes oder Aktienkörben aus acht der Next-Eleven-Staaten an. Damit können Investoren von Kurssteigerungen und Dividenden profitieren. Zwar sind noch nicht alle elf Staaten investierbar. Doch abgesehen von Bangladesch, Iran und Nigeria wird das Next-Eleven-Universum mit dem Open-End-Zertifikat (WKN GS8N11) komplett abgedeckt. Für Investoren, die auf einzelne Schwellenländer setzen wollen, gibt es Open-End-Zertifikate auf MSCI-Indizes für die Länder Ägypten (WKN GS5HHA), Südkorea (WKN GS5HHB), Mexiko (WKN GS5HHC), Türkei (WKN GS5HHD), Philippinen (WKN GS5HHE) und Indonesien (WKN GS5HHF).

Quelle: ntv.de

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