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Friedrich Huber Gold ist nicht teuer

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(Foto: picture-alliance/ dpa)

Vielen Anlegern scheint Gold zu teuer. Doch das könnte ein Trugschluss sein. Denn das Edelmetall spiegelt die Entwertung unserer Währungen wider, meint Vermögensverwalter Friedrich Huber.

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Über die vergangenen zehn Jahre hinweg ist der Preis der Unze Gold (31,1 Gramm), in US-Dollar gemessen, durchschnittlich um 17 Prozent pro Jahr gestiegen. In Euro waren es knapp zwölf Prozent jährlich. Vielen Anlegern erscheint Gold daher jetzt zu teuer, wie wir in Gesprächen oft erfahren. Doch es gibt gute Gründe, um an dieser Auffassung zu zweifeln.

Rückblick: Am 1. Januar 2002 wurde die Euro-Währung als Bargeld eingeführt. Der Umrechnungskurs für einen Euro belief sich auf 1,95583 D-Mark. Waren mit einem Kaufpreis von 100 Mark sollten nach der damaligen Währungsreform also etwas über 50 Euro kosten. Doch wo stehen wir aktuell? Statt der 50 Euro zahlen wir für viele Waren und Dienstleistungen jetzt 100 Euro – mithin das Doppelte dessen, was 2001 fällig war.

Gold sichert die Kaufkraft

Vergleichen wir damit die Preise für eine Unze Gold: Ende März 2002 kostete das Edelmetall durchschnittlich rund 680 D-Mark. Gegenwärtig haben wir die 680 Euro deutlich überschritten. Ein althergebrachter Maßstab besagt, dass ein guter Anzug eine Unze Gold kostet. Tatsächlich bekam man im Jahr 2001 für 680 Mark einen guten Anzug, heute werden 680 Euro fällig – in Papiergeld gemessen, entspricht dies dem doppelten Betrag. Würde man den Anzug hingegen mit Gold bezahlen, wäre noch immer (weniger als) eine Unze, jedoch kein Gramm mehr, auf den Tisch  des Hauses zu legen. Anleger konnten und können mit Gold also ihre Kaufkraft sichern.

Fazit: Der Preis des Goldes steigt seit fast zehn Jahren deshalb mit kleinen Verschnaufpausen an, weil er als Maßstab für die Entwertung des gegenwärtigen Papiergelds fungiert. Falls die Zentralbanken auch in Zukunft die Geldmengen ausweiten und die Politik vertrauensbeschädigende Maßnahmen beschließt, sodass Staaten ihre Finanzprobleme per Geldentwertung lösen können, wird der Goldpreis dies durch weitere Steigerungen anzeigen.

Der Autor Friedrich Huber ist geschäftsführender Gesellschafter der Huber Reuss & Kollegen Vermögensverwaltung und Experte des Internetportals Vermögensprofis.de.

Quelle: ntv.de

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