Marktberichte

US-Börsen im Krisensog Abschläge zum Wochenstart

(Foto: REUTERS)

Wachsende Sorgen über die konjunkturelle und politische Richtung der Euro-Staaten lastet zum Wochenstart auf den Kursen an der Wall Street. Die US-Anleger folgen somit dem negativen Trend an den europäischen Märkten. Die Abschläge halten sich aber in Grenzen.

Die politischen und konjunkturellen Unsicherheiten in Europa haben die Wall Street zum Wochenstart ins Minus gedrückt. Beunruhigt wurden die Anleger insbesondere vom Rücktritt der niederländischen Regierung. Außerdem schürte nach der ersten Runde der Präsidentenwahl die Aussicht auf einen Machtwechsel in Frankreich Sorgen, die Sparanstrengungen in der krisengeplagten Euro-Zone könnten nachlassen. 

Hinzu kamen neue Hinweise darauf, dass die Wirtschaft des Währungsraums ihre Talfahrt beschleunigt. Sowohl die Industrie als auch die Dienstleister verbuchten im April schwächere Geschäfte als im März.

"Europa gibt derzeit die Richtung vor", sagte Joe Cogan von Topeka Capital Markets. "Es gibt keinen Grund davon auszugehen, dass die Angst der Investoren sich schnell auflösen wird." Der Markt könne nach dem jüngsten Rückschlag noch zwei bis drei Prozent nachgeben, bevor die Anleger wieder zurückkehrten.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss mit einem Abschlag von 0,8 Prozent tiefer bei 12.927 Punkten. Im Verlauf pendelte er zwischen 12.845 und 13.028 Zählern. Auch der breiter gefasste S&P-500 fiel um 0,8 auf 1366 Stellen. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gab ein Prozent auf 2970 Punkte nach.. In Frankfurt hatte der Deutsche Aktienindex 3,4 Prozent auf 6523 Punkte verloren.  

Zahlen, Zahlen, Zahlen

Unter den Einzelwerten gerieten insbesondere die Aktien des weltgrößten Einzelhändlers Wal-Mart unter Druck. Einem Zeitungsbericht zufolge hat der Konzern 2005 eine Untersuchung wegen Bestechung in Mexiko verhindert. Insgesamt sollen Wal-Mart-Manager mehr als 24 Mio. Dollar gezahlt haben, um die Eröffnung neuer Geschäfte in dem mittelamerikanischen Land zu forcieren. Die Wal-Mart-Aktie fiel 4,7 Prozent.

Investoren trennten sich auch von Kellogg-Papieren. Der Cornflakes-Hersteller kappte seine Prognose für dieses Jahr. Die Aktien gaben 6,1 Prozent nach.

Gegen den Trend legten Xerox 0,1 Prozent zu. Der hauptsächlich für seine Kopierer bekannte Konzern stellte ein Gewinnplus für das 2. Quartal in Aussicht.

Um 52 Prozent auf 31,62 Dollar legten die Papiere von Ardea Bioscience zu. Der britisch-schwedische Pharmariese AstraZeneca will den US-Rivalen für 950 Millionen Euro oder 32 Dollar pro Aktie kaufen.

Conoco Philips legte vorbörslich Geschäftszahlen vor, die mit Enttäuschung aufgenommen wurden. Zeitweise deutlichere Abschläge hat die Aktie mittlerweile aber wieder aufgeholt und lag 0,7 Prozent im Minus.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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