Marktberichte

Trotz Spanien-Spekulationen Anleger greifen beim Euro zu

Eine überraschend starke Industrieproduktion in der Eurozone und steigende Kurse an den Aktienmärkten bereiten dem Euro einen positiven Start in die neue Woche.

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(Foto: dpa)

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,19

Die Anleger haben zum Wochenanfang dem Euro den Rücken gestärkt. Angesichts anziehender Notierungen an den Aktienmärkten stieg auch die Gemeinschaftswährung bis zum Nachmittag auf 1,2250 Dollar und notierte damit rund eineinhalb Cent höher als zuletzt am Freitagabend in New York. Selbst Spekulationen über die Lage in Spanien belasteten den Euro kaum. Und auch am Rentenmarkt waren die Anleger wieder etwas mutiger und stießen die als sicher geltenden Bundesanleihen ab.

"Der Euro profitiert von einer besseren Stimmung unter den Investoren", erklärte Geoffrey Yu, Währungsstratege bei der UBS. "Die Aktienmärkte rund um den Globus sehen solide aus, was natürlich auch an der Erwartung liegt, dass die Zinsen noch für einen längeren Zeitraum weltweit niedrig bleiben dürften." Unterstützung bekam der Euro auch von der Konjunkturseite. So fiel die Industrieproduktion in den 16 Euro-Ländern im April höher als erwartet aus. Analysten rechnen für die nächsten Monate mit einer Fortsetzung des Trends. Zur besseren Stimmung trugen Händlern zufolge auch Aussagen des US-Notenbankers James Bullard bei, wonach die Weltwirtschaft vor einer starken Erholung sehe.

Spekulationen über neue Probleme in der Euro-Zone kurz vor Beginn des EU-Gipfels in dieser Woche steckte die Gemeinschaftswährung dagegen relativ leicht weg. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" hatte unter Berufung auf Berliner Regierungskreise berichtet, die EU bereite sich auf eine Rettungsaktion für Spanien vor.

Euro / Yen
Euro / Yen 173,68

Dementis der Regierung in Madrid und der EU-Kommission verhinderten allerdings nicht, dass Anleger am Rentenmarkt spanische Staatspapiere etwas stärker als deutsche verkauften. Somit kletterten die Risikoaufschläge im zehnjährigen Bereich wieder über 200 Basispunkte von 194 Basispunkten noch am Freitagabend. Im Klartext: die spanische Regierung muss den Anleger für zehnjährige Anleihen fast 4,7 Prozent Zinsen zahlen, während Berlin für deutsche Anleihen nur 2,6 Prozent berappen muss. Entsprechend gingen die Kurse der spanischen Anleihen um bis zu 90 Ticks auf 94,48 Punkte zurück. Allerdings wurden auch deutsche Anleihen verkauft. Die zehnjährige Bundesanleihe verlor bis zu 74 Ticks. Der Bund-Future fiel um bis zu 84 Ticks auf 128,41 Punkte und notierte am Nachmittag mit 128,81 Punkten noch 44 Ticks im Minus.

Händler am Devisen- und Rentenmarkt sprachen von sehr geringen Umsätzen. Schon kleinere Orders könnten die Kurse überproportional bewegen, hieß es.

Quelle: ntv.de, rts

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