Wenig Gutes aus Amerika Asien-Börsen mit Abschlägen
23.06.2010, 12:56 UhrSchwache Vorgaben der US-Börsen und ein festerer Yen sorgen in Tokio für Verkäufe auf breiter Front. Nach enttäuschend ausgefallenen US-Daten aus dem Immobiliensektor machen wieder Sorgen bezüglich der US-Konjunktur die Runde.
Die Freude über die vielversprechende neue Wechselkurspolitik Chinas ist an Asiens Börsen inzwischen einer relativ nüchternen Einschätzung gewichen. Dies führte am Mittwoch überwiegend zu weiteren Abschlägen. Daneben wirkten sich auch die negativen Vorgaben von der Wallstreet belastend aus. Dort hatten gestern unter anderem die neuen Daten zum US-Immobilienmarkt enttäuscht.
Der japanische Aktienmarkt erhielt nach dem deutlichen Anstieg zum Wochenbeginn erneut einen Dämpfer, der überraschend stark ausfiel. Der Nikkei 225 rutschte um 1,9 Prozent auf 9924 Zähler ab, und landete damit wieder unter der 10.000-Punkte-Linie. Der breitere Topix verlor 1,5 Prozent auf 881 Stellen. Insbesondere die Werte aus dem Exportsektor wurden wieder verkauft. Unter den Aktien der Elektronikkonzerne gingen etwa Panasonic um 2,4 Prozent und Sharp um 2,1 Prozent nach unten. Unter den Halbleiterwerten knickten Advantest um 3,0 Prozent und Elpida um 4,3 Prozent ein. Daneben verloren Nippon Electric Glass 2,4 Prozent, nachdem der Wert von der UBS auf "neutral" abgestuft worden war. Daneben wurden auch die Titel der Reedereien abgegeben. Hier verbilligten sich Mitsui OSK um 2,7 Prozent und Nippon Yusen um 3,6 Prozent. Im heimischen Telekom-Sektor brachen NTT Data um 8,4 Prozent ein, nachdem dort ein hochrangiger Mitarbeiter von der Polizei festgenommen worden war. NTT zeigten sich dagegen mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gut behauptet; NTT DoCoMo gaben lediglich 0,8 Prozent ab; KDDI verbilligten sich um 0,4 Prozent.
Auch in Südkorea ging der Markt nach unten, wobei die Auslandsinvestoren zu den größten Verkäufern gehörten. Der Kospi gab allerdings lediglich 0,3 Prozent auf 1727 Punkte ab, womit die Abschläge im Vergleich zur Entwicklung am japanischen Aktienmarkt begrenzt blieben. Unter die Räder gerieten unter anderem die Autowerte, die unter den schwachen Wirtschaftsdaten aus den Vereinigten Staaten litten, die einen wichtigen Absatzmarkt für die koreanischen Autobauer darstellen. Hyundai Motor korrigierten um 3,1 Prozent; Kia Motors verbilligten sich um 2,5 Prozent. Im Technologiebereich gaben Samsung Electronics 1,4 Prozent und LG Electronics 0,8 Prozent ab; die Aktie des Speicherchip-Produzenten Hynix verlor 0,6 Prozent. Dagegen profitierten die Stahlwerte weiter von den jüngst angekündigten Preiserhöhungen. Posco stiegen um 1,4 Prozent und Hyundai Steel ebenfalls um 1,4 Prozent. Daneben waren weiterhin die Aktien der Fluggesellschaften und Reiseveranstalter gefragt, die aus einem starken Won Kapital schlagen sollten. Korean Airlines gewannen 1,1 Prozent hinzu; Hana Tour stiegen um 2,1 Prozent und Modetour um 4,2 Prozent. Unter den "defensiven Werten" verteuerten sich Korea Electric Power um 1,8 Prozent; dagegen gaben SK Telecom 0,3 Prozent ab.
In Hongkong rutschte der Hang Seng Index zwischenzeitlich immer wieder in negatives Terrain ab; drehte dann aber am Ende nach oben. Zum Handelsschluss verbuchte der Leitindex ein Plus von 0,18 Prozent auf 20.857 Zähler, und konnte sich damit der Abwärtsbewegung entziehen, die unter anderem an den Börsen in Shanghai und Tokio stattgefunden hatte. Gekauft wurden die Titel der in Hongkong ansässigen Banken. Hier verbesserten sich HSBC um 0,9 Prozent; Hang Seng Bank gewannen 0,3 Prozent und Bank of East Asia 1,4 Prozent hinzu. Dagegen tendierten die China-Finanzwerte nach unten. ICBC gaben 0,5 Prozent ab; China Construction Bank verloren ebenfalls 0,5 Prozent und Bank of Communications 1,8 Prozent. Daneben mussten auch die Immobilienwerte einen Teil der zu Wochenbeginn erzielten Zuwächse wieder abgeben. China Resources Land rutschten um 2,3 Prozent nach unten; China Overseas Land fielen um 2,7 Prozent und Sino Land um 0,8 Prozent. Daneben gerieten auch die Werte aus dem Rohstoffbereich größtenteils unter Druck. PetroChina verbilligten sich um 0,7 Prozent und Aluminum Corp. of China um 1,5 Prozent. Unter den Stahlwerten fielen Angang Steel um 3,3 Prozent und Maanshan Iron um 1,6 Prozent, nachdem die chinesische Regierung die Exportförderung auf verschiedene Stahlprodukte gestrichen hatte. Anhui Conch Cement gingen um 2,1 Prozent nach unten, nachdem der Wert von BNP Paribas auf "hold" abgestuft worden war.
In China fiel der Shanghai Composite Index um 0,7 Prozent auf 2570 Punkte. Taiwans TAIEX verlor 0,4 Prozent auf 7582 Zähler. In Indien gab der Sensex bislang 0,1 Prozent auf 17.746 Stellen ab. Thailands SET dagegen verbesserte sich bislang um 0,3 Prozent auf 806 Punkte.
Quelle: ntv.de