Marktberichte

Trotz US-Erholung Asien-Börsen schwächeln

Die moderate Erholung an der Wall Street hat die asiatischen Anleger am Freitag kaum beeindrucken können. Nach anfänglichen Käufen besann man sich dort bald wieder auf die insgesamt eher durchwachsenen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Das herannahende Wochenende hat die Tendenz zu Gewinnmitnahmen dabei zusätzlich begünstigt.

In Japan ging der Nikkei 225 ging zwar anfänglich nach oben, drehte im Handelsverlauf dann aber wieder abwärts und kam schließlich bei 12.241 Punkten zum Stehen, was einem Abschlag von weiteren 1,5 Prozent entspricht. Der breitere Topix verlor 1,9 Prozent auf 1193 Zähler. Die Furcht vor einer paralysierten US-Wirtschaft brachte weiter insbesondere die Export-Werte unter Druck. So gaben etwa Sony 2,3 Prozent ab, Canon fielen um 1,4 Prozent und Tokyo Electron um 2,2 Prozent. Im Autosektor gingen Toyota um 3,1 Prozent und Honda sogar um 4,4 Prozent nach unten. Allerdings konnten sich einige Werte dem allgemeinen Abwärtstrend erfolgreich entgegenstemmen. So gewannen Nintendo 1 Prozent hinzu, Advantest verbesserten sich um 2 Prozent. Insgesamt schwach zeigten sich die Bankaktien. Hier fielen Mitsubishi UFJ um 1,8 Prozent und Mizuho um 1,3 Prozent.

In Südkorea konnten die anfänglichen Aufschläge ebenfalls nicht gehalten werden. Der Kospi ging schlussendlich um 1,0 Prozent nach unten auf 1600 Stellen, wobei die 1600-Punkte-Linie zwischenzeitlich nach unten durchbrochen wurde. Insbesondere die Auslandsanleger zogen weiter ihre Gelder ab. Unter Druck standen unter anderem die Aktien der großen Werften, die als vergleichsweise zyklisch gelten. Hier gingen etwa Hyundai Heavy um 3,7 Prozent und Samsung Heavy um 2,9 Prozent nach unten. Die Papiere des Stahlkochers Posco verloren weitere 4,1 Prozent. Im Finanzsektor verbilligten sich Samsung Securities um 3,1 Prozent. Dagegen zogen Hyundai Motor um 4,1 Prozent an, nachdem der mit Korruptionsvorwürfen belastete Chairman Chung Mong-Koo wieder in den Verwaltungsrat des Unternehmens zurückgekehrt ist. Daneben erholten sich LG Display von ihrem gestrigen Kursrutsch und gewannen 2,8 Prozent hinzu. Im defensiven Telekom-Sektor verbesserten sich SK Telecom um 0,8 Prozent und KT um 1,0 Prozent.

In Taiwan fiel der TAIEX um 0,6 Prozent auf 8161 Stellen. Ein Belastungsfaktor waren hier neben dem allgemeinen Abwärtstrend in Asien auch die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen, die kommende Woche stattfinden werden. Vor allem die Technologiewerte gingen tendenziell nach unten. So gaben im Chipsektor Taiwan Semiconductor weitere 1,45 Prozent und United Microelectronics 1,15 Prozent ab. Acer verbilligten sich um 0,56 Prozent, Asustek Computer gingen um 0,8 Prozent nach unten. In den übrigen Wirtschaftssektoren fanden sich aber einige Titel, die dem Abwärtstrend trotzen konnten. So erholten sich Asia Cement um 2,02 Prozent und Taiwan Cement um 0,4 Prozent. Die Aktie von Cathay Real Estate gewann 3,11 Prozent hinzu, China Airlines zogen um 1,52 Prozent nach oben.

In Hongkong ging der Hang Seng Index unter Schwankungen abwärts. Immerhin schloss der Leitindex am Ende lediglich mit einem Abschlag von 0,3 Prozent bei 22.237 Zählern. Zur allgemeinen Zurückhaltung hatte insbesondere die Erwartung beigetragen, dass die Volksrepublik China bereits übers Wochenende die Leitzinsen weiter anheben werde. Aufgrund der hohen Ölpreise setzten insbesondere die Titel der Fluggesellschaften ihren bisherigen Sturzflug fort. Hier gaben China Southern Air 5,9 Prozent und Air China 5,1 Prozent ab; die Aktie von Cathay Pacific verlor 1,1 Prozent. Daneben gingen auch die Papiere der besonders konjunktursensiblen Aktien aus dem Transportsektor in die Knie. China Cosco etwa rutschten um 7,4 Prozent ab, China Shipping fielen um sogar um 8,7 Prozent. Im Immobiliensektor verloren Hang Lung Properties 3,3 Prozent und Cheung Kong 0,9 Prozent. Vergleichsweise gut entwickelten sich dagegen einmal mehr die Versorger-Titel, die derzeit wegen ihrer defensiven Qualitäten geschätzt werden. Hier legten CLP Holdings 2 Prozent zu, Hong Kong & China Gas stiegen um 4,1 Prozent und Hong Kong Electric um 6 Prozent.

In China fiel der Shanghai Composite Index um 0,22 Prozent auf 3962 Punkte; der Shanghai A-Share Index gab 0,21 Prozent auf 4157 Stellen ab.

Quelle: ntv.de

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