Marktberichte

Konjunktursorgen belasten Asien-Börsen schwächer

Sorgen vor einer schleppenden Erholung der Weltwirtschaft haben am Dienstag die Börsen in Asien belastet. Besonders Technologietitel gaben nach. Zu den Gewinnern gehörten dagegen Pharmaunternehmen.

An der Tokioter Börse ging es bergab.

An der Tokioter Börse ging es bergab.

(Foto: REUTERS)

Sorgen vor einer schleppenden Erholung der Weltwirtschaft haben am Dienstag die Börsen in Asien belastet. Auch ein Bericht über den geplanten Abschuss einer weiteren Kurzstreckenrakete in Nordkorea drückte auf die Stimmung. Besonders Technologietitel gaben nach. Zu den Gewinnern gehörten dagegen Pharmaunternehmen sowie der weltgrößte Autobauer Toyota, der von einer Insolvenz des US-Konkurrenten General Motors profitierten könnte.

In Tokio gab der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 0,4 Prozent auf 9310 Punkte nach. Der breiter gefasste Topix-Index notierte nahezu unverändert bei 883 Punkten. Auch die Aktienmärkte Taiwan und Singapur notierten schwächer, während die Kurse in Hongkong und Shanghai leicht stiegen. Die Börse in Südkorea lag einen Tag nach dem Atomtest des Nachbarstaates Nordkorea 2,1 Prozent im Minus. Analysten zeigten sich jedoch zuversichtlich, dass die Waffentests die Märkte nur kurzfristig belasten werden.

Größere Bedeutung messen viele Börsianer Konjunkturdaten bei, die im Laufe der Woche verkündet werden. Nachdem es zuletzt zahlreiche Zeichen der Entspannung gab, sorgten sich einige Analysten nun aber um die Geschwindigkeit der Erholung. "Die amerikanische und die chinesische Wirtschaft werden nicht schnell und stark ansteigen", sagte Anlage-Stratege Koichi Ogawa. "An den Märkten erleben wir heute eine Art Realitäts-Check."

Besonders die Aktien von Technologiekonzernen, die oft stark export- und konjunkturabhängig sind, gerieten unter Druck. Die Papiere von Tokyo Electron verloren 3,2 Prozent, Fanuc-Aktien gaben 1,7 Prozent. Bei einigen Pharmatiteln, die als relativ konjunkturunempfindlich gelten, griffen Anleger dagegen zu. Unter anderem gewannen die Papiere von Daiichi Sankyo 2,5 Prozent.

Zu den Gewinnern gehörte auch die Aktie des japanischen Autoriesen Toyota, die von einer Kaufempfehlung von Merrill Lynch profitierte und 1,1 Prozent zulegte. Toyota könne vom wachsenden Geschäft mit Hybrid-Autos und der erwarteten Insolvenz des US-Rivalen General Motors profitieren, erklärte Analyst Koichi Sugimoto. "Nach dem Zusammenschrumpfen von GM ist Toyota der einzige Hersteller weltweit, der die Aussicht auf steigende Marktanteile und Gewinne hat - vor allem dank des Geschäfts mit umweltfreundlichen Autos", schrieb Sugimoto.

Ingesamt war der Handel in Tokio dünn, da Investoren auf Vorgaben aus den USA warteten. Die Börsen hatten dort am Montag wegen eines Feiertags geschlossen. Außerdem waren einige Händler, die in den vergangenen Monaten wieder in die vergleichsweise risikoreichen Märkten in Schwellenländern investiert hatten, unsicher, wie lange die Börsen-Rally anhält.

Quelle: ntv.de, rts

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