Korea und China hängen Asien freundlich
24.07.2007, 15:51 UhrVon Gerhard Heinrich, Emfis
Die asiatischen Aktienmärkte haben am Dienstag weitere Aufschläge verbucht, wozu unter anderem die guten Vorgaben von der Wall Street und erfreuliche Quartalsergebnisse beitrugen.
An verschiedenen Handelsplätzen waren die Anleger allerdings ein wenig zurückhaltender als bisher. So konnte sich Japans Nikkei 225, der zuletzt ohnehin hinter seinen asiatischen Pendants zurückgeblieben ist, nur noch leicht verbessern. Der koreanische Kospi rutschte nach neuen Rekordhöchstständen sogar ins Minus ab. Ein wichtiger Grund dafür war etwa die enttäuschende Umsatzprognose, die der amerikanische Halbleiterkonzern Texas Instruments abgegeben hatte. Daneben schwächelten auch die Öl- und Rohstoffnotierungen, was bei den Öl- und Minenwerten ebenfalls teilweise für Verkäufe sorgte.
In Tokio fand eine gewisse Erholung statt. Der Nikkei 225 verbesserte sich schlussendlich um 0,2 Prozent auf 18.002 Punkte; der breitere Topix stieg um 0,5 Prozent auf 1.765 Zähler. Insbesondere im Stahlsektor, der in den vergangenen Tagen außerordentlich gut gelaufen war, setzten allerdings Gewinnmitnahmen ein. Dies brachte etwa Nippon Steel um 2,0 Prozent und Kobe Steel um 1,2 Prozent nach unten. Dagegen wurden abrupt die Bankenwerte wiederentdeckt. Resona konnten sich vor diesem Hintergrund um 4,1 Prozent verbessern, Mizuho Financial legten 2,1 Prozent zu. Gesucht waren auch die Titel der Mobilfunk-Anbieter, nachdem KDDI überzeugende Zahlen vorgelegt hatte. KDDI selbst gewannen daraufhin 4,8 Prozent hinzu, Softbank stiegen um 1,7 Prozent und NTT DoCoMo um 1,1 Prozent.
Der Kospi konnte am Dientag erstmals die psychologisch bedeutsame Marke von 2.000 Punkten überwinden und erzielte vorübergehend bei 2005 Zählern ein neues Allzeithoch. In der zweiten Handelshälfte geriet der Markt dann aber unter Abgabedruck. Unterm Strich verlor der koreanische Leitindex dadurch letztlich 0,04 Prozent und schloss auf 1.992 Stellen. Getragen wurde der vorangegangene Anstieg weiterhin vor allem vom Schiffsbau-Sektor, wo neue Großauftrags-Meldungen die Kurse stimulieren konnten. Hyundai Heavy zogen um 3,7 Prozent an, Samsung Heavy verbesserten sich um 2,4 Prozent. Daneben kamen im Bankensektor Kookmin Bank um 1,0 Prozent und Woori um 2,9 Prozent voran. Dagegen entwickelte sich der Technologiesektor relativ schwach. Samsung Electronics beispielsweise gaben 0,61 Prozent ab; LG Electronics rutschten um 2,85 Prozent nach unten.
Weiterhin glanzvoll entwickelte sich der Taifex in Taiwan, der sich um 1,27 Prozent auf 9.744 Zähler verbessern konnte. Dabei sah man hier gerade für den Technologiebereich noch Nachholbedarf. So stürmten etwa die Titel des Halbleiter-Riesen Taiwan Semiconductor um 3,78 Prozent nach oben; die Aktie des Konkurrenten United Microelectronics legte immerhin 1,27 Prozent zu. Daneben zog die Aktie von Elan Microelectronics, eines Herstellers von Touchpads für Handys und Elektronikgeräte, um sieben Prozent an. Den Papieren von High Tech Computer war ebenfalls ein Anstieg um die in Taipeh maximal möglichen 7,0 Prozent vergönnt. Die Hersteller von DRAM-Speicherchips wurden allerdings gemieden. So verloren Powerchip Semiconductor 1,13 Prozent. Der Konzern hatte am Montag gemeldet, im zweiten Quartal einen Verlust erlitten zu haben. Die Papiere des Mitstreiters Nanya Technology gingen um 1,73 Prozent nach unten.
Auch in Hongkong blieb die gute Laune ungetrübt und trieb den Hang Seng Index um weitere 0,46 Prozent aufwärts auf ein neues Rekord-Schlusshoch von 23.472 Punkten. Besonders gefragt war der chinesische Versicherungssektor, nachdem Ping An einen deutlichen Gewinnanstieg angekündigt hatten. Ping An zogen daraufhin um 3,96 Prozent nach oben; China Life verbesserten sich um 3,34 Prozent und PICC um 0,25 Prozent. Dagegen entwickelte sich der China-Banken-Sektor schwächer. Hier mussten etwa Bank of China einen Abschlag von 0,95 Prozent und ICBC von 0,8 Prozent hinnehmen. Im Immobiliensegment schoben sich Sun Hung Kai um 4,18 Prozent und Henderson Land um 5,37 Prozent nach oben. Unter den Rohstoffwerten gaben PetroChina 0,16 Prozent ab, während die Aktie des Aluminiumriesen Chalco um 4,98 Prozent nach oben zog.
In China gönnte sich der Shanghai Composite Index nach den Aufschlägen der vergangenen Tage eine Verschnaufpause und ging leicht um 0,07 Prozent nach unten auf 4.210 Zähler. Der Shanghai A-Share Index verlor 0,07 Prozent auf 4.416 Stellen.
Quelle: ntv.de