Kontraktion in Japan? Asien taucht wieder ab
28.01.2008, 12:44 UhrDie asiatischen Aktienmärkte sind am Montag nach der Erholung der vergangenen Börsentage wieder spürbar in die Knie gegangen. Am Freitag war auch die Wall Street nach unten gedreht. Am Markt trieb insbesondere das US-Rezessionsgespenst sein Unwesen. Daneben hatte ein Analyst von Goldman Sachs erklärt, dass möglicherweise auch die japanische Wirtschaft schon in eine Kontraktionsphase abgeschlittert sei.
In Japan verlor der Nikkei 3,97 Prozent auf 13.087 Punkte; der breitere Topix fiel um 3,85 Prozent auf 1293 Zähler. Nippon Steel gingen dabei nach Zahlen um 7,7 Prozent nach unten. Hier hatten steigende Rohstoffkosten den Gewinn stärker als erwartet zurückgehen lassen. Die Aktie des Konkurrenten JFE Holdings verlor 7,1 Prozent. Im Bankensektor verbilligten sich Mitsubishi UFJ um 5,3 Prozent und Mizuho Financial um 3,9 Prozent. Daneben knickten die Titel des Baumaschinen-Produzenten Hitachi Construction um 14,1 Prozent ein. Zuvor hatten CLSA die Aktie auf "underperform" abgestuft. Unter den weiteren Exportwerten verloren Canon 4,9 Prozent und Toyota 2,5 Prozent.
Nicht viel besser verlief der Handelstag in Taiwan. Dort ging der Taiex um 3,3 Prozent nach unten auf 7485 Stellen. Neben den schwachen Vorgaben aus den USA waren die Anleger hier insbesondere über den Kurssturz an der Börse Schanghai verschreckt. Dabei rutschten im Technologiesektor Acer um 4,8 Prozent und Taiwan Semiconductor um 2,3 Prozent ab. Chunghwa Picture Tubes verbilligten sich 4,5 Prozent. Der Konzern hatte angekündigt, seine Röhren-Fernseher-Produktion wegen deren rückläufiger Marktanteile aufzugeben. Auch in der Old Economy gab es deutliche Rücksetzer. So schrammten etwa die Titel des Nahrungsmittel-Konzerns Uni-President um 4,6 Prozent nach unten, Formosa Plastics gaben 4,5 Prozent ab. Dagegen zeigten sich die Titel von Cathay Real Estate gut behauptet und legten gegen den Trend 1,6 Prozent zu.
Der koreanische Kospi tauchte um 3,89 Prozent auf 1627 Zähler ab, wobei insbesondere die Auslandsinvestoren ihre Titel auf den Markt warfen. Die Umsätze blieben unterm Strich gering. Auch hier waren es die zyklischen Papiere aus dem Export- und Technologiesektor, die gemieden wurden. So verloren Samsung Electronics 3,9 Prozent, LG Philips LCD rutschten um weitere 6,4 Prozent nach unten. Daneben gaben Posco 3,9 Prozent und Hyundai Motor 3,5 Prozent ab. Gegen den Trend zogen allerdings verschiedene Telekom-Titel nach oben. Hier hoffen die Marktteilnehmer derzeit auf eine fortgesetzte Branchenkonsolidierung. So zogen KT Corp. um 5,5 Prozent an, die Aktie der Mobilfunktochter KTF stieg um 1,1 Prozent. SK Telecom gaben mit minus 0,3 Prozent nur marginal ab.
In Hongkong litt die Marktentwicklung zusätzlich noch unter Gerüchten über verschiedene IPOs, die angeblich verschoben worden sein sollen. Daneben blickte man besorgt nach China, wo extrem starke Schneefälle bereits für Unterbrechungen in der Energieversorgung des Landes gesorgt haben sollen. Der Hang Seng Index schloss mit einem Abschlag von 4,35 Prozent bei 24.053 Punkten. Zuvor hatte Hongkongs Leitindex zwischenzeitlich bis zu 7,2 Prozent im Minus gelegen. Abgestraft wurden unter anderem die Titel der Versorger. Hier fielen etwa Huaneng Power um 7,6 Prozent. Im Energiesektor wurden Unterbrechungen in der Logistikkette befürchtet, was etwa die Aktie des Raffinerie-Betreibers Sinopec um 5,9 Prozent nach unten brachte. Unter den übrigen Marktschwergewichten gaben HSBC 3,3 Prozent und China Mobile 4,8 Prozent ab. Dagegen verteuerten sich die Papiere der Kohle-Förderer Yanzhou Coal und China Coal um jeweils 2,7 Prozent und 1,2 Prozent.
In China schrammte der Shanghai Composite Index um 7,19 Prozent nach unten auf 4419 Punkte; der Shanghai A-Share Index fiel um 7,20 Prozent auf 4637 Stellen.
Quelle: ntv.de