Nikkei schafft Kursplus Asien unter Druck
05.11.2013, 08:23 Uhr
Ruhiger Handelstag in Asien
(Foto: AP)
Zieht die chinesische Zentralbank die Zügel an? Mit dieser Frage im Kopf halten sich die Anleger an den asiatischen Märkten spürbar zurück. In Tokio gelingt es dem Nikkei sich knapp ins Plus vorzuarbeiten.
Die asiatischen Aktienmärkte sind überwiegend mit Kursverlusten aus dem Handel gegangen. Die Aussicht auf eine möglicherweise straffere Geldpolitik in China belastete die Stimmung an den Börsen zeitweise. Viele Investoren hielten sich mit dem Kauf von Aktien vor den anstehenden Treffen der Notenbanker in Europa noch zurück. Der MSCI-Index für die asiatischen Aktienmärkte außerhalb Japans verlor knapp 0,2 Prozent. Zu den Verlierern gehörten die Börsen in Südkorea, Taiwan und Hongkong.
Der japanische Nikkei-Index schaffte nach zwei Tagen mit Verlusten wieder einen Kursanstieg. Er legte 0,17 Prozent auf 14.225 Punkte zu. Der breiter gefasste Topix notierte nahezu unverändert. Kursgewinne beim Landmaschinen-Hersteller Kubota und beim Mobilfunkkonzern Softbank machten einen Einbruch beim Autohersteller Nissan mehr als wett. Die Kubota-Aktien profitierten von einer höheren Gewinnprognose, die Softbank-Papiere legten nach überraschend guten Zahlen zu. Nissan senkte dagegen seine Vorhersage für das Ergebnis für das laufende Geschäftsjahr deutlich, weil die Geschäfte in Schwellenländern schlechter laufen und das Unternehmen mit Qualitätsproblemen zu kämpfen hat. Die Aktien brachen um mehr als zehn Prozent ein.
In China gaben die Kurse zunächst nach, notierten dann aber etwas fester. Ministerpräsident Li Keqiang hält ein Wachstum von 7,2 Prozent für nötig, um zehn Millionen neue Arbeitsplätze zu schaffen. Allerdings wäre es schwierig, neue Konjunkturstützen aufzulegen, weil es nur Inflation schaffen würde, frisches Geld zu drucken. "Das klingt nach einer strafferen Geldpolitik, und das ist ein Unterschied zu dem, was Li früher in diesem Jahr zum Mindestwachstum gesagt hat", sagte Hong Hao, Chefstratege bei der Bank of Communications International. China steuert in diesem Jahr auf ein Wachstum von 7,5 Prozent zu - so wenig wie seit Ende der 90er Jahre nicht mehr.
Der Euro geriet unter Druck. Dabei spielten verstärkte Spekulationen eine Rolle, dass die Europäische Zentralbank ihre Zinspolitik weiter lockert - auch wenn nur wenige Börsenprofis diesen Schritt schon für die kommende Sitzung am Donnerstag erwarten.
Quelle: ntv.de, sla/rts