Auf Richtungssuche Asiens Börsen uneinheitlich
16.10.2009, 08:58 UhrDie positiven Zahlen aus der US-Technologiebranche haben den asiatischen Börsen am Freitag vielerorts nicht ins Plus verhelfen können. Während der Nikkei-Index mit leichten Gewinnen schloss, verbuchten viele andere Leitindizes Verluste. In Japan drückten Sorgen über den Bankensektor und über die Zukunft von Japan Airlines die Kurse.
In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index mit einem Plus von 0,2 Prozent bei 10.258 Zählern. Der breiter gefasste Topix-Index verlor 0,3 Prozent auf 901 Punkte. Auch die Aktienmärkte in Südkorea, Hongkong, und Singapur tendierten im Minus, während sich die Kurse in Taiwan und Shanghai leicht im Plus hielten.
In den USA hatten die Börsenschwergewichte Google und IBM nach Börsenschluss Quartalszahlen vorgelegt, mit denen sie die ohnehin hohen Erwartungen noch übertrafen. Zudem offenbarten die Ergebnisse eine allmählich anziehende Nachfrage von Unternehmen wie Privatkunden. Zu den Profiteuren gehörte Sony, dessen Kurs um 1,9 Prozent anzog. Gewinne verbuchten auch Einzelhändler und Pharmafirmen.
Größtes Sorgenkind der japanischen Märkte blieb die infolge eines Nachfrageeinbruchs unter Geldnot leidende Japan Airlines (JAL). Es gebe zunehmende Sorgen, ob dem Konzern eine Pleite von der Art des US-Autobauers General Motors drohe, sagte ein Fundmanager. Die JAL-Aktie verlor zeitweise elf Prozent und schloss 10,5 Prozent im Minus.
Die Turbulenzen des Luftfahrtunternehmens belasteten wegen Spekulationen über Größe und Details eines möglichen Rettungspakets auch die Aktien von Banken. Hinzu kamen Gewinnmitnahmen, nachdem die Ergebnisse der US-Institute Goldman Sachs und Citigroup hinter den Erwartungen zurückgeblieben waren. Der Kurs der größten japanischen Bank Mitsubishi UFJ Financial Group gab um 3,3 Prozent nach, der des Konkurrenten Mizuho Financial Group 0,6 Prozent. Sumitomo Mitsui Financial Group büßte 1,9 Prozent ein.
Seoul im Minus
Belastet von den Abgaben bei den Technologiewerten ging die Börse in Seoul mit Verlusten ins Wochenende. Der Kospi verzeichnete einen Abschlag von 1,1 Prozent auf 1640 Punkte, damit beendete der Index die Handelswoche mit einem Minus von 0,4 Prozent. Der Fokus der Investoren habe sich neben den Quartalszahlen der Unternehmen auch auf die Entwicklung des Won gerichtet, hieß es. Dieser habe sich gegenüber dem Dollar deutlich erholt, was nun zu Sorgen bei den Anlegern führe, ob die Wettbewerbsfähigkeit der koreanischen Unternehmen dadurch beeinträchtigt wird.
Vor allem Technologie- und Automobilwerte zeigten mit einer negativen Tendenz. Samsung Electronics verloren 3,7 Prozent, LG Electronics verzeichneten ein Minus von 3,9 Prozent, Hyundai Motor gaben um 4,9 Prozent nach und Kia Motors verloren 4,7 Prozent. De Aktien von LG Display verbilligten sich trotz überzeugender Zahlen für das dritte Quartal um 4,2 Prozent. Das Unternehmen habe einen vorsichtigen Ausblick für das kommende Quartal gegeben, hieß es zur Begründung. So dürfte sich nach Einschätzung des Unternehmens die Nachfrage bis zum Jahresende reduzieren.
Dagegen setzten Posco ihre Aufwärtstendenz den dritten Handelstag in Folge fort und gewannen weitere 1,1 Prozent. Das Unternehmen hatte nicht nur gute Zahlen vorgelegt, sondern auch den Ausblick angehoben. Dies dürfte nach Meinung von Analysten den Kurs noch eine Weile stützen. Vor dem Hintergrund des bis auf rund 78 US-Dollar gestiegenen Ölpreises legten die Aktien von SK Energy um 1,3 Prozent zu.
Quelle: ntv.de, rts/DJ