Marktberichte

Wall-Street-Vorschau Blick auf Unternehmenzahlen

In dieser Woche legen die ersten US-Unternehmen ihre Quartalszahlen vor. Den Anfang macht am Montag der Aluriese Alcoa. Konjunkturdaten treten damit erst einmal in den Hintergrund.

Mit Spannung wartet die Wall Street auf die anstehende Flut von Quartalsberichten. Die Unternehmenszahlen alleine werden den Markt allerdings nicht überzeugen können. Viel wichtiger sind für Analysten Aussagen der Konzernchefs über die weiteren Aussichten für ihre Unternehmen. Nur damit könnten sie die Investoren davon überzeugen, dass die Wirtschaft der USA nicht in die Rezession zurückfällt oder die europäische Schuldenkrise keinen Schaden angerichtet hat. "Alle machen sich Sorgen um die Wirtschaft und der Markt reflektiert das", sagte Cleveland Rueckert, Chefstratege von Birinyi Asoociates.

Zuletzt hat sich die Stimmung am Markt angesichts der bevorstehenden Berichtssaison zwar verbessert. Allein die Überschüsse der im Standard & Poor's 500-Index notierten Firmen werden nach Daten von Thomson Reuters im zweiten Quartal im Durchschnitt voraussichtlich um rund 27 Prozent steigen. Aber die Erwartungen sind der Bespoke Investment Gruppe zufolge so niedrig wie zuletzt im Mai 2009. "Da kann es eigentlich nur positive Überraschungen geben", sagte Paul Hickey, Mit-Gründer von Bespoke.

Den Auftakt macht am Montag nach Börsenschluss traditionell der Aluminiumhersteller Alcoa. Es folgen große Konzerne wie Intel am Dienstag, Google am Donnerstag und General Electric am Freitag. Besonderes Augenmerk liegt aber auf den Zwischenberichten der Banken. Ob die Erholung der US-Börsen nachhaltig ist oder wieder verpufft, liegt vielen Analysten zufolge in den Händen von JPMorgan Chase, die als erste Bank am Donnerstag ihre Quartalszahlen vorlegt und damit die Richtung vorgeben könnte. Sollte JPMorgan Chase die Erwartungen verfehlen, gefährde die Bank die aufkeimende Rally der Wall Street. Wenn zwar die Kreditausfälle zurückgingen, der Kreditbedarf aber niedrig bleibe und Dividendenzahlungen auf das nächste Jahr verschoben würden, setze dies die Aktien unter Druck, sagten Analysten. Auch bei den Quartalsberichten der Citigroup und der Bank of America, die am Freitag anstehen, achteten die Investoren verstärkt auf den Ausblick.

Die Berichtssaison wird anstehende Konjunkturdaten in der kommenden Woche in den Schatten stellen. Am meisten Beachtung könnte noch das Protokoll der letzten Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank Fed am Mittwoch finden. Investoren erwarten sich davon Aufschluss über die Auswirkungen der Schuldenkrise in Europa auf das Wachstum der US-Wirtschaft.

Offen blieb die Richtung, die die Börsen in der nächsten Woche einschlagen könnte. Auch von technischer Seite kam keine Hilfe. "Das ist ein Tauziehen in die eine oder andere Richtung", sagte Ryan Detrick, Stratege bei Schaeffer's Investment Research. Die große Frage sei: Ist das Glas halb voll oder halb leer?

Quelle: ntv.de, rts

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