Marktberichte

Dax-Vorschau Börsianer werden vorsichtiger

DI10242_20120713.jpg8585771933078732063.jpg

(Foto: dapd)

Nach den sommerlichen Kletterkursen der vergangenen Handelstage werden Anleger in der anstehenden Woche nach Einschätzung von Marktexperten das Tempo drosseln. Das liegt vor allem an der Berichtssaison, die nun auch in Deutschland langsam an Fahrt aufnimmt. Marktexperten fürchten bei den Bilanzen eher negative Enttäuschungen.

Der deutsche Aktienmarkt dürfte in der neuen Woche einen Gang zurückschalten. "Der Dax hat in den vergangenen Tagen deutlich zugelegt, dieses Tempo wird er jedoch kaum beibehalten können", sagt Bernd Krampen, Stratege bei der NordLB. Auf Wochensicht gewann der Leitindex zeitweise bis zu 3,3 Prozent, vor allem dank einiger US-Bilanzen, die besser ausfielen als von vielen befürchtet. Ein kräftiger Kursrutsch im späten Freitagshandel ließ dann aber nur noch ein Wochenplus von 1,1 Prozent übrig.

Für weitere Enttäuschung könnte nun aber die deutsche Berichtssaison sorgen, die in der neuen Woche an Fahrt aufnimmt. Die Krise in Südeuropa werde bei einigen Unternehmen wohl ihre Spuren hinterlassen haben, sagt Krampen. Auch Commerzbank-Analyst Markus Wallner geht davon aus, dass die Berichte für das zweite Quartal die Erwartungen eher verfehlen dürften.

Fünf Dax-Konzerne berichten

In die Bücher schauen lassen sich neben der Deutschen Börse und VW (Donnerstag) auch die Dax-Schwergewichte Daimler (Mittwoch), BASF und Siemens (Donnerstag). Zudem legen zahlreiche Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe ihre Zahlen vor, unter anderem Qiagen, Dialog Semiconductor, Kontron (Dienstag) und Wacker Chemie (Mittwoch).

Aufmerksamkeit werden auch die Konjunkturdaten dies- und jenseits des Atlantiks auf sich ziehen. Commerzbank-Analyst Christoph Balz erwartet, dass die US-Wirtschaft am Freitag eine unbefriedigende Bilanz für das zweite Quartals vorlegt. Er rechnet mit einem BIP-Wachstum von 1,2 Prozent - im Schnitt gehen die Experten von einem Plus von 1,8 Prozent aus nach 1,9 Prozent im ersten Quartal. Auch der Auftragseingang für langlebige Güter im Juni (Donnerstag) birgt Enttäuschungspotenzial. "Sollten die Konjunkturdaten anhaltend schwächeln, wird die Hoffnung auf neue Stützungsmaßnahmen der US-Notenbank Fed immer größer", sagt ein Börsianer.

Spekulationen auf neue Fed-Hilfen halten an

US-Notenbankchef Ben Bernanke hatte jüngst vor beiden Kammern des US-Kongresses betont, dass die Fed bereit sei zu handeln, sollte dies nötig werden. Die Fed entscheidet das nächste Mal am 1. August über ihren weiteren geldpolitischen Kurs.

Wenig erfreulich könnten auch die Zahlen aus dem Euroraum ausfallen. "Zwar dürften sich die Einkaufsmanagerindizes (Dienstag) auf niedrigem Niveau stabilisieren, das Ifo-Geschäftsklima ist aber wohl weiter gefallen", schreibt Commerzbank-Experte Balz. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft war im Juni im Sog der Eurokrise bereits so schlecht ausgefallen wie seit über zwei Jahren nicht mehr. Analysten rechnen am Mittwoch im Schnitt mit einem erneuten Rückgang auf 104,8 von zuletzt 105,3 Punkten.

Quelle: ntv.de, nne/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen