Auto, Export, Technologie Breite Verluste in Tokio
19.08.2011, 09:15 Uhr
Händler an der Tokioter Börse: Die Kurse fallen weiter.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die asiatischen Börsen lassen sich von der Nervosität und der Angst der Anleger in Europa und Amerika anstecken: Nikkei und Topix büßen zum Ende der Handelswoche deutlich ein. Verluste verzeichnen vor allem Exportwerte sowie Auto- und Technologietitel.
Die Angst ist zurück und hat die Anleger weltweit wieder fest im Griff: Nach den deutlichen Verlusten an den Börsen in Europa, den USA und Lateinamerika ist am Freitag auch der japanische Aktienmarkt mit einem dicken Minus aus dem Handel gegangen. Vor allem Auto- und Technologiewerte standen unter Druck, während sich defensive Aktien vergleichweise gut hielten.
Der Nikkei schloss mit einem Minus von 2,5 Prozent bei 8719 Punkten und damit nur knapp über dem Tagestief von 8707 Punkten. Der breiter aufgestellte Topix büßte 2,1 Prozent auf 752 Zähler ein.
Yen-Aufwertung belastet
"Sorgen über eine Abschwächung der Weltwirtschaft zerstören die Erwartungen der Anleger auf eine schnelle Erholung in Japan", kommentierte ein Analyst von Mitsubishi UFJ Morgan Stanley Securities und fügte hinzu, dass dies zuletzt der wichtigste Treiber für den japanischen Aktienmarkt gewesen sei. Ferner fürchteten die Investoren im Vorfeld des US-Notenbanktreffens in Jackson Hole Ende kommender Woche eine weitere Aufwertung des Yen, hieß es von Händlern mit dem Hinweis auf Spekulationen, dass die Federal Reserve bei dem Treffen neue Maßnahmen zur quantitativen Lockerung bekanntgeben könnte.
Export, Auto, Technik
Unter den Exportwerten verbilligten sich Sony sanken um 3,2 Prozent und Canon um 2,4 Prozent. Autowerte standen zusätzlich unter Druck, nachdem Goldman Sachs die Einstufung für die japanische Autobranche wegen der Schwäche am US-Markt und des festen Yen auf "Neutral" von "Attractiv" gesenkt hatte. Nissan Motor büßten 4,4 Prozent ein, während sich Honda Motor um 3,3 Prozent verbilligten. Toyota Motor fielen im Tagesverlauf auf den tiefsten Stand seit rund 8 Jahren und schlossen mit einem Abschlag von 1,4 Prozent.
Die Papiere von Chipherstellern und Halbleiterunternehmen litten weiter unter Nachfragesorgen in der Branche, nachdem nach der japanischen auch die US-amerikanische Book-to-bill Ratio für Juli gesunken ist. Advantest sanken um 6,9 Prozent, Tokyo Electron um 5 Prozent und Elpida Memory um 7,5 Prozent.
Es gibt auch Gewinner
Gegen den allgemeinen Trend des Marktes hielten sich unterdessen defensive Papiere von Versorgern und Bahnunternehmen vergleichsweise gut. West Japan Railway und Chugoku Electric Power legten um 2,8 Prozent und 0,6 Prozent zu. Daihatsu Motor verteuerten sich nach einer Hochstufung durch Goldman Sachs um 5,4 Prozent. Die Bank hatte auf die geringe Ausrichtung des Autobauers auf den nordamerikanischen Markt sowie gute Umsatzaussichten durch die geplante Einführung neuer Modelle verwiesen.
Quelle: ntv.de, bad/rts/dpa