Marktberichte

Peking zieht alle Blicke auf sich China-Sog erfasst Rohöl

Nachrichten aus China sorgen für fallende Preise an den Ölmärkten.

Nachrichten aus China sorgen für fallende Preise an den Ölmärkten.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Furcht vor einer Finanzkrise der Volksrepublik verschont auch die Rohstoffmärkte nicht. Auf breiter Front geben die Preise nach. Die Hinweise auf eine Kreditklemme in dem Land verunsichern die Investoren.

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 65,67

Ebenso wie die Börsenparkette können sich die Rohstoffmärkte nicht den China-Sorgen entziehen. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Auslieferung fällt am frühen Nachmittag auf 100,50 US-Dollar. Damit notiert er 30 Cent unterhalb des Wertes zum Handelsschluss am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur August-Lieferung gibt sogar um 58 Cent auf 93,37 Dollar nach.

Die Sorgen um die wirtschaftliche Entwicklung in China würden die Ölpreise belasten, sagten Händler. Die jüngsten Engpässe am chinesischen Geldmarkt sorgen bereits seit Tagen für Verunsicherung und belasteten auch die asiatischen Aktienmärkte. Zudem hat die US-Investmentbank Goldman Sachs ihre Wachstumsprognose für China gesenkt. Angesichts der Lage in China sei der Syrien-Konflikt am Ölmarkt in den Hintergrund getreten, sagten Händler.

Stärker zeigt sich der anhaltende Ausverkauf beim Goldpreis. Die Feinunze verbilligt sich auf 1.288 Dollar nach 1.297 Dollar am Freitag.

Auch Kupfer verbilligte sich. Zwischenzeitlich belief sich das Minus auf drei Prozent und machte die Tonne so billig wie zuletzt im Oktober 2011. Bis zum frühen Nachmittag begrenzte sich der Rückgang jedoch auf 2,4 Prozent. Damit sind für die Tonne 6704 Dollar fällig. Kupfer leide ganz besonders unter dem möglichen Liquiditätsengpass in China, sagte Rohstoff-Expertin Helen Lau von UOB-Kay Hian Securities. "Das bringt die Kupfer-Verarbeiter in Schwierigkeiten, die sich von den Banken Geld leihen müssen, um das Metall einzukaufen." China ist weltweit die Nummer eins beim Kupfer-Verbrauch.

Die Furcht der Anleger vor den wirtschaftlichen Folgen eines möglichen Liquiditätsengpasses in China hat die Kautschuk-Preise kräftig gedrückt. Der Shanghaier Terminkontrakt fiel im Sog des Kursverfalls am dortigen Aktienmarkt um 2,6 Prozent auf 16.900 Yuan (2750 Dollar) je Tonne. Der in Singapur gehandelte Future verlor bis zu 3,1 Prozent auf 2,215 Dollar je Kilogramm. Damit waren beide so billig wie zuletzt vor etwa vier Jahren.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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