Marktberichte

Nikkei im Minus Chinas Börsen erholt

Asiens Anleger sind am Mittwoch gut gelaunt, was insbesondere auf die sichtliche Erholung an den innerchinesischen Börsen zurückzuführen ist. Dies treibt auch die Aktienmärkte anderer vermeintlich "inflationsgeplagter" Länder wie Indonesien und Thailand deutlich nach oben. In Japan nehmen Anleger jedoch Gewinne mit.

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(Foto: picture alliance / dpa)

In Tokio gab der Nikkei 225 einen Teil der gestern erzielten Aufschläge wieder ab. Japans Leitindex verlor 0,6 Prozent auf 10.402 Punkte; der breitere Topix ging um 0,7 Prozent auf 923 Zähler nach unten. Das Handelsvolumen lag auf dem niedrigsten Niveau im bisherigen Jahresverlauf. Händler erklärten, dass die Anleger vor neuen Engagements erst die ersten Quartalsberichte der japanischen Unternehmen abwarten wollen würden. Bei den Exportwerten belasteten die schwachen Wirtschaftsdaten aus Großbritannien und der gegenüber dem Dollar gestiegene Yen. Hier gaben etwa Sony 1,8 Prozent ab; Nintendo verloren 1,5 Prozent. Im Halbleitersektor korrigierten Renesas um 1,1 Prozent und Tokyo Electron um 0,6 Prozent. Die Aktie von Shin-Etsu Chemical fiel um 1,2 Prozent, obwohl der Konzern, der unter anderem Wafer herstellt, überzeugende Zahlen vorgelegt hatte. Unter den Autowerten knickten Toyota um 1,9 Prozent ein, nachdem das Unternehmen eine weitere umfangreiche Rückrufaktion angekündigt hatte. Dagegen kamen Suzuki um 0,2 Prozent voran, Honda stiegen um 0,7 Prozent. Im Pharmasektor verloren Takeda und Astellas jeweils 0,8 Prozent. Eisei brachen um 5,0 Prozent ein, nachdem das Unternehmen gemeldet hatte, dass sein Blutvergiftungs-Präparat in Studien nicht die gewünschten Heilerfolge erbracht habe.

In Korea zog der Kospi um 1,1 Prozent auf 2110 Punkte an. Die Anleger freuten sich dabei insbesondere über die Daten zum Bruttoinlandsprodukt, das im vierten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 4,8 Prozent gestiegen war. Damit hat sich das Wachstum gegenüber Q3 zwar verringert, befand sich aber immer noch über den Markterwartungen. Das Geld der Anleger floss weiterhin unter anderem in die Autowerte. Hier kletterten Hy undai Motor und Kia Motors um jeweils 4,2 Prozent nach oben; die Aktie des Autozulieferers Hy undai Mobis verteuerte sich um 2,9 Prozent. Daneben waren die Titel der Schiffsbauer gefragt. Daewoo Shipbuilding stiegen um 2,0 Prozent und Hy undai Heavy um 2,7 Prozent. Dagegen verdüsterte sich die Stimmung für die Aktien der Reedereien, nachdem die Frachtschifffahrtsgesellschaft Korea Line in Gläubigerschutz gegangen war. STX Pan Ocean gaben 0,4 Prozent ab; Hanjin Shipping verloren 1,5 Prozent. Die Technologiewerte entwickelten sich uneinheitlich. Die Anleger fokussierten sich hier vor allem auf die Halbleiter-Hersteller, was Samsung Electronics um 2,4 Prozent und Hynix Semiconductor um 2,9 Prozent nach oben brachte. Dagegen gaben LG Electronics 0,8 Prozent ab. Der Konzern war im abgelaufenen Quartal erwartungsgemäß in die roten Zahlen gerutscht. Unter den übrigen Marktschwergewichten verbilligten sich Posco um 0,3 Prozent; die Aktie des Versorgers Korea Electric Power stieg dagegen um 1,1 Prozent.

In Hongkong erholte sich der Hang Seng Index moderat von den vorangegangenen Abschlägen, und verbesserte sich um 0,23 Prozent auf 23.843 Zähler. Zwischenzeitlich startete der Index dabei erneut einen Angriff auf die 24.000-Punkte-Linie, der aber zu Beginn der zweiten Handelshälfte wieder zum Erliegen kam. Das niedrige Handelsvolumen machte deutlich, dass viele Marktteilnehmer weiterhin vor größeren Käufen zurückschreckten. Viel Aufmerksamkeit zogen die Versorgerwerte auf sich, nachdem Datang International Power gemeldet hatte, dass der Gewinn 2010 um mehr als 50 Prozent gestiegen sein dürfte. Datang legten daraufhin 3,7 Prozent zu; Huaneng Power und Huadian Power stiegen um jeweils 1,9 Prozent. Im Immobiliensektor erholten sich China Overseas Land um 3,0 Prozent und Sino Land um 1,2 Prozent. Hang Lung Properties gewannen 0,4 Prozent hinzu, obwohl der Konzern für das abgelaufene erste Halbjahr einen Gewinneinbruch um 81 Prozent gemeldet hatte. Unter Druck blieben die Werte der Macao-Casino-Betreiber. SJM rutschten erneut um 4,9 Prozent ab. Die Anleger befürchten hier, dass der Ausstieg des Unternehmensgründers Stanley Ho zu Rangeleien unter den Nachfolgern und Erben führen werde. Melco International gingen um 2,5 Prozent nach unten. Die Aktie von Sinopharm gab 1,5 Prozent ab. Der Pharmakonzern hatte zuvor die Übernahme mehrerer Sparten eines örtlichen Konkurrenten abgeschlossen, und weitere Zukäufe im Umfang von bis zu 750 Milliarden Dollar angekündigt.

In China drehte der Shanghai Composite Index um 1,2 Prozent nach oben auf 2709 Punkte. Taiwans TAIEX stieg um 0,7 Prozent auf 9056 Zähler. In Thailand zog der SET 2,0 Prozent auf 978 Stellen an; Indonesiens JCI legte 2,0 Prozent auf 3502 Punkte zu. In Indien fand feiertagsbedingt kein Handel statt.

Quelle: ntv.de

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