Marktberichte

Euro lastet auf Kursen Dax geht baden

Der Dax hat am Montag seine Verluste etwas eingegrenzt, nachdem der ISM-Einkaufsmanagerindex etwas besser als erwartet ausgefallen war. Belastet von einem Eurokurs nahe Rekordniveau und der Angst vor weiteren Belastungen war der Index schwach in den Tag gestartet. Doch nach der Veröffentlichung des viel beachteten Konjunkturbarometers baute der Dax seine Verluste ab und schloss mit 6689,95 Punkten 0,8 Prozent im Minus. Der MDax büßte 0,6 Prozent auf 9034,65 Zähler ein. Auch der TecDax präsentierte sich schwächer, der Index verlor zwei Prozent auf 768,32 Punkte.

Größter Gewinner im Dax waren MAN mit einem Plus von 4,3 Prozent. Die Papiere profitierten davon, dass nun eine Lkw-Dreierallianz mit Scania und VW-Lkw-Geschäft in Brasilien näher rückt. Analysten verwiesen auf milliardenschwere Einsparungen durch ein solches Bündnis. VW legten 1,5 Prozent zu, denn Porsche hat die Übernahme der Mehrheit an Volkswagen eingeleitet. Der Aufsichtsrat habe den Vorstand ermächtigt, den Anteil von derzeit knapp 31 auf mehr als 50 Prozent zu erhöhen, teilte Porsche mit.

Finanztitel litten unter der Furcht vor weiteren Wertberichtigungen bei Banken. Börsianern zufolge geistern zudem seit vergangener Woche Gerüchte über Schwierigkeiten bei einzelnen Hedgefonds im Markt herum. Das heize die Nervosität an. "Außerdem lasten die Äußerungen von US-Notenbankchef Ben Bernanke, wonach einzelne Banken pleitegehen könnten, weiterhin auf dem Markt", sagte ein weiterer Händler. Größter Verlierer im Dax waren Postbank mit einem Abschlag von vier Prozent. Hypo Real Estate verloren 3,7 Prozent und Allianz 2,6 Prozent.

Gegen den Branchentrend sprangen die im MDax notierten Aktien der angeschlagenen Mittelstandsbank IKB 14 Prozent nach oben. Börsianer erklärten dies damit, dass sich möglicherweise doch Kaufinteressenten für das Institut finden. "Offenbar sind einige ausländische Investoren interessiert, deshalb wird die Spekulation auf eine Übernahme nicht abreißen", sagte ein Händler. Auf Höhenflug gingen bei den Nebenwerten nach einem wichtigen Rüstungsauftrag aus den USA auch die Aktien des Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS, die fast neun Prozent nach oben schossen. EADS wird die US-Luftwaffe mit ihrem US-Partner Northrop Grumman mit Tankflugzeugen im Wert von 23 Milliarden Euro beliefern. "Das ist ein Riesendurchbruch für EADS auf dem US-Markt", urteilten die Analysten von Citigroup.
Norddeutsche Affinerie gaben nach der Hauptversammling drei Prozent ab, die Papiere wurden ex-Dividende gehandelt.

Im TecDax gerieten Solarwerte unter Druck. Denn die Analysten von Goldman Sachs sehen erhebliche Risiken für diese Titel durch eine mögliche Eintrübung des Konsumklimas. "Unserer Ansicht nach konzentriert sich der Markt nicht auf die Folgen, die eine deutliche Konjunkturabschwächung auf die Nachfrage bei Solarmodulen haben könnte", hieß es in einer Studie. Goldman vor diesem Hintergrund
Solon und Conergy herab. Während Solon 7,1 Prozent verloren, legten Conergy 1,4 Prozent ab.

Im SDax stiegen Escada knapp 3,2 Prozent, Grund waren Spekulationen über einen Einstieg der Beteiligungsgesellschaft Apax. Das "Handelsblatt" hatte eine Quelle aus Branchenkreisen mit den Worten zitiert, Apax schaue sich derzeit Escada an und überlege, Anteile zu kaufen. Escada und Apax wollten den Bericht nicht kommentieren. Escada wird seit Monaten als Übernahmekandidat gehandelt.

Quelle: ntv.de

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